Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1151/46

Gott warum verstössest du uns



Originaltitel:
Gott, warum verstoßest / du uns so gar / a / Oboe unis. / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 10. p. Tr. 1746. / ad / 1741.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 10. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1746
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 14.08.1746
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: (ob), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,(ob),str,bc) - d - C (largo)
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,vl unis,vla,bc) - B - C (largo)
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,vl unis,vla,bc) - g - 3 (largo)
     6.rec (B,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - d - 6/4 (largo)

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Vater unser im Himmelreich (Seite 127)
Strophentext: Erbarm dich deiner bösen Knecht

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 12 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), vl 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2 - ob: 1f.
Kommentar: ob only in mov1 with S colla parte /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-454-28
RISM ID:   450006905
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Gott, warum verstößest Du uns so
    gar und bist so grimmig zornig über die
    Schafe Deiner Weide?
    Der Feind hat alles verderbet im Heiligtum.
  2. Secco-Rezitativ
    Jerusalem, was fragst du noch,
    warum sich Gott so hart erzeige?
    Ach, schweige,
    hast du ja doch
    dein Herz verhärtet und verkehrt.
    Ist nicht der Herr, der dich gelockt, gelehrt,
    ja, der dein Unglück Selbst beweint,
    von dir verworfen worden?
    Du hast den Tempel selbst mit Morden
    und andern Gräu’l entehrt.
    Ist’s Wunder, dass ein Feind
    dich und dein Heiligtum zerstört?
  3. Arie
    Sünder sterben
    durch ihr eigenes Verderben.
    Gott hat keine Schuld daran.
    Wo man dessen Wort verschmähet,
    wo in einem ganzen Land
    Bosheit, Laster, eitler Tand
    ohngescheut im Schwange gehet,
    sagt, ob Gott da schonen kann?
  4. Secco-Rezitativ
    Ach Jesu, wie ging Dir’s so nah!
    Du ließest Dich voll Jammer finden,
    als Deine Liebe Salems Sünden
    und ihre Strafen sah.
    Du weintest über ihren Fall.
    Sie lachte, da Du ihr gedräuet.
    Was Du ihr prophezeiet,
    das glaubte die Verstockte nicht.
    Sie speite Gift und Gall’,
    da Deine tapf’re Hand
    dein Haus gefegt.
    Sie ließ ihr Rettungslicht,
    ach, ganz vergeblich scheinen.
    Wie? Liegt sie ohne Schuld verbannt?
    Gewisslich nicht, o nein!
    Ach, Herr, zög’st Du bei uns heut’ wie zu Salem ein,
    Du würdest zweifelsohn’ auch so wie damals weinen.
  5. Arie
    Jesus weint, die Sünder scherzen!
    Arge Herzen,
    ihr seid wohl beweinenswert.
    Jesus will euch selig machen.
    Freche, wollt ihr den verlachen,
    der sonst nichts
    als von euch den Sinn des Lichts
    und so euer Heil begehrt.
  6. Secco-Rezitativ
    Ihr Sünder, weint ob eurer großen Schuld;
    vielleicht hat Gott mit euch Geduld.
  7. Choralstrophe
    Erbarm’ Dich Deiner bösen Knecht’,
    wir bitten Gnad’ und nicht das Recht,
    denn so Du, Herr, den rechten Lohn
    uns geben woll’st nach unserm Tun,
    so müsst’ die ganze Welt vergeh’n,
    und könnt’ kein Mensch vor Dir besteh’n.