Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1174/52

Der Gerechte wird grünen



Originaltitel:
Der Gerechte wird grünen / wie ein Palmbaum / a / 2 Clarin / Tymp. / 2 Corn / 2 Flaut. Tr. / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / In D. Nat. Pr. / Dni. Landgr. / 1752.
Abschnitt im Kirchenjahr: andere
Anlass: Geburtstagskantaten
Entstehungszeit: 1752
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: fl (2), hn (2), clar (2), timp (4), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,hn(2),clar(2),timp(4),str,bc) - D - C (allegro)
     2.rec (T,bc)
     3.coro (SATB,hn(2),clar(2),timp(4),str,bc) - D - 3 (allegro)
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,fl(2),hn(2),timp(4),str,bc) - G - 3 (andante e piano)
     6.rec (S,bc)
     7.aria (S,fl(2),hn(2),clar(2),timp(4),str,bc) - D - 3 (andante)
     8.rec (B,bc)
     9.aria (SB,str,bc) - A - 2/4 (allegro)
     10.coro (SATB,hn(2),clar(2),timp(4),str,bc) - ? - C
     11.choral (SATB,hn(2),clar(2),timp(4),str,bc) - D - 3

Melodie zum 11. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Allein Gott in der Höh sei Ehr (Seite 8)
Strophentext: So jauchze Land! und freue dich

Dichter: J.C. Lichtenberg (?)
Partitur: 16 Seiten;
S, A, T, B: 3, 2, 3, 4 - vl 1, 2, vla, vlne, bc: 4, 4, 3, 4, 4 - fl 1, 2, cor 1, 2, clno 1, 2: 1, 1, 1, 1, 1, 1 - timp: 2f.
Kommentar: Gedruckter Text beiliegend. - Zum Geburtstag des Landgrafen /ob - last mov other text on CM -> in parts indicated as "Chor" /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-460-02
RISM ID:   450007075
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum;
    er wird wachsen, wie ein’ Zeder auf Libanon.
    Die gepflanzet sind in dem Hause des Herrn,
    werden in den Vorhöfen unsers Gottes grünen.
    Und wenn sie gleich alt werden, werden sie
    dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein.
  2. Rezitativ
    Dies ist, Durchlauchtigster,
    der Segen, den der Herr
    auch Dir, durch Seinen Mund, der Wahrheit Mund verheißet.
    Wie froh ist Deine Stadt, wie fröhlich Volk und Land,
    da wir Dich heute sehen
    in’s Zwei und Sechzigste beglückter Jahre gehen.
    Nichts ist, das uns gebricht.
    Darum erlaube auch, dass Ehrfurcht, Treu und Pflicht
    durch unsern Jubelton, Ihn, Gott den Höchsten, preiset.
  3. Arie
    Auf, ergreift mit muntern Händen
    die geübte Instrumenten,
    spielt, schlaget und blaset ein fröhliches Lied!
    Sänger, sucht mit reinen Kehlen
    Gottes Wohltat zu erzählen,
    die man heut’ für Augen sieht!
    Lasset einzeln und in Chören
    euer Lob- und Danklied hören
    und spielet und singet dem Herren ein Lied!
  4. Rezitativ
    Nichts müsse diesen Tag entweihen,
    den Tag, den unser Oberhaupt
    vor ein und sechzig Jahren
    zum erstenmal erblickt.
    Ein Fürst, der Sich im Schonen und Verzeihen
    mehr als im Strafen glücklich glaubt,
    lebt gleich sowohl als wie Sein Volk beglückt.
    Dies, Fürst und Herr,
    dies hat Dein Land schon oft und viel erfahren.
    Drum schätzt es sich in Dir
    um so viel glücklicher,
    und bittet Gott den Herrn, den Lauf von Deinen Jahren
    auf alle mögliche der Menschlichkeit zu sparen.
  5. Arie
    Höre, Herr! in jenen Höhen
    unser Bitten, unser Flehen,
    nimm der Wünsche Seufzer auf!
    Gönne unsers Fürsten Tagen
    frei von Kummer, Not und Plagen
    einen spaten Lebenslauf;
    lass in Dessen Wohls Gedeihen
    uns noch viele Jahre freuen.
    Sage Ja und Amen drauf.
  6. Rezitativ
    Wohlan, Gott höret uns, so wie Er mehr getan.
    Er, der durch Fürsten
    die Welt will strafen und belohnen,
    kennt unsers Landes Haupts erhabne Tugenden,
    die Dessen edles Herz bewohnen.
    Nicht Blut, wonach Tyrannen dürsten,
    nicht Rache darf in Sein Gemüte geh’n,
    nicht Eitelkeit und Wahn:
    Nein! Gnade, Liebe, Huld, Erbarmen, Frömmigkeit,
    der Helden Zier und Schmuck, die Wunder dieser Zeit,
    sind, was Er übt und denkt.
    Denn Gott sprach, da Er Ihn dem Land zum ersten schenkt:
    Ich geb’ Ihm eine Seele,
    die Ich, Ich Selbst zum Herrschen auserwähle.
  7. Arie
    Gnad’, Erbarmen, Huld und Liebe
    sind die väterlichen Triebe,
    die Dir völlig eigen sind.
    Jeder Tag scheint Ihm verdorben,
    der nicht neue Treu’ erworben
    und die Herzen an Dich bind’t.
    Fürst! aus Deinem holden Wesen
    lässt sich schon die Wirkung lesen,
    die die Hoffnung in Dir find’t.
  8. Rezitativ
    Doch dies ist’s nicht allein, erfreutes Hessenland!
    Dein Glück begründet sich zugleich auf deine Prinzen.
    Auf diese, angeführt von Gottes treuer Hand,
    stützt sich die Ruhe der Provinzen.
    Was diese Helden schon in ihren frühen Tagen
    gewaget und getan, bestritten und ertragen,
    das gräbt der Vorsicht Hand in ew’gen Marmor ein;
    und lässet, Darmstadt, dich
    anbei zur Freude lesen:
    du werdest ewiglich,
    wie du bisher gewesen,
    bei deren Fruchtbarkeit nicht ohne Herrscher sein.
  9. Arie/Duett
    Gewogener Ausfluss der göttlichen Treue,
    bestärke die Hoffnung und Wünsche aufs neue,
    reiß Darmstadt von aller Bekümmernis los.
    Ergieße dich reichlich auf Stämme und Zweige,
    dass dessen befestigter Fürstenstuhl steige
    und werde noch einmal, noch vielmal so groß.
  10. Dictum
    Und wenn Sie gleich alt werden,
    werden Sie dennoch fruchtbar und frisch sein.
  11. Choral
    So jauchze Land! und freue dich,
    dass Gott der Herr dich liebet
    und dir im Großen Ludewig
    des Segens Fülle giebet.
    Es sei in steter frischer Flor
    des würd’gen Hauptes silbern Moor
    mit ew’gem Ruhm bedecket.