Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1159/42

Wenn einer alle Ding' verstünd'



Originaltitel:
Wenn einer alle Ding verstündt / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 18. p. Tr. / 1742.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 18. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1742
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 23.09.1742
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.choral (SATB,str,bc) - a - 3
     2.aria (T,vl unis,vla,bc) - d - C
     3.rec (B,bc)
     4.aria (SB,vl unis,vla,bc) - g - 3 (vivace)
     5.rec (S,bc)
     6.choral (1) DC

Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Gott, vom Himmel sieh darein (Seite 4)
Strophentext: Wenn einer alle Ding verstünd

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Gott, vom Himmel sieh darein (Seite 4)
Strophentext: Herr Jesu, du stellst selber dich

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-450-45
RISM ID:   450006723
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Choralstrophe
    Wenn einer alle Ding’ verstünd’,
    mit Engelzungen red’te,
    wenn er zugleich weissagen könnt’,
    den Wunderglauben hätte,
    dass er versetzte Berge hin,
    und hätte nicht der Liebe Sinn,
    so wär’ es all’s vergebens.
  2. Arie
    Wer Gott und auch den Nächsten liebet,
    der kommt dem Bilde Jesu gleich.
    Die ihren Glauben so beweisen,
    die können Jünger Jesu heißen,
    die haben Teil an Seinem Reich.
  3. Rezitativ
    Das Hauptgesetz befiehlt uns,
    Gott zu lieben.
    Hat wohl der Herr, der das begehrt,
    uns etwas Unrecht’s vorgeschrieben?
    Ist Er nicht unsrer Liebe wert?
    Bedenkt’s, was ist der Herr in Seinem Wesen?
    Licht, Liebe, Kraft, Verstand und kurz, das höchste Gut.
    Wir lesen,
    wohin auch nur die Andacht Blicke tut,
    hiervon klar ausgedruckte Spuren.
    Was ist Er dir, o Mensch? Was allen Kreaturen?
    Nicht so ein Schöpfer, Vater, Herr und Freund,
    der dich ganz unbeschreiblich liebt,
    der es in allem treulich meint,
    der Seinen Sohn für dich zum Opfer gibt?
    Sage! Fordert Gott zu viel, dass Er dir vorgeschrieben:
    Du sollst Ihn, deinen Herrn, von ganzem Herzen lieben.
  4. Arie/Duett
    Billig ist es, Gott zu lieben;
    liebet Er uns doch zuerst.
    Ach! Was sollt’ es mit dir werden,
    - armer Mensch! - wenn du auf Erden
    ohne Gottes Liebe wärst!
  5. Rezitativ
    Bedenkt das größeste Gebot!
    Ihr Sterblichen, hier gilt kein Scherzen:
    Liebt euern Herrn und Gott
    von ganzer Seel’, von ganzem Herzen.
    Jedoch liebt auch zugleich
    den Nächsten. Der und ihr seid Brüder
    in einem Haus und Glieder
    von Gottes großem Reich.
    Wollt ihr das auch im Himmel sein,
    so stellt euch treu in reiner Liebe ein.
  6. Choralstrophe
    Herr Jesu, Du stellst Selber Dich
    zum Fürbild wahrer Liebe.
    Verleih, dass dem zufolge ich
    die Lieb’ am Nächsten übe;
    dass ich bei allem, wo ich kann,
    Lieb’, Treu’ und Hülfe jederman,
    wie ich mir’s wünsch’, erweise.