Originaltitel: Wer ist, der gut Leben / begehret / a / 2 Violin / Viola / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 12. p. Tr. / 1746. / ad / 1737. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 12. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1746 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 28.08.1746 Vokal: ATB Solostimmen: 2 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.coro (ATB,str,bc) - As - C 2.rec (T,bc) 3.aria (T,vl unis,vla,bc) - g - C 4.rec (B,bc) 5.aria (B,vl unis,vla,bc) - C - 3 6.rec (T,bc) 7.choral (ATB,str,bc) - As - 3
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Großer Prophete, mein Herze begehret (Seite 49) Strophentext: Danke, du Zunge, vor reden und schmecken
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Text der Kantate:
Dictum
Wer ist, der gut Leben begehret und
gern gute Tage hätte?
Behüte deine Zunge vor Bösem und
deine Lippen, dass sie nicht falsch reden.
Secco-Rezitativ
Soll uns die Zunge nicht
in äußerste Verwund’rung setzen?
Ein kleines Glied, das große Dinge tut,
das Gut’ und Böses spricht,
geschickt zum Lob des Herrn
und leider auch, den Nächsten zu verletzen;
gefährlich, wenn sich’s regt,
am besten aber, wenn es ruht.
Ach Jesu, du erbarmst Dich gern.
Ach, heile doch die schändliche Gebrechen,
die unsre Zunge trägt,
und lehre uns recht und erbaulich sprechen.
Arie
Satans Gift hat – ach - die Zungen
allzu schändlich angesteckt.
Nur zu Bösem sind sie rege,
aber – ach - zum Guten träge,
wenn sie Jesus nicht erweckt.
Secco-Rezitativ
Ach, wer erkennt die Zungen-Sünden?
Fast jedermann führt, Gott zur Schmach,
ach, Kanaans verdorb’ne Sprach’.
Ach Herr, lass Dich zur Hülfe willig finden.
Erbarme Dich,
die Weltsprach’ klingt recht lästerlich.
Zerreisse doch die Sklaven-Bande,
drein Satan manche Zungen führt.
Lehr’ alle Welt im Gnadenstande
zu reden, wie es sich gebührt.
Doch, wo sie Dir frech widerbellt,
so sprich: „Verstumme, böse Welt!“
Arie
Großer Schöpfer,
ich bin Ton, sei Du der Töpfer,
bilde Zung’ und Sprache recht.
Lehre mich, wenn es von Nöten,
stille schweigen und auch reden
unter’m bösen Weltgeschlecht.
Secco-Rezitativ
Lass’ unsre Zungen hier auf Erden,
o Gott, auch niemals lüstern sein.
Und weil ein jedes Wort
dort
muss berechnet werden,
so gib uns doch stets gute Worte ein.
Choralstrophe
Danke, du Zunge, vor reden und schmecken,
werde nicht stumm, zu erheben die Macht,
dass du dein Regen kannst weiter erstrecken,
als wie die Tiere das Mundwerk gebracht.
Lerne die Speisen
einzig hoch preisen,
welche, was Christum nur kennet, hoch acht’t.