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Text der Kantate:
Sonata
Arie
Mich überfällt mein Kreuz und Leiden
und quälet mich den ganzen Tag.
Ich weiß von wenig rechten Freuden,
bald hab ich Angst, bald andre Plag’
und muss bei dornenvollen Spitzen
ganz einsam und verlassen sitzen.
Choral
Denn gleich wie die Rosen stehen
unter Dornen spitzig gar,
also auch die Christen gehen
in lauter Angst und Gefahr.
Wie die Meereswellen sind
und der ungestüme Wind,
also ist allhier auf Erden
unser Lauf voller Beschwerden.
Secco-Rezitativ
So geht’s:
Es ist ein elend’ Leben.
Hier müssen wir im Kummer schweben.
Die Welt,
der Teufel und die Hölle
verfolgen uns auf jeder Stelle.
Die Stricke werden aufgestellt.
So geht’s.
Choral
Die Welt, Teufel, Sünd’ und Hölle,
unser eigen Fleisch und Blut
plagen stets hier unsre Seele,
lassen uns bei keinem Mut.
Wir sind voller Angst und Plag’,
lauter Kreuz sind unsre Tag’.
Wenn wir nur geboren werden,
Jammer g’nug find’t sich auf Erden.
Arie
In der Welt ist Angst und Jammer,
überall Beschwerlichkeit,
eine rechte Folterkammer,
voller Plag’ und Herzeleid.
Welt und Teufel, Sünd’ und Hölle
martern uns auf jeder Stelle.
Secco-Rezitativ
Die Sonne hat sich kaum verkrochen,
so stellt sich Nacht und Abend ein.
Kaum ist sie wieder vorgebrochen,
so muss das Leid
auch allezeit
mit ihr das Erste sein.
Choral
Wenn die Morgenröt’ her leuchtet
und der Schlaf sich von uns wend’t
Sorg’ und Kummer daher streichet,
Müh’ find’t sich an allen End’.
Unsre Tränen sind das Brot,
so wir essen früh und spat.
Wenn die Sonn’ nicht mehr tut scheinen,
ist’s nichts als Klagen und Weinen.
Arie
Ich speise mich zu allen Zeiten
mit Jammer und mit Tränenbrot.
Das Bette lässt mir meine Not
von lauter Tränen zubereiten,
doch endet dies der süße Tod.
Choral
Drum Herr Christ, du Morgensterne,
der du ewiglich aufgehst,
sei von mir itzund nicht ferne,
weil mich dein Blut hat erlöst.
Hilf, dass ich mit Fried’ und Freud’
mög’ von hinnen fahren heut’.
Ach, sei du mein Licht und Straße,
mich mit Beistand nicht verlasse.