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Text der Kantate:
Arie
Ach, was soll ich Sünder machen?
Ach, was fang ich ewig an?
Es ist nun um mich getan,
mein Gewissen will erwachen.
Ach, was soll ich Sünder machen?
Ach, was fang ich ewig an?
Ach, der Satan rücket mir
meine Sünden grausam für
und droht mit der Höllen Rachen
Ach, was soll ich Sünder machen?
Ach, was fang ich ewig an?
Accompagnato-Rezitativ
Wo flieh’ ich itzo hin?
Da ich vorher von Gott geflohen bin,
so weiß ich nunmehr nichts, das mir in meiner Pein
zur Zuflucht könnte sein.
Arie
Kommet alle her zu mir,
die mit Müh und Angst beladen.
Kommt, ich will den Seelenschaden
heilen und in allen Stücken
das zerknirschte Herz erquicken.
Euer Jesus rufet hier:
Kommet alle her zu mir.
Secco-Rezitativ
Wie? Rufet nicht
mein Jesus, mein’ und aller Sünder Freude?
So fasst mein Herz sich eine Zuversicht
in seinem Herzeleide
und wird zu rechter Zeit
durch den verheiß’nen Trost erfreut.
Arie
Ja! Ich komme, nimm mich an.
Heile meinen bösen Schaden,
lass die Ströme deiner Gnaden
auf die matte Seele fließen,
dass ich auch dein Heil genießen
und mich selig preisen kann.
Secco-Rezitativ (Seele und Jesus abwechselnd)
Wer zu mir kommt, den stoße ich nicht hinaus.
Ach! Das Gesetze spricht, es sei ganz mit mir aus,
und will den Fluch der Höllen auf mich legen.
Ich habe das Gesetz erfüllt
und wandle dir den Fluch in einen Segen.
Das ganze Haupt ist krank, das ganze Herz ist matt.
Ich bin dein Arzt, der alle Schmerzen stillt.
Ich bin voll Sünden-Wunden
und hab in Gilead
und Basan nichts gefunden,
das mir ein Pflaster könnte sein.
Ich will mit Öl und Wein
die Wunden und die Eiterbeulen
verbinden, lindern, heilen.
Es dürst’t und hungert mich
nach der Gerechtigkeit,
die vor dem strengen Gotte gilt.
Nun, dir geschehe wie du wilt.
Ich bin der Brunn des Heils, ich bin das Brot
des Lebens
und alles ist vor dich bereit.
Ach! Meine Sünden sind zu groß!
Noch größer mein Verdienst, das ewig kräftig bleibet.
Wer mir vertraut, wer an mich gläubet,
wird aller Sünden los.
So halt’ ich mich im Glauben dran,
so nimmst du mich, mein Heiland an,
so weiß ich weiter nichts, das mich betrüben kann.
Arie
Werde munter, mein Gemüte,
stärke dich, mein matter Geist,
weil dir deines Jesu Güte
alle Seligkeit verheißt.
Lass das Böse, tu das Gute.
Klebt die Sünde gleich noch an,
g’nug, dass sie bei Christi Blute
dich doch nicht verdammen kann.
Secco-Rezitativ (Seele und Jesus abwechselnd)
Auch mag der Sünden Sold, der Tod, mich nicht erschrecken.
Wer an mich gläubt, der soll den Tod nicht schmecken.
Ach ja! Er ist ein Schlaf.
Ein Bette deiner Ruh’.
Die Engel drücken mir die Augen zu.
Ich selber bin bei dir.
O Wort voll Honigseim!
Ich scheide von der Welt, so holest du mich heim.
Wenn Seel’ und Leib sich trennt, soll mich nichts von dir trennen.
Mein Sterben darf ich so nicht mehr ein Sterben nennen,
der Tod ist mein Gewinn.
Dein Eingang in mein Reich.
Da wirst du mir in Gottes Bilde gleich.
Arie / Duett
Ich gehe vom Tode zum ewigen Leben.
Da wird dir die Krone der Ehren gegeben.
Ach, würd’ ich noch heute mit solcher erfreut.
Durch Dulden und Hoffen erwarte die Zeit.
Dein Wille geschehe.
Dein Glaube wird siegen.
Da soll mich {dich} das Erbteil des Himmels vergnügen.