Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1162/39

Welchen der Herr lieb hat den züchtiget Er



Originaltitel:
Welchen der Herr lieb hat, den / züchtiget er / a / Hautb. / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / 2 Tenori / Basso / e / Continuo. / Dn. 21. p. Tr. / 1739.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 21. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1739
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 18.10.1739
Vokal: Sopran, Alt, Tenor (2), Bass
Solostimmen: 5
Instrumente: ob, fg, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.dictum,arioso (TT,str,bc) - d - C
     2.rec (B,bc)
     3.aria (AB,str,bc) - d - C
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,ob,fg,str,bc) - F - C (allegro)
     6.rec (T,bc)
     7.choral (TT,SATB,str,bc) - d - C

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Vater unser im Himmelreich (Seite 127)
Strophentext: Drum will ich, weil ich lebe noch

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 14 Seiten;
S, A, T 1, 2 (=B 2), B 1, 2 (=T2): 1, 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 2, 2, 2 - ob: 1f.
Kommentar: fg in vlne-part /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-447-27
RISM ID:   450006540
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Welchen der Herr lieb hat, den
    züchtiget Er Er stäupet aber einen
    jeglichen Sohn, den Er aufnimmt. So
    ihr die Züchtigung erduldet, so
    erbeut sich euch Gott als Kindern.
  2. Rezitativ
    Die Welt spricht „Nein!”.
    Wer Gott zum Freund und Vater hat,
    soll der den herben Kreuzespfad
    hier unter Tränen gehen?
    Es kann nicht sein,
    es muss recht herrlich um ihn stehen.
    Gott liebet ja die Frommen.
    Wie kann des Kreuzes bitt’re Pein
    in ihre Häuser kommen?
    Die Schläge sind ja keine Liebe.
    Es kann nicht sein,
    dass Gott ein frommes Herz betrübe.
  3. Arie/Duett
    Mein Herz, lass dich nicht irre machen!
    Die Welt versteht die Wege Gottes nicht.
    Die Hand des Vaters wirkt mit Schlägen
    an mancher Seele manchen Segen.
    Dringt Kreuz und Pein
    auf Gottes Kinder drein,
    ein solcher Sturm mehrt nur ihr Glaubenslicht.
  4. Rezitativ
    Wir merken oft bei guten Tagen
    gar schlecht auf Gottes Werk und Wort.
    Allein bei Kreuzesplagen,
    da seh’n wir nach dem Ort,
    wo Hülf’ und Trost zu hoffen ist.
    Es beugen sich die stolze Herzen,
    wenn sie des Vaters Rute trifft.
    Er aber lindert bald die Schmerzen,
    wenn man sie willig küsst.
    Und so wird oft der Sünden Gift
    aus Herz und Seel’ verbannt.
    Ja! Gott wird herrlicher erkannt.
  5. Arie
    Auf das Leiden
    kommt ein süßer Trost der Freuden,
    wenn man sich vor Jesu beugt.
    Jesus wird mit Allmachtshänden
    alles Kreuz und Leiden wenden,
    wenn ein Herz nur Glauben zeigt.
  6. Rezitativ
    So komm nur, bitt’re Last!
    Ich nehme dich auf meinen Rücken.
    Mein Gott, Du hast
    mir solche Bürde zugedacht,
    so will ich mich darunter bücken.
    Ich weiß, mein Mund spricht bald:
    „Es ist vollbracht!“
  7. Choralstrophe
    Drum will ich, weil ich lebe noch,
    das Kreuz Dir fröhlich tragen nach.
    Mein Gott, mach’ mich dazu bereit,
    es dient zum Besten allezeit.
    Hilf’ mir mein’ Sach’ recht greifen an,
    dass ich mein’n Lauf vollenden kann.