Originaltitel: Without title Abschnitt im Kirchenjahr: andere Anlass: Geburtstagskantaten Entstehungszeit: 1716 Vokal: SSATBB Solostimmen: 4 Instrumente: ob (2), fg, clar (2), timp (2), str, bc Satzbeschreibung: 1.coro (SSATB,ob(2),clar(2),timp(2),str,bc) - D - 3 2.rec (B,bc) 3.aria (B,ob,str,bc) - G - 3/8 4.rec (S,bc) 5.aria (S,ob(2),(fg),vl(tta) unis,bc) - C - 3(/8) 6.rec (B,bc) 7.aria+coro (AT,SSATB,(ob(2)),str,bc) - A - C 8.rec (B,bc) 9.acc+coro (B+SSATBB,(ob(2)),clar(2),timp(2),str,bc) - D - C+3 Dichter: G.C. Lehms (?) Partitur: 18 Seiten; S 1, 2, A, T, B (2x): 2, 1, 1, 1, 2, 1 - vl 1, 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 1, 2, 2, 2 - ob 1, 2, fag: 2, 1, 1 - clno 1, 2: 1, 1 - timp: 1f. Kommentar: Zum Geburtstag des Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt am 26. 12. 1716.- Textabdruck in D DSA 415/11 - mov5: fg with vl in 8va, vl in C1-key -> violetta? - B solo & B tutti in coro mvts /fh
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Text der Kantate:
Dictum
Groß sind die Werke des Herrn; wer ihr’r achtet,
der hat eitel Lust daran.
Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder,
der gnädige und barmherzige Herr.
Secco-Rezitativ
Ja, wohl hat Gott
ein Wunder seiner Wundertaten
an uns und allem Volk getan.
Denn was wir vor dem Jahr in tiefster Demut baten,
ist abermals erfüllt.
Und der hört unsern Wunsch noch ferner gnädig an,
der auf der Welt des Himmels Ebenbild
und unser aller Fürst und Lands-Regente heißt.
Wer lebt nun unter uns, der nicht den Höchsten preist?
Arie
Herr der Fürsten, Herr der Götter,
Dir sei Lob und Dank gesagt!
Dir sei Lob und Dank gesagt,
dass du deines Volkes Flehen
wieder gnädig angesehen
und uns unser hohes Haupt
dieses Jahr noch nicht geraubt.
Secco-Rezitativ
Wie freuet sich
doch unser Fürst recht inniglich
in seines Gottes Wunder-Kraft,
die ihm auf diesen Tag ein neues Heil verschafft,
und wie so fröhlich ist er über seiner Hülfe.
Sein Gnaden-Angesicht
lässt ihm auch seinen Wunsch nach Herzenswunsch gelingen,
und uns versagt er dieses nicht,
was wir vor seinen Thron in tiefster Demut bringen.
Arie
Überschütte den Gesalbten
fernerweit mit Überfluss.
Setz’ ihm eine güldne Krone
zum verdienten Ehren-Lohne
gnadenvoll und liebreich auf.
Gib, dass auch sein Lebenslauf
uns selbst übersteigen muss.
Secco-Rezitativ
Das halbe Lebens-Sæculum
ist nun gewünscht erstiegen.
Gott lasse dich auch fernerweit
noch eine neue Lebenszeit
in Freud’, in Ruh’ besiegen.
Dein Prinz und unser Erbprinz sei
zugleich mit dir gesegnet.
Und was dir hier vor Heil
an Seel’ und Leib begegnet,
davon leg’ ihm, o Gott, auch einen reichen Teil
aus väterlicher Liebe bei.
Gib beiden, was sie dir als eigen übergeben
Und was? Ach! Weiter nichts als nur ein langes Leben.
Arie
Ach! Lass doch unser Sonnenlicht
noch lang an diesem Himmel stehen.
Lass seinen hohen Purpurschein
doch immer unverändert sein
und unsern Morgenstern auch nicht
allhier zu zeitlich untergehen.
Secco-Rezitativ
Lass deine Gnade wie ein Meer
in seine teure Seele fließen
und seinen Samen auch viel tausend Heil genießen.
Ach, nimm dich unsers Ernsts als eines Davids an
und denk an diesen Schwur, den ihm dein Mund getan:
Dictum
Was du, Herr, segnest, das ist gesegnet ewiglich.
Arie
Gott kann uns hier nichts Besser´s geben,
als wenn er dich gesegnet lässt.
Dictum
«Ich habe einst geschworen bei meiner
Heiligkeit, ich will David nicht lügen.
Sein Same soll ewig sein und sein Stuhl vor mir
wie die Sonne.»