Originaltitel: O Gottes Sohn von Ewigkeit / a / 2 Chalumeaux / Flaut. Tr. / 2 Violin / Viola / Fagotto / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 13. p. Tr. / 1736. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 13. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1736 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 26.08.1736 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: fl, chal (2)tb, fg, str, bc Satzbeschreibung: 1.choral (SATB,chal(2)tb,str,bc) - F - 12/8 2.rec (S,bc) 3.aria (S,chal(2)tb,vl unis,vla,bc) - d - 2/4 4.rec (B,bc) 5.aria (B,fl,fg,str,bc) - C - C 6.rec (T,bc) 7.coro (SATB,chal(2)tb,fg,str,bc) - F - C (/+allegro)
Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Wie schön leuchtet der Morgenstern (Seite 138) Strophentext: O Gottes Sohn von Ewigkeit, wie selig war dieselbe Zeit
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Text der Kantate:
Choralstrophe
O Gottes Sohn von Ewigkeit!
Wie selig war dieselbe Zeit,
da man Dich hat gesehen.
Ihr Augen voller Herrlichkeit,
ihr Ohren voller Lieblichkeit,
wie wohl ist euch geschehen!
Viele, viele Majestäten
und Propheten
wollten schauen,
was die Jünger konnt’ erbauen.
Secco-Rezitativ
Den Herrn im Fleisch zu sehen,
war Gläubigen ja wohl ein himmlisch’ Glück.
Doch solcher frohe Blick
konnt’ auch von Bösen hier geschehen.
Jedennoch, diesen blieb
solch’ Glück ein irdisch’ Freudenspiel.
Wer aber sich in reinem Glaubenstrieb
den Herrn zu seiner Blicke Ziel
gesetzt, dem stellte sich, o welche Anmut, dar,
an dem, was andern irdisch war,
Dran wurde Geist und Herz mit Himmelslust erfüllt.
Arie
Wer Jesum schaut, hat Himmelsfreude,
dies Glück lacht Gläubigen allein.
Ach! Denen, welche Jesum hassen,
muss, wenn Er sich wird sehen lassen,
der Anblick lauter Schrecken sein.
Secco-Rezitativ
Die Böcke werden dort den Herrn,
den Richter, zwar erblicken,
doch kann sie dieses nicht erquicken:
Er weist sie in die Hölle fort!
Ihr Menschen, fürchtet euch,
blickt Jesum hier im Glauben an.
Ja, sucht im Gnaden-Reich,
in Worten, Werken und Gebärden,
im Sinn und Tun Ihm gleich zu werden,
dass euch Sein Anblick dort
erfreulich fallen kann.
Arie
Jesu, meine Glaubensaugen
sehen treu und stets nach Dir.
Wenn ich aus dem Grabe gehe
und vor Deinem Richtstuhl stehe,
ach, so blicke auch nach mir.
Secco-Rezitativ
Dein Anblick scheint mir oft verborgen,
mein Jesu, wenn das Kreuz mich drückt.
Doch Dein verborg’ner Trost,
der mich erquickt,
setzt meinen Glauben außer Sorgen.
Ist Satan gegen mich erbost,
er raunt mir ein, Du sähest nicht auf mich,
so sehe ich nur desto eifriger auf Dich.
Mein Herz bleibt treu, ich weiß, dort werd’ ich Dich erblicken,
und: O, wie will ich mich alsdann an Dir erquicken.
Dictum
Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.