Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1163/40

Vergib deinem Nächsten



Originaltitel:
Vergib deinem Nechsten was er / dir zu. / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 22. p. Tr. / 1740.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 22. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1740
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 13.11.1740
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - B - 12/8
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,str,bc) - F - C
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,str,bc) - G - 12/8 (largo e giusto)
     6.acc (A,str,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - B - 6/4

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Nun ruhen alle Wälder (Seite 106)
Strophentext: Wenn böse Zungen stechen

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 12 Seiten;
S, A (2x), T, B (2x): 1, 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne, bc: 2, 2, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-448-59
RISM ID:   450006610
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Vergib deinem Nächsten, was er dir zu
    Leide getan hat, und bitte drum, so
    werden dir deine Sünden auch
    vergeben.
  2. Rezitativ
    Der armen Kreatur,
    dem Sünder geht es sauer ein,
    dem Nächsten seine Schuld zu schenken.
    Ach! Wollte nur
    der arme Staub an seine Schulden denken,
    er würde nicht so unversöhnlich sein.
    Was fo[r]dert Gott? Ach, ganze Millionen!
    Und gleichwohl schenkt Er diese gern.
    O Mensch, erfährst du dies vom Herrn,
    warum willst du nicht deines Bruders schonen?
  3. Arie
    Gott macht Seine große Gnade
    deutlich im Vergeben kund.
    Sünder, stell’ dir das doch für:
    Ist bei dir das Erbarmen so verloschen,
    du bist hart um einen Groschen,
    und Gott schenkt dir tausend Pfund.
  4. Rezitativ
    O Mensch, sieh deinen Unfug an:
    Du bittest, Gott soll dir vergeben,
    und du willst unversöhnlich leben.
    Denkst du vielleicht in tollem Wahn,
    es sehe der Herr dein hartes Herz nicht ein?
    Ach, glaub’s! Gott sieht’s in Seiner Höhe
    und wird dein strenger Richter sein.
    Würgst du den Bruder hier,
    so wird dich dort ein Andrer würgen.
    Und wer wird sich vor dich verbürgen?
    Ach, niemand! Gott verschließt die
    Gnadentür.
  5. Arie
    Gottes Herz bleibt dem verschlossen,
    welcher hier sein Herz verschließt.
    Harte Herzen - zum vergeben -
    müssen in der Hölle leben,
    bis sie alles abgebüßt.
  6. Accompagnato
    Ach, Gott! Vergib mir meine Schuld,
    lass Gnade statt des Rechts ergehen.
    Ich will gern in Geduld
    mit meinem Bruder stehen,
    wenn er mir was zu Leid getan.
    Ach! Höre, Herr, mein Fleh’n
    und mein Versprechen an:
  7. Choralstrophe
    Wenn böse Zungen stechen,
    mir Glimpf und Namen brechen,
    so will ich zähmen mich.
    Das Unrecht will ich dulden,
    dem Nächsten seine Schulden
    verzeihen gern und williglich.