Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1152/45

Alle die sich demütigen



Originaltitel:
Alle, die sich demüthigen die / erhöhet / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 11. pTr. / 1745. / ad / 1738.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 11. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1745
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 29.08.1745
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - a - C (andante+allegro+adagio)
     2.rec (B,bc)
     3.aria (SB,str,bc) - C - 3
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,str,bc) - B - 3 (vivace)
     6.rec (B,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - a - C (allegro)

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Wer nur den lieben Gott läßt walten (Seite 140)
Strophentext: Ich zweifle nicht, ich bin erhöret

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 2, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-453-24
RISM ID:   450006863
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum/Chor
    Alle, die sich demütigen, die erhöhet Er,
    und wer seine Augen niederschläget, der
    wird genesen.
  2. Secco-Rezitativ
    Ein redlich’ Herz beugt sich in Buße,
    es leugnet seine Sünden nicht.
    Es liegt dem Herrn zu Fuße,
    bis Jesus spricht:
    „Geh’ hin, die Sünden sind vergeben.”
    Der große Trost, der es erfreut,
    die neue Kraft zum neuen Leben,
    die Zierde der Gerechtigkeit,
    die Jesus schenkt, die es im Leben zeigt,
    erweckt in ihm kein stolzes Blähen.
    Ach nein! Es wandelt stets gebeugt,
    und wird sich nicht in eignem Ruhm erhöhen.
  3. Arie/Duett
    Im Gottes Dienst und Werken prahlen,
    zeigt einen stolzen Heuchler an.
    Ein wahrer Christ wird sich nicht preisen;
    hat er was Gutes aufzuweisen,
    so hat es Gott, nicht er, getan.
  4. Secco-Rezitativ
    Es stammt von Satans Gift,
    dass die Natur sich gern in ihren Werken blähet.
    Wer solchem Trieb nicht widerstehet,
    der fällt gar leicht in Ubermut,
    und solcher hat noch nie was Gut’s gestift’t.
    Schreibt Gott, das höchste Gut,
    die Pflichten eines Christen vor,
    so denkt der stolze Tor:
    „Das ist von mir schon längst gescheh’n.“
    Dringt Gottes Wort auf Buße und auf Glauben,
    so meint er, dies geh’ ihn nicht[s] an.
    Ach Sterbliche! Flieht solchen Wahn,
    denn alle, die in solchem Sinne steh’n,
    die werden sich des wahren Trosts berauben.
  5. Arie
    Weicht hochmütige Gedanken,
    eigner Ruhm gilt nicht vor Gott.
    Wer sich beugt, der wird erhoben,
    aber die sich selbst loben,
    ach, die macht der Herr zu Spott.
  6. Secco-Rezitativ
    Ach Jesu, Brunnquell aller Gnaden,
    erbarme Dich, mein Sündengräu’l ist groß.
    Ach, heile meinen Schaden,
    eröffne Deiner Gnaden Schoß.
    Mein Herz beugt sich, ach, nimm es an,
    Du bist’s allein, der mich erretten kann.
  7. Choralstrophe
    Ich zweifle nicht, ich bin erhöret;
    erhöret bin ich zweifelsfrei,
    weil sich der Trost im Herzen mehret.
    Drum will ich enden mein Geschrei.
    Erbarme Dich, erbarme Dich,
    Gott, mein Erbarmer, über mich.