Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1163/47

Du Schalksknecht alle diese Schuld



Originaltitel:
Du Schalcks Knecht alle dieße / Schuld / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / e / Continuo. / Dn. 22. p. Tr. / 1747. / ad / 1736.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 22. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1747
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 29.10.1747
Vokal: Sopran, Alt, Tenor
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.acc (A,str,bc)
     2.rec (T,bc)
     3.aria (T,str,bc) - C - 3 (allegro)
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,vl unis,vla,bc) - F - C (largo)
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SAT,str,bc) - B - C

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Was mein Gott will, das g'scheh allzeit (Seite 136)
Strophentext: Sei Gott getreu, als welcher sich

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 10 Seiten;
S, A, T: 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 2, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-455-33
RISM ID:   450006951
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum/Accompagnato
    Du Schalksknecht, alle diese Schuld hab’ ich dir
    erlassen, dieweil du mich batest; solltest du
    denn dich nicht auch erbarmen über
    deinen Mitknecht, wie ich mich über dich
    erbarmet habe.
  2. Secco-Rezitativ
    Sagt: Kann wohl eine Wohltat größer
    als Gottes Huld und Sein Erbarmen sein?
    Gewisslich, nein!
    Doch werden nicht die Menschen böser,
    wenn Gottes Huld
    sie von der größten Schuld
    aus Gnaden los und ledig spricht.
    Sie sündigen auf’s neu, auf Gottes Gnade los!
    Ach, diese Wohltat ist so groß!
    Doch seht, wie schädlich ist sie solchen Sündern nicht.
  3. Arie
    Denkt doch dran, ihr Sünden-Sklaven,
    euch gehören Höllenstrafen!
    Aber Jesus macht euch frei.
    Ach, in solchem Freiheits-Stande
    treibt und übt ihr größ’re Schande,
    als ihr wohl vorher getan.
    Sagt doch an,
    ob ein Undank größer sei.
  4. Secco-Rezitativ
    Gott meint’s mit Sündern gut,
    wenn Er die Schulden ihrer Sünden
    erbarmend schenkt.
    Es denkt
    Sein Vater Herz, das dieses tut:
    „Sie werden sich zu Meinem Dienst verbinden.“
    Doch seht die Bosheit an!
    Den Reichtum Seiner Gnaden
    misshandeln sie zu ihrem großen Schaden,
    der oft unheilbar wird.
    Ach, dass ein Mensch im frechen Wahn
    so schrecklich irrt
    und denkt,
    weil Gott einmal die Sünden frei vergeben,
    so könne er stets fort getrost in Sünden leben.
  5. Arie
    Halte ein, verweg’ner Sünder!
    Saugest du aus Rosen Gift?
    Gottes Rache wird sich regen
    und dein freches Handwerk legen.
    Deine Strafe, deine Pein
    wird ganz ohn’ Erbarmen sein,
    wenn dich Gottes Eifer trifft.
  6. Secco-Rezitativ
    Mein Herz, so hüte dich vor Schaden.
    Hat Gott dich deiner Schuld entladen,
    ach! mache keine neue nicht.
    Die erste Huld wird sonst nicht gelten.
    Gott wird dich einen Schalksknecht schelten,
    dem Er den Stab zur Höllen bricht.
  7. Choralstrophe
    Sei Gott getreu, als welcher sich
    lässt treu und gnädig finden.
    Streit’ unter Ihm nur ritterlich.
    Lass’ über dich den Sünden,
    ja, wider Pflicht
    den Zügel nicht.
    Wär je der Fall geschehen,
    so sei bereit,
    durch Buß beizeit’
    nur wieder aufzustehen.