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Text der Kantate:
Chor
Jesus weint ob Salems Schaden,
fremdes Unglück geht Ihm nah.
Gottes Rache
eifert in gerechter Sache,
doch bricht Jesus Herz in Liebe.
Seine Augen stehen trübe,
da Er Zions Jammer sah.
Secco-Rezitativ
Ach Jesu, wie bist Du so schön!
Wenn sonst die Tränenquellen
ein Angesicht verstellen,
so lässt sich durch derselben Fluss
an Dir der Liebe Bild nur desto schöner seh’n,
drob sich die Andacht wundern muss.
Ach ja, die Perlen Deiner Zähren,
die Deiner Liebe Meer gebiert,
bewähren,
wie sehr Dich Andrer Unfall rührt.
Wer sollte Dich, da sie so häufig rinnen,
o Menschen Freund, nicht herzlich lieb gewinnen.
Arie/Duett
Harte Herzen,
könnt ihr noch in Sünden scherzen?
Seht, wie Jesus ob euch weint.
Ach, erkennt doch euren Schaden,
da der Reichtum Seiner Gnaden
euch zu retten noch erscheint.
Dictum
Wollt ihr solches nicht hören, so muss
meine Seele doch heimlich weinen über
solcher Hoffart; meine Augen müssen
mit Tränen fließen, dass des Herrn
Herde gefangen wird.
Secco-Rezitativ
Ein Glaubiger sieht es mit Wehmut an,
wenn andere ins Verderben rennen,
wenn sie die Zeit der Gnade nicht erkennen,
wenn sie kein Schlagnoch Jesus Freundlichkeit
zu ihrem Heil gewinnen kann.
Doch dieser Sinn, dies Liebeskleid,
das Glaubige so gottgefällig schmückt,
ist eine Tracht,
die leider alle Welt verlacht.
Wenn alle Bosheit herrscht, wenn man die Frommen drückt,
so will dies niemand schmerzen.
Ob Jesus weint, man macht kein trauriges Gesicht,
man achtet selbst sein eigen Unglück nicht.
Weh euch, ihr harte Herzen!
Choralstrophe
Es ist leider zu beklagen,
ja, wem bricht das Herze nicht,
Wenn man siehet so viel tausend
fallen an dem hellen Licht.
Ach, wie sicher schläft der Sünder!
Ist es nicht ein großes Wunder?