Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1174/40

Herr wir warten deiner Güte



Originaltitel:
Herr, wir warten deiner Güte / in deinem Tempel / a / 2 Clarin / Tymp. / 3 Chalumeaux / 2 Corn. di selv. / Hautb. / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Fer. 2. Pasch. / 1740.
Abschnitt im Kirchenjahr: andere
Anlass: Geburtstagskantaten
Entstehungszeit: 1740
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: ob, chal (3)stb, hn (2), clar (2), timp (3), vl, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,chal(3)stb,clar(2),timp(3),str,bc) - C - C
     2.acc (T,str,bc)
     3.coro (SATB,chal(3)stb,clar(2),timp(3),str,bc) - C - C
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,chal(3)stb,str,bc) - F - C (presto)
     6.rec (S,bc)
     7.aria (S,vl,str,bc) - A - 12/8 (allegro)
     8.rec (T,bc)
     9.coro (SATTB,ob,chal(3)stb,hn(2),timp(3),str,bc) - F - C (vivace)
     10.rec (B,bc)
     11.choral (SATB,chal(3)stb,clar(2),timp(3),str,bc) - C - 6/4

Melodie zum 11. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Zeuch ein zu deinen Toren (Seite 143)
Strophentext: Beschirm die Polizeien

Dichter: J.C. Lichtenberg (?)
Partitur: 22 Seiten;
S, A (2x), T (2x), B (2x): 2, 1, 1, 2, 1, 2, 1 - vl solo, vl 1 (2x), 2, vla, vlne, bc: 2, 4, 4, 3, 2, 3, 3 - chalumeau 1, 2, 3, cor 1, 2, clno 1, 2: 2, 2, 2, 1, 1, 1, 1 - timp: 1f.
Kommentar: Gedruckter Text beiliegend. - Kantate zum Geburtstag Landgraf Ludwig VIII - on titlepage ob crossed, but clearly in score & in vl part for mov9 only - lots of solo/tutti indications in vocal parts /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-448-22
RISM ID:   450006449
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



 Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu
    dieser Kantate melden:  
 


    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Herr wir warten Deiner Güte in Deinem Tempel.
    Herr, Gott Zebaoth, tröste uns, lass leuchten Dein
    Antlitz, so genesen wir.
  2. Accompagnato-Rezitativ
    Warf ein durchdringend harter Schlag
    in Hessens Fürstenhain
    die Pracht, den Flor der höchsten Zeder nieder,
    so müsst uns das ja wohl ein Tag
    ach! tiefster Trauer sein.
    Herr Zebaoth, Dein Rat hat es getan.
    So tröste uns nun wieder,
    dass unser Mund Dich freudig loben kann.
  3. Chor
    Gott Zebaoth, tröste uns, lass leuchten Dein Antlitz,
    so genesen wir.
  4. Rezitativ
    Was flehen wir? Hast Du, o Gott, nicht schon
    vorlängst auf unsern Trost gedacht,
    da Dein so treues Fügen
    uns diesen Tag zum Freudenfest gemacht?
    Du bautest Darmstadts Fürstenthron,
    das Vaterland war voll Vergnügen,
    sobald es einen Salomon
    aus seines Davids Lenden sah,
    der auch zu Hessens Trost und Lust
    der Väter Thron beglückt bestiegen.
    Das Land freut sich, wir stehen freudig da,
    verschmähe nicht, o Herr, das Opfer unsrer Brust.
  5. Arie
    Fromme, löbliche Regenten
    sind ein Schatz aus Gottes Händen,
    wohl dem Volk, dem Er ihn schenkt.
    Kann ein Land
    sich dergleichen Gabe freuen
    das mag Freuden-Weihrauch bringen.
    Durch ein solches Gnadenpfand
    wird viel Unheil abgelenkt.
  6. Rezitativ
    Herr, Herr, wir preisen Dich,
    wir räuchern Dir in Deinem Haus.
    Du segnest uns mit solchem hohen Glücke.
    Wie angenehm, wie gnädig breitet sich
    die hohe Fürsten-Zeder aus,
    die deine Hand gepflanzt und sie zum Flor verklärt,
    damit ihr Schatten uns erquicke.
    Und was noch unsern Trost vermehrt,
    ist dies: sie prangt mit allerteu’rsten Zweigen.
    Ihr Pracht ist ihrer Ahnen Bild,
    der Lande Lust, der Untertanen Schild,
    ein Schmuck, der unsre Hoffnung stillt.
    Wie sollten wir uns nicht,
    o Gott, für Deinem Angesicht
    bei solchem Glück dankbar und froh erzeigen?
  7. Arie
    Herr und Gott, sei hoch gelobet
    Deine Gnade meint es treu.
    Dieser Dank und Lob ist rein,
    lass Dir’s wohlgefällig sein.
    Lass es ferner, wenn wir flehen,
    unserm Fürsten wohl ergehen,
    leg’ ihm allen Segen bei.
  8. Rezitativ
    Gott Zebaoth, lass Deinen Gnadenguss
    auf unser’s Fürsten Haupt,
    auf Sein durchlaucht’stes Haus
    so heut’ als auch auf lange Zeit hinaus
    zur Freude unser’s Zions fließen,
    dass auch ein Feind erkennen muss,
    wie Deine Huld noch mit uns sei.
    Lass dessen hohen Fürstengeist
    den Beistand Deines Rats genießen,
    damit so Kirch’ als Polizei
    daher sich vieles Heils erfreue,
    und alles, was nur Segen heißt,
    durch unser Haupt dem Land zur Freude angedeihe.
  9. Chor
    Herr, lass unsern Wunsch geraten,
    segne unsers Ludwigs Taten,
    stärke seinen hohen Geist.
    Segne ihn mit Nestors Jahren,
    sei Sein Schild und großer Lohn,
    segne Seinen ersten Sohn.
    Lass’ Sein ganzes Haus erfahren,
    dass Du Ihm gewogen seist.
  10. Rezitativ
    Gewähre Herr, was Hessen glücklich macht.
    Lass dessen Zedernhain stets fort
    wie jetzt in ganz vollkommner Pracht
    zum Trost des Vaterlandes grünen,
    dass wir an diesem Ort
    Dir unter deren Schutz noch oft mit Freuden dienen.
  11. Choral
    Beschirm’ die Polizeien.
    Bau’ unsers Fürsten Thron,
    dass Er und wir gedeihen
    schmück’ als mit einer Kron’,
    die Alten mit Verstand,
    mit Frömmigkeit die Jugend,
    mit Gottesfurcht und Tugend
    das Volk im ganzen Land.