Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1160/48

Der Herr vergibt die Sünden



Originaltitel:
Der Herr vergibt die / Sünden / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 19. p. Tr. / 1748. / ad / 1735.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 19. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1748
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 20.10.1748
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.aria (TB,str,bc) - G - C (un poco allegro)
     2.rec (B,bc)
     3.choral (SATB,str,bc) - G - C (largo)
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,vl unis,vla,bc) - A - 12/8 (largo)
     6.rec (T,bc)
     7.choral (3) DC

Melodie zum 3. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Freu dich sehr, o meine Seele (Seite 42)
Strophentext: Kein See kann sich so ergießen

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Freu dich sehr, o meine Seele (Seite 42)
Strophentext: Gott und alles Heer hoch droben

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 10 Seiten;
S, A, B: 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: T-part missing /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-456-28
RISM ID:   450006987
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Arie/Duett
    Der Herr vergibt die Sünden.
    Wenn wir uns zu Ihm finden,
    so spricht Er: „Seid getrost”.
    Kann dies der Feind nicht hören:
    Er kann den Trost nicht stören,
    ob er sich mal so sehr erbost.
  2. Secco-Rezitativ
    Herr Jesu, Deine Freundlichkeit
    kann Traurige recht sehr erquicken.
    Aus Deinen holden Blicken
    schöpft ein geängstes Herz
    das Labsal der Zufriedenheit.
    Der Sünden Schmerz
    muss bald auf Deinen Zuspruch weichen,
    denn du vergibst die Missetat,
    die Leib und Seel’ gemartert hat.
    Sagt! Was kann solcher Wohltat gleichen?
  3. Choralstrophe
    Kein See kann sich so ergießen,
    kein Grund kann so grundlos sein,
    kein Strom so gewaltig fließen.
    Gegen Gott ist alles klein,
    gegen Gott und Seine Huld,
    die Er über uns’re Schuld
    alle Tage lässet schweben
    durch das ganze Sündenleben.
  4. Secco-Rezitativ
    Der Trost ist groß,
    den wir in Gottes Gnade finden.
    Jedoch wir machen uns von Sünden
    gleichwohl so ungern los.
    Drum legt uns Gott aufs Marterbette
    und das Gewissen spricht:
    „Sieh! Das ist deiner Sünden Schuld.“
    Allein, seufzt nur das Herz „Ach Jesu, rette!“,
    ach seht, so zeigt sich Jesus Huld.
    Er ruft: „Getrost, ihr Sünder, zaget nicht!“
  5. Arie
    Die Sünde deucht uns oft ein sanftes Lager,
    doch wird zuletzt ein Dornenbette draus.
    Will Jesus uns aus dessen Ketten
    durch seinen Zug und Trost nicht retten,
    sie schleppten uns ins Höllenhaus.
  6. Secco-Rezitativ
    O Mensch, verlass die Sündenwege,
    eh Gottes Zorn und des Gewissens Schläge
    dir deine sanfte Lagerstatt,
    drauf du oft müd´, jedoch von Wohltat satt
    der Ruhe pflegst,
    zur harten Sündenfolter machen.
    Besinne dich, eh du dich niederlegst,
    ob dein Gewissen Ruhe habe.
    Fehlt dies an dieser Gabe,
    so säume nicht und bess´re deine Sachen.
    Ist dies ein Ernst, du stellst dich redlich ein,
    so sei getrost, Gott wird dir gnädig sein.
  7. Choralstrophe
    Gott und alles Heer hoch droben,
    dem der Himmel schweigen muss,
    wenn sie ihren Schöpfer loben,
    jauchzen über unsre Buß´.
    Aber was gesündigt ist,
    das verdeckt Er und vergisst,
    wie wir Ihn beleidigt haben;
    alles, alles ist vergraben.