Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1151/40

Jerusalem fället dahin



Originaltitel:
Jerusalem fället dahin / u. Juda / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 10. p. Tr. / 1740.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 10. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1740
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 21.08.1740
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - c - C
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,str,bc) - f - 3
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,str,bc) - e - C (largo)
     6.rec (A,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - C - C (largo)

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Gott und Herr, wie groß und schwer (Seite 2)
Strophentext: Ach Gott und Herr, wie groß und schwer

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 14 Seiten;
S, A (2x), T, B (2x): 1, 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne, bc (2x): 1, 1, 1, 1, 1, 2, 1 - ob: 1f.
Kommentar: Die zweite bc-Stimme enthält nur die Recitative /ob - ob only playing with Sop in mov1 /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-448-47
RISM ID:   450006598
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Jerusalem fället dahin und Juda liegt da,
    weil ihre Zunge und ihr Tun wider den
    Herrn ist, dass sie den Augen seiner
    Majestät widerstreben.
  2. Rezitativ
    Wie kann denn eine Stadt,
    wo der so Heilige, der wunderbare Gott,
    der starke Zebaoth,
    Selbst seinen Herd und Feuer hat,
    sich so erfrechen
    und wider die so nah’ und hohe Majestät
    verwegen tun und sprechen?
    Jerusalem, trifft man in deinen Mauren
    so übermachte Bosheit an,
    wenn es dir denn wie Sodom dort ergeht,
    wer soll, wer kann
    denn deinen Untergang bedauren?
  3. Arie
    Fällt ein Feind und Läst’rer Gottes,
    der ist keines Beileids wert.
    Welcher so die Sünden häufet,
    dass er sich an Gott vergreifet,
    der gehört nicht auf die Erd’.
  4. Rezitativ
    Doch nein!
    Seht, Jesus lässt sich anderst finden!
    Jerusalem ist tot in Sünden;
    die Rache Gottes bricht den Stab.
    Es soll zerstört,
    es soll wie Sodom sein.
    Und seht! Es nimmt
    die Wehmut selbst den Richter ein.
    Er siehet das Verwüstungs-Grab,
    das Gott Jerusalem bestimmt,
    voll Jammer und mit Tränen an.
    Er kommt, Er straft, Er lehrt,
    Er will das Unglück wenden,
    doch kann Er’s nicht vollenden,
    es bleibt verstockt! Sagt an:
    Wo hat ein Volk so seinen Gott betrübt?
    Wo hat ein Herr so seinen Feind geliebt?
  5. Arie
    Jesus weint! Er gibt Sich Mühe,
    ach! um wen? Um einen Feind!
    Wer kann’ s glauben und verstehen,
    dass auch das umsonst geschehen,
    da Er’s doch so treu gemeint.
  6. Rezitativ / Arioso
    Ihr, die ihr das von Salem höret
    und denkt vielleicht, ein solcher Ort
    liegt ganz mit Recht zerstöret:
    Gar recht!
    Doch hört ein Wort!
    Seht Salems Volk, seht seine Sünde an,
    seht, ob’s euch nicht zum Spiegel dienen kann?
    Seht hin mit aufgeklärten Sinnen,
    denkt: „Wen erseht ihr drinnen?“
    Die Wahrheit spricht: „Ihr sehet euch!“
    Bedenkt’s, tut Buße! Gott macht euch
    sonst Juda gleich.
  7. Choralstrophe
    Ach, Gott und Herr!
    Wie groß und schwer
    sind mein’ begang’ne Sünden.
    Da ist niemand,
    der helfen kann,
    in dieser Welt zu finden.