Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1152/12b

Mein Herz schwimmt in Blut



Originaltitel:
Mein Hertz schwimmt in Blut / a / Voce Sola / 2 Violin. / Viol / e / Continuo. / Dn. 11. p. Trin. / 1712.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 11. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1712
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 07.08.1712
Vokal: Sopran
Solostimmen: 1
Instrumente: ob (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.acc (S,str,bc)
     2.aria (S,str,bc) - c - C
     3.rec (S,bc)
     4.aria (2) DC
     5.rec (S,bc)
     6.aria (S,str,bc) - Es - 3
     7.rec (S,bc)
     8.choral (S,str,bc) - g - 3
     9.rec (S,bc)
     10.aria (S,ob(2),str,bc) - B - C

Melodie zum 8. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Auf meinen lieben Gott trau ich in Angst und Not (Seite 12)
Strophentext: Ich, dein betrübtes Kind

Dichter: G.C. Lehms
Partitur: 6 Seiten;
S: 2 - vl 1, 2, vla, vlne, basson: 1, 1, 1, 1, 1f. Incpl: bc missing
Kommentar: fg part of cont - ob in vl-parts /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-420-21
RISM ID:   450005779
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    
Eingespielt auf CD, LP, usw.:



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    Text der Kantate:
  1. Accompagnato-Rezitativ
    Mein Herz schwimmt in Blut,
    weil mich der Sünden-Brut
    vor Gottes heil’gen Augen
    zum Ungeheuer macht.
    Und mein Gewissen fühlet Pein,
    weil mir die Sünden nichts als Höllen-Henker sein.
    Verhasste Lasternacht,
    du, du allein
    hast mich in diese Not gebracht!
    Und du, du böser Adams-Samen,
    raubst meiner Seelen alle Ruh’
    und schließest ihr den Himmel zu.
    Ach, unerhörter Schmerz,
    mein ausgedorrtes Herz
    will ferner mehr kein Trost befeuchten,
    und ich muss mich vor dem verstecken,
    vor dem die Engel selbst ihr Angesicht verdecken.
  2. Arie
    Stumme Seufzer, stille Klagen,
    ihr mögt meine Schmerzen sagen,
    weil der Mund geschlossen ist.
    Und ihr nassen Tränenquellen
    könnt ein sich’res Zeugnis stellen,
    wie mein sündlich Herz gebüßt.
  3. Secco-Rezitativ
    Mein Herz ist itzt ein Tränenbrunn,
    die Augen heiße Quellen.
    Ach Gott, wer wird dich doch zufrieden stellen!
  4. Arie
    Stumme Seufzer, stille Klagen,
    ihr mögt meine Schmerzen sagen,
    weil der Mund geschlossen ist.
    Und ihr nassen Tränenquellen
    könnt ein sich’res Zeugnis stellen,
    wie mein sündlich Herz gebüßt.
  5. Secco-Rezitativ
    Doch Gott muss mir genädig sein,
    weil ich das Haupt mit Asche,
    das Angesicht mit Tränen wasche,
    mein Herz in Reu’ und Leid zerschlage,
    und voller Wehmut sage:
    „Gott sei mir Sünder gnädig.“
    Ach ja! Sein Herze bricht
    und ich kann dieses sagen:
  6. Arie
    Tief gebückt und voller Reue
    lieg ich, liebster Gott, vor dir.
    Ich bekenne meine Schuld,
    aber habe doch Geduld,
    habe doch Geduld mit mir.
  7. Secco-Rezitativ
    Auf diese Schmerzens-Reu’
    fällt mir alsdenn dies Trostwort bei:
  8. Choralstrophe
    Ich, dein betrübtes Kind,
    werf’ alle meine Sünd’,
    so viel ihr’r in mir stecken
    und mich so heftig schrecken,
    in deine tiefe Wunden,
    da ich stets Heil gefunden.
  9. Secco-Rezitativ
    Ich lege mich in diese Wunden
    als in den rechten Felsenstein;
    die sollen meine Ruhstatt sein.
    In diese will ich mich im Glauben schwingen
    und drauf vergnügt und fröhlich singen:
  10. Arie
    Wie freudig ist mein Herz,
    da Gott versöhnet ist,
    und mir auf Reu’ und Leid
    nicht mehr die Seligkeit
    noch auch sein Herz verschließt.