Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1175/31b

Der Tod seiner Heiligen ist wertgehalten



Originaltitel:
Der Todt seiner Heiligen ist
Abschnitt im Kirchenjahr: andere
Anlass: Trauerfeier- / Beerdigungskantaten
Entstehungszeit: 1731
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - C - C (/+un poco allegro)
     2.acc+rec (S+B,SATB,str,bc)
     3.aria (S,str,bc) - g - 3
     4.rec (S,bc)
     5.acc (SATB,str,bc)
     6.aria (3) DC
     7.acc (B,str,bc)
     8.aria (B,str,bc) - G - 3
     9.rec (T,bc)
     10.choral (SATB,str,bc) - a - 3

Melodie zum 10. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Schwing dich auf zu deinem Gott (Seite 122)
Strophentext: Forthin ist mir beigelegt

Dichter: J.C. Lichtenberg (?)
Partitur: 0 Seiten;
no parts
Kommentar: Trauermusik zum Tod von Dorothea Friederike geb. Markgräfin von Brandenburg-Ansbach, Gemahlin des Grafen Johann Reinhard III. von Hanau-Lichtenberg. Geb. 1676, gest. 13. März 1731. Schwiegermutter von Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-439-12
RISM ID:   450006290
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Der Tod seiner Heiligen ist wertgehalten vor dem Herrn.
  2. Accompagnato-Rezitativ/Accompagnato-Rezitativ/Accompagnato-Rezitativ/Secco-Rezitativ/Accompagnato-Rezitativ
    Doch Herr! Wie hart schlägt Deine Hand.
    Der unverhoffte Schluss, der Deinem Rat beliebt,
    macht Hanau übertränte Wangen.
    Ach! unsre Fürstin stirbt,
    ihr Geist ist in das Land
    vollkommener Gerechten eingegangen.
    Und wie betrübt
    muss Stadt und Land
    dies Kleinod missen?
    Der Himmel ist erfreut,
    jedoch ein treues Volk muss, ach, voll
    Traurigkeit
    der blassen Mutter Hände küssen.
    Der Tränen Zoll ist noch die einz’ge Pflicht,
    die dessen Ehrfurcht zahlen kann.
    Und was der Mund in matten Worten spricht
    ist dies:
    Gott hat uns Weh getan.
  3. Arie/
    Beweine Hanau deine Krone,
    ach, deine Mutter lebt nicht mehr.
    Dein Haupt geht, ach, in tiefen Leide,
    die schwarze Gruft deckt deine Freude.
    Ach, dieser Fall schmerzt allzu sehr.
  4. Secco-Rezitativ/
    Ach, schmerzensvoller Blick!
    Kaum wollt’ die Hoffnungssonne lachen,
    die meinem Haupt verneutes Wohl versprach,
    so kommt ein schweres Wetter nach,
    und will, ach traurigstes Geschick,
    dies Freudenlicht
    in Flohr und Trauer dunkel machen.
    Der Fürsten Enkel holder Pracht,
    der allen tausend Trost verspricht,
    zieht übertränt die Strahlen ein.
  5. /Accompagnato-Rezitativ
    Betrübtes Hanau, du!
    Sollst du bei solcher Nacht
    nicht wehmutsvoll und traurig sein?
  6. Arie
    Beweine Hanau deine Krone,
    ach, deine Mutter lebt nicht mehr.
    Dein Haupt geht, ach, in tiefen Leide,
    die schwarze Gruft deckt deine Freude.
    Ach, dieser Fall schmerzt allzu sehr.
  7. Dictum/Accompagnato-Rezitativ
    Ich werde nicht sterben, sondern leben
    und des Herren Werk verkündigen.
    Ja Seligste, du lebst!
    Dein nun entlass’ner Geist
    hat sich zum Land der Seligkeit
    mit Adlers Flügeln aufgeschwungen,
    wo ihn der Herr mit Manna speist.
    Er ist zum Sieg durch Streit
    im Glauben durchgedrungen.
    Des Leibes teu’rster Überrest
    liegt nur im Schlaf, in sanfter Ruh.
    Und häuft der Anblick unsre Zähren,
    Geduld: die Hoffnung stehet fest,
    der Schlummer wird nicht ewig währen.
    Der Herr wird auf ein kurzes Nu
    des Geistes Wohnung neu erbauen.
    Dann wird man dich vollkommen herrlich schauen.
  8. Arie
    So ruhe sanft, du Wohnhaus einer Seele,
    die nach dem Sieg die Lebenskrone trägt.
    Kein Moder kann den Ruhm verzehren,
    den, teu’rste Fürstin, dir zu Ehren
    ein reiner Trieb in alle Herzen prägt.
  9. Secco-Rezitativ
    Und wenn itzt unsre Tränen fließen,
    so nimm, Höchstselige,
    das Wehmutsopfer an.
    Was in gehäufter Flut
    so Herz als Augen von sich gießen,
    ist nicht ein Neid ob deiner Wonne.
    Wir wissen’s wohl, der Herr hat es getan,
    in dessen Hand dein Geist vollkommen ruht.
    Dir scheint die Himmelssonne;
    du freuest dich,
    wir steh’n bestürzt.
    Dein Kampf ist abgekürzt,
    die Deinen müssen hie noch ringen.
    Sie liebten dich,
    der Höchste noch vielmehr.
    Sie ehrten dich,
    itzt hast du größ’re Ehr.
    Du kannst in stolzer Ruhe singen:
  10. Choral
    Forthin ist mir beigelegt
    der Gerechten Krone,
    die mir wahre Freud’ erregt
    in des Himmels Throne.
    Forthin meines Lebens Licht,
    dem ich mich vertrauet,
    nämlich Gottes Angesicht,
    meine Seele schauet.