Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1160/44

Das Verlangen der Elenden hörest du Herr



Originaltitel:
Das Verlangen der Elenden / hörest du Herr / a / Fagotto / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 19. p. Tr. / 1744. / ad / 1739.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 19. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1744
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 04.10.1744
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: fg, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - F - C
     2.rec (S,bc)
     3.aria (ST,str,bc) - Es - 3
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,str,bc) - G - 3
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,fg,str,bc) - F - 3(9/8)

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Herr, mich armen Sünder (Seite 4)
Strophentext: Nun weicht ihr Übeltäter


Synthetischer Eindruck der Choralvertonung:   Beispiel auf YouTube
Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 12 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 1, 1, 2 - fag: 1f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-452-38
RISM ID:   450006835
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



 Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu
    dieser Kantate melden:  
 


    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Das Verlangen der Elenden hörest Du,
    Herr; ihr Herz ist gewiss, dass Dein Ohr
    drauf merket.
  2. Secco-Rezitativ
    Bei Jesu ist nicht Not zu reden,
    Er sieht des Herzens Denken ein.
    Wann wir in Nöten
    in stillen Seufzern schrei’n,
    so kennt Er unser Elend schon.
    Und ist bei uns nur das Vertrauen rein,
    so wird Sein Trost uns bald beleben.
    Ja, liegt uns, was wir missgetan,
    in Reu’ und Buße ängstlich an,
    so spricht Er: „Sei getrost, mein Sohn!
    Geh’ hin, die Sünden sind vergeben.“
  3. Arie/Duett
    Jesus kennt die Angst der Herzen.
    Ängsten dich die Sündenschmerzen,
    seufze! Jesus rettet gern.
    Denke nur,
    wenn dich deine Sünde quält:
    Ach, ich arme Kreatur!
    Ach, wie groß sind meine Sünden!
    Ach, wo soll ich Rettung finden?
    Glaub’s! Du wirst bald losgezählt.
  4. Secco-Rezitativ
    Wie freundlich bist Du nicht,
    O Jesu, gegen arme Sünder.
    Du nennst sie Deine Kinder,
    sobald nur Angst und Reu’
    ihr Herz zerknirscht und bricht.
    Ja, fallen sie Dir auch zu Fuß,
    so sprichst Du sie von Sünden frei.
    Dein Zuspruch heilt auch die Gebrechen,
    die ihren Leib die ihre Seele schwächen.
    Sagt, ob man solchen Herrn nicht freundlich nennen muss?
  5. Arie
    Trutz, ihr Feinde!
    Sünder werden Gottes Freunde,
    wenn sie ihren Gräu’l bereu’n.
    Wollt ihr solchen Trost verspotten?
    Trutz! sei euch, ihr arge Rotten.
    Jesus sagt’s, sprecht ihr gleich: ‚Nein!’
  6. Secco-Rezitativ
    Ich freue mich, Herr! solcher Gnade.
    Ach, sieh’, mein Herz liegt auch vor Dir.
    Es seufzt: Mein Sünden-Schade
    ist groß! Ach, sprich’ doch auch zu mir:
    „Geh’ hin, die Sünden sind vergeben.“
    Ja, ja, ich weiß, ich werde leben!
  7. Choralstrophe
    Nun weicht, ihr Übeltäter!
    Mir ist geholfen schon.
    Der Herr ist mein Erretter,
    Er nimmt mein Flehen an.
    Er hört mein’s Weinens Stimme,
    es müssen fall’n geschwind
    all’ Sein’ und meine Feinde,
    und kommen plötzlich um.