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Text der Kantate:
Dictum
Du, gewaltiger Herrscher, richtest mit Lindigkeit
und regierest uns mit viel Verschonen.
Dein Volk aber lehrest Du durch solche Werke,
dass man fromm und gütig sein soll.
Secco-Rezitativ
Gott fordert Seine Knechte
zur Rechnung, zum Gericht.
Er dringt auf Seine Rechte,
jedoch Er handelt nicht
nach einer allzugroßen Strenge.
Wenn sich ein großer Schuldner beugt,
er bittet um Geduld, um Frist, um Zeit,
so schenkt ihm Gott die große Schuldenmenge.
Ihr, die ihr euch an Brüdern hart erzeigt,
schämt euch, dass ihr dem Herrn so gar nicht ähnlich seid!
Arie
Lernt von Gott doch das Erbarmen.
Harte Herzen, schont der Armen!
Denkt, was Gott an euch nicht tut.
Schenkt Er euch nicht Millionen?
Und ihr wollt um Groschen-Schuld eines Bruders nicht verschonen!
Strenges Tun tut selten gut.
Secco-Rezitativ
Scheut doch die Seufzer eurer Brüder,
ihr, die ihr sie so unbarmherzig würgt.
Seid ihr nicht eines Leibes Glieder,
dient ihr nicht einem Herrn?
Glaubt´s, Seine Rache ist nicht fern.
Verbiegt ein Mit-Knecht gleich die Sache -
es schweigt Sein Mund, Er schonte eurer gern -
so schrei´n die Seufzer doch nur Rache,
und Gott hat nie dergleichen übersehen.
Das Urteil ist voraus gefällt:
Wie jemand seinen Bruder hält,
so wird an ihm gewisslich auch geschehen.
Arie
Gottes Rache
rettet armer Knechte Sache.
Weh dem, der sich streng erzeigt!
Höllenflammen
schlagen über dem zusammen,
welcher Grausamkeit verübt,
der nicht gern und rein vergibt.
Gott ruht nicht, bis Er ihn beugt.
Secco-Rezitativ
Es bleibt dabei, Gott ist gerecht,
Er wird der Würger gar nicht schonen.
Tu Buße, undankbarer Knecht,
sonst wird dir Gott, wie du getan hast, lohnen.
Choralstrophe
Wenn böse Zungen stechen,
mir Glimpf und Namen brechen,
so will ich zähmen mich.
Das Unrecht will ich dulden,
dem Nächsten seine Schulden
verzeihen gern und williglich.