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Text der Kantate:
Arie
Mein Herz, wie hast du Haus gehalten?
Der Tag der Rechnung naht heran.
Ein Ungerechter wird zuschanden,
der sein vertrautes Gut vertan.
Wer alles wohl berechnen kann,
der kriegt in jenen Himmelslanden
noch größ’re Güter zu verwalten.
Rezitativ
Wie manches Pfund
ist dir vom Vater übergeben:
Leib, Seele, Ehre, Güter, Leben.
Wo ist ietzund
der Wucher, den Er ausbedungen,
ist etwa manches gar vertan?
Und klagt dich dein Gewissen an,
was hast du dir zum Trost erschwungen?
Ach, bringe doch die Rechnung bald zu Stande,
sonst folget Straf’ und ew’ge Schande.
Choral
O Gott, Du frommer Gott,
Du Brunnquell aller Gaben,
Ohn’ Den nichts ist, was ist,
von Dem wir alles haben:
Gesunden Leib gib mir
und dass in solchem Leib
ein’ unverletzte Seel’
und rein Gewissen bleib’.
Rezitativ
Ach Herr! Du kennest mein Gewissen,
vor Dir ist keine Seele rein,
es müssen
vor Dir die Engel schuldbar sein.
Dein Zorn kann mich zur Hölle weisen,
doch weiß ich, Deine Huld ist groß.
Ist was verseh’n, ach, sprich mich los,
Dein Knecht soll Deine Güte preisen.
Arie
Alle Gaben,
Leib und Seele, was wir haben,
sind ein dargeliehen Gut.
Ach, der kann in süßen Freuden,
wenn Gott ruft, von hinnen scheiden.
Seele, ach, bedenke dies:
Tod und Rechnung sind gewiss.
Rezitativ
Wem Rechnungsklugheit fehlt,
der bitte Gott darum;
Er wird die Gabe nicht versagen.
Das Fleisch ist zwar verschlagen
doch nur in seinem Eigentum,
im Guten wird es falsch erfunden.
Gott gibt das rechte Weisheitslicht,
wer sich mit dem verbunden,
dem fehlt die Rechnung nicht.
Der Herr wird ihn in jenen Freudenhütten
mit ew’ger Wonne überschütten.
Choral
Gib, dass ich tu’ mit Fleiß,
was mir zu tun gebühret,
wozu mich Dein Befehl
in meinem Stande führet!
Gib, dass ich’s tue bald,
zu der Zeit, da ich soll,
und wenn ich’s tu’, so gib,
dass es gerate wohl.