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Text der Kantate:
Dictum/Accompagnato-Rezitativ
Seht! Salems König weint,
Sein Volk frohlockt, Er ist betrübt.
Warum?
Beweint Er etwa einen Freund,
den Er, der Ihn so herzlich liebt?
Ach nein!
Er weint ob Salems böser Sache,
drob Gottes Rache
erzürnt und schon gewaffnet steht
und sie wird ganz erschrecklich sein.
Dies siehet Jesus ein,
das ist’s was Ihm so sehr zu Herzen geht.
Arie
Gottes Rache brennt ob Sündern,
wenn Er sie vergeblich lockt.
Wollten sie ihr Heil erkennen,
ach! sie würde nicht entbrennen.
Bricht sie aber endlich aus
über ein verkehrtes Haus,
so ist das gewiss verstockt.
Rezitativ
Du Volk des Herrn, wo denkst du hin,
du lebst so sicher hin in Sünden.
Wie, wirst du dir nicht selbst die Rute binden?
Dein Gott will dich
auf Seine Wege zieh’n,
Er lehrt, Er warnt, Er lockt,
Er meint’s mit dir recht väterlich,
du aber bist verstockt.
Du willst, ach! deinen Sünden Gräu’l
und auch dein Heil,
o Jammer! nicht erkennen.
Verkehrte Art! Bist du ein Volk des Herrn?
O nein! Dein Tun wird dich nur allzu fern
von Gott und Seiner Liebe trennen.
Arie
Gott erbarmt Sich blöder Sünder
aber derer frechen nicht.
Bei so gar verkehrten Sinnen
kann Er sie nicht lieb gewinnen,
bis ihr Herz bußfertig bricht.
Rezitativ
Ihr Christen bessert euch!
Ihr seid in euren Sünden,
ach! dem verstockten Salem gleich.
Lasst euch bußfertig finden,
der Herr hat euch längst gedräut.
Er lockt euch durch Sein Wort der Gnaden;
erkennt doch Seine Gütigkeit.
Versäumt ihr diese Gnadenzeit,
so werdet ihr euch ewig schaden.
Choral
Wach auf, o Mensch, vom Sünden Schlaf,
ermuntre dich, verlornes Schaf,
und bess’re bald dein Leben!
Wach auf! es ist doch hohe Zeit,
es kommt heran die Ewigkeit,
dir deinen Lohn zu geben.
Vielleicht ist heut’ der letzte Tag;
wer weiß noch, wie man sterben mag?