Originaltitel: Die Welt weiß ietzo viel zu / fragen / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 18. p. Tr. / 1743. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 18. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1743 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 13.10.1743 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.acc (B,str,bc) 2.aria (B,vl unis,vla,bc) - g - 3 (vivace) 3.rec (S,bc) 4.aria (S,vl unis,vla,bc) - G - 3 (affettuoso) 5.rec (T,bc) 6.choral (SATB,str,bc) - g - 12/8
Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Erschienen ist der herrliche Tag (Seite 38) Strophentext: Jesum lieb haben, ist sehr gut; Wohl dem, der sonst nichts suchen tut
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Text der Kantate:
Accompagnato-Rezitativ
Die Welt weiß jetzo viel zu fragen.
Ein Spötter fragt „dies-das” von Gott,
jedennoch nur aus Spott;
dem soll man „dies und jenes” sagen.
Er macht sich an die Schrift,
er klaubt „dies-das” heraus
und lässt dagegen seinen Gift
verwegen aus.
Ein and’rer fragt Gewissenssachen,
doch leider nur aus Heuchelei.
Verweg’ne! Wenn euch Jesus fragt,
wie euer Tun, wie euer Glaube sei,
ach! wie verzagt,
wie feig’ wird Er euch machen.
Arie
Gott und Jesum redlich lieben,
das geht allem Wissen vor.
Alles Streiten, alles Fragen
will dagegen gar nichts sagen;
Gott wird nur hiermit betrübt.
Wer nicht glaubt und Liebe übt,
ach, der ist vor Gott ein Tor.
Secco-Rezitativ
Schweigt, ihr verstockte Sadduzäer!
Ach, wo verfallt ihr hin?
Ihr werdet wohl der Frommen Trost nicht schwächen?
Und ihr, ihr stolze Pharisäer!
Was hilft euch das Bemüh’n,
vom größesten Gebot zu sprechen,
wenn ihr, was Gott gebeut, nicht tut.
Es spricht der Herr: „Du sollst den Herrn, das höchste Gut,
von ganzem Herzen lieben.“
Das Fragen hilft hier nicht, was groß,
was klein in dem Gesetze ist.
Will jemand das Gebot nicht üben,
der ist verflucht, der ist kein Christ.
Arie
Reiner Glaube, reine Liebe
und ein reines Herz dabei:
Glaubt’s, dass das was Großes sei.
Lacht die Welt und ihre Weisen,
wollen die was ander’s preisen,
immerhin! ihr „Hoher Witz“
ist für Gottes Richtersitz
mit der Torheit einerlei.
Secco-Rezitativ
Ach, bessert euch, ihr Klugen dieser Zeit.
pocht nicht auf’s Wissen, das ist Dunst.
Sucht ernstlich, Jesum zu erkennen.
Liebt Ihn, wenn ihr in dieser Kunst
recht wohl bewandert seid.
Denn könnt ihr euch „Die Rechten Klugen“ nennen.
Choralstrophe
Jesum lieb haben, ist sehr gut,
wohl dem, der sonst nichts sucht noch tut.
Mir selber will ich sterben ab,
dass ich in Ihm das Leben hab’.
Alleluja.