Originaltitel: Seyd ohne Tadel und lauter / und Gottes / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Basso / e / Continuo / Dn. 17. p. Tr. / 1745. / ad / 1738. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 17. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1745 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 10.10.1745 Vokal: Sopran, Alt, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.acc (A,str,bc) 2.rec (B,bc) 3.aria (B,str,bc) - B - 3 (andante) 4.rec (S,bc) 5.aria (S,str,bc) - F - C 6.rec (B,bc) 7.choral (SAB,str,bc) - g - 6/8
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: In dem Leben hier auf Erden (Melodie im Darmstadt K-GB 1687) (Seite 0) Strophentext: Nimmer gehe falsch im Handeln
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Text der Kantate:
Dictum
Seid ohne Tadel und lauter und Gottes
Kinder; unsträflich mitten unter dem
unschlachtigen und verkehrten
Geschlechte, unter welchem ihr scheinet als
Lichter in der Welt.
Secco-Rezitativ
Die Welt spricht zwar:
„Wer unter Wölfen ist, der muss mit ihnen heulen.”
Die Kinder Gottes tun das nicht.
Ihr Glaubenslicht
stellt sich nur desto schöner dar,
wenn sie zuweilen als Lämmer unter Wölfen geh’n.
Will oft Gefahr vor sie entsteh’n,
so ist sie bald zerstreut.
Das macht: Ihr Wort und Tun ist voller Lauterkeit.
Arie
Jesus Tugendlicht strahlt helle,
da Er Seine Stelle
mitten unter Sündern hat.
Seiner Klarheit helles Funkeln
kann auch nie ein Fall verdunkeln.
Er bleibt rein in Wort und Tat.
Secco-Rezitativ
Ist Jesus gleich verhasst,
wenn Ihn die Welt in ihren Haufen siehet,
ist Er ein fremder Gast,
den jeder gern ins Netze ziehet,
so wankt doch Seine Tugend nicht.
Sein laut’rer Sinn kann jederman beschämen.
Aus allem, was Er tut und spricht,
lässt sich was Gutes nehmen.
Nimmt’s gleich die Welt nicht an,
so muss sie doch vor Seiner Tugend schweigen.
Ein Glaubiger folgt seines Meisters Bahn.
Er wird sich stets, so viel er kann,
in solchem Schmuck den bösen Haufen zeigen.
Arie
Der Lauterkeit beliebtes Wesen
trägt allzeit Ruhm und Segen ein.
Ein Feind muss sie stillschweigend ehren,
ihr holdes Tun kann Vieles lehren.
Wie? Sollte sie nicht rühmlich sein?
Secco-Rezitativ
Ihr Heuchler dieser Zeit,
die ihr bei Frommen heilig scheint,
bei Bösen aber böse seid,
wie wollt ihr einst vor Gott bestehen?
Er ist kein Freund
vom Unflat der Unlauterkeit.
Unlaut’re werden dort Sein Antlitz nimmer sehen.
Choralstrophe
Nimmer gehe falsch im Handeln
noch im Reden noch im Tun.
Wilt du vor dem Herren wandeln,
dermaleins auch selig ruh’n,
liebe Wahrheit, Recht und Zucht
als des Geistes rechte Frucht.