Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1157/31

Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras



Originaltitel:
Ein Mensch ist in seinem Leben / wie Graß / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 16 p. Tr. / 1731.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 16. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1731
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 09.09.1731
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - d - 12/8
     2.aria (B,vl unis,vla,bc) - F - 3
     3.rec (T,bc)
     4.choral (SATB,str,bc) - d - C
     5.aria (S,vl unis,vla,bc) - C - C
     6.rec (B,bc)
     7.choral (4) DC

Melodie zum 4. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ich hab mein Sach Gott heimgestellt (Seite 67)
Strophentext: Heut sind wir frisch, gesund und stark

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ich hab mein Sach Gott heimgestellt (Seite 67)
Strophentext: Das ist mein Trost zu aller Zeit

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 12 Seiten;
S (2x), A, T, B: 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-439-22
RISM ID:   450006300
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras,
    er blühet wie eine Blume auf dem Felde.
    Wenn der Wind darüber gehet, so ist sie nimmer da
    und ihre Stätte kennet sie nicht mehr.
  2. Arie
    Unser Leben, unsre Zeit
    ist ein Spiel der Eitelkeit.
    Heute blühen unsre Wangen,
    morgen liegen sie im Grab.
    Blumen, die am schönsten prangen,
    brechen wir am ersten ab.
    Wo wir gehen,
    wo wir stehen,
    fordert uns der Tod zum Streit.
  3. Rezitativ
    Was prangt ein Mensch die eitle Rose,
    wie leicht ist nicht ihr Purpur hin?
    Kaum sitzen wir dem Glück im Schoße,
    so will es wieder von uns flieh’n.
    Der Wollust Nektarsaft
    wird unverhofft zu bittrer Galle:
    wer steigt, hat Sorge, dass er falle;
    das Liebste wird uns hingerafft.
    Der Hoffnung Bau fällt allzu gerne ein.
    Auf Sonnenschein
    folgt schnell ein Donnerwetter;
    der schönste Schmuck der Blumen und der Blätter
    zerfällt und wird zerstreut.
    Ach! Es ist alles Eitelkeit.
  4. Choral
    Heut sind wir frisch, gesund und stark,
    morg’n sind wir tot und lieg’n im Sarg;
    heut’ blüh’n wir wie die Rosen rot,
    bald krank und tot;
    ist allenthalben Müh’ und Not.
  5. Arie
    Seele, fleuch’ den Tand der Erden,
    dort muss dir was Bessres werden,
    hier ist lauter Unbestand.
    Diese Erde muss vergehen,
    droben in des Himmels Höhen
    ist das rechte Vaterland.
  6. Rezitativ
    Wir sterben zwar,
    doch können wir was Bessres hoffen,
    der Heiland stellt sich dar,
    durch Ihn steht uns der Weg zum Leben offen;
    Er hat den Tod besiegt.
    Das Grab darf uns nicht bange machen,
    der Leib, der drinne schlafend liegt,
    wird wiederum erwachen.
    Gott ruft ihn aus der Gruft heraus
    und Jesus Hand führt ihn ins Himmelshaus.
  7. Choral
    Das ist mein Trost zu aller Zeit,
    in allem Kreuz und Traurigkeit:
    ich weiß, dass ich am jüngsten Tag
    ohn’ alle Klag’
    werd’ aufersteh’n aus meinem Grab.