Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1175/39a

Lasset uns unser Herz



Originaltitel:
Laßet uns unser Hertz samt den Händen aufheben zu Gott / Mort. Ser. / 1739.
Abschnitt im Kirchenjahr: andere
Anlass: Trauerfeier- / Beerdigungskantaten
Entstehungszeit: 1739
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 4
Instrumente: (fl/ob), chal (3)atb, clar (2), timp (2), vl (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,chal(3)atb,clar(2),timp(2),str,bc) - C - C
     2.acc (B,str,bc)
     3.aria (B,vl(2),str,bc) - d - C
     4.acc (S,str,bc)
     5.aria (S,(fl/ob),str,bc) - F - C
     6.acc (A+T,str,bc)
     7.choral (SATB,chal(3)atb,clar(2),timp(2),str,bc) - C - C

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Wenn mein Stündlein vorhanden ist (Seite 132)
Strophentext: Weil Du vom Tod erstanden bist,

Dichter: J.C. Lichtenberg (?)
Partitur: 20 Seiten;
S, A (2x), T (2x), B: 1, 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2 (2x), vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 3 - chalumeau 1, 2, 3, clno 1, 2: 1, 1, 1, 1, 1 - timp: 1f.
Kommentar: Zum Tode des Landgrafen Ernst Ludwig - mov5: fl/ob doubling vl /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-447-23
RISM ID:   450006536
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Lasset uns unser Herz samt den Händen
    aufheben zu Gott im Himmel.
    Unsers Herzens Freude hat ein Ende,
    unser Reigen ist in Wehklagen verkehret.
  2. Accompagnato-Rezitativ
    Bestürztes Vaterland,
    lass Ach und Weh in deinen Grenzen tönen.
    Verschwende in gehäuftem Guss
    ein unerschöpflich Maß der Tränen.
    Die höchste Hand,
    ihr strenger, doch gerechter Schluss,
    hat dich ja wohl recht hart geschlagen.
    Dein Fürst, dein höchst gepries’nes Haupt,
    dein Vater, ach! wird dir geraubt.
    Ach, schmerzliches Geschick!
    Ernst Ludwig wird - o Jammerblick! -
    erblasst hin in die Gruft getragen.
  3. Arie
    Fürst und Vater, ach, wie wehe
    ist uns doch bei deiner Bahr’.
    Könnte deiner Knechte Leben
    Dir das Deine wieder geben,
    gerne gäben sie es dar.
    (gerne gäben sie es wieder dar.)
  4. Accompagnato-Rezitativ/Secco-Rezitativ/Accompagnato-Rezitativ/Secco-Rezitativ
    Hochseligster! Ach, welcher Jammer
    greift unser Herz bei Deinem Scheiden an.
    Du gehst vergnügt in Deine Ruhekammer,
    da Dich kein Schicksal kränken kann.
    Wir weinen. Dein erlöster Geist,
    der auch im Tod gesiegt,
    schwingt sich empor
    hin nach des Himmels Auen,
    wo Ihn des Lebens Manna speist.
    Wir schauen
    Ihm nach in wehmutsvollem Leid,
    doch müssen wir Ihm sein Vergnügen gönnen,
    das Ihn auf seinen Kampf erfreut,
    davon Ihn nichts wird trennen.
    Hierbei nimmt uns Verwund’rung ein:
    Es musste Ihm die Krankheitsnot,
    ja gar der Tod,
    ein Leitungsweg zum Himmel sein.
  5. Arie
    Großer Herrscher in der Höhe,
    wer kann Deinen Rat versteh´n!
    Deine Schläge
    sind Gerechten eb´ne Wege,
    drauf sie in den Himmel geh´n.
  6. Accompagnato-Rezitativ/Accompagnato-Rezitativ/Secco-Rezitativ
    So raste denn vergnügt nach Gottes Rat,
    Hochseligster, den wir gerecht und heilig preisen.
    Dein Lauf hier auf dem rechten Pfad,
    den Dich Dein Heiland gehen heißen,
    ist nun erwünscht vollbracht.
    Schreckt uns gleich itzt die Todesnacht,
    die, teu’rster Fürst, uns Deinen Anblick raubet,
    so ist sie Dir gleichwohl nicht fürchterlich.
    Denn wer an seinen Heiland glaubet,
    der wird im Tod nicht bleiben noch verderben;
    er wird dereinst den Himmel erben.
    Hierauf hofft er und hierauf freut er sich.
  7. Choral
    Weil Du vom Tod erstanden bist,
    werd’ ich im Grab nicht bleiben.
    Mein höchster Trost Dein’ Auffahrt ist;
    Tod’s-Furcht kann sie vertreiben,
    denn wo Du bist, da komm ich hin,
    dass ich stets bei Dir leb’ und bin.
    Drum fahr´ ich hin mit Freuden.
    So fahr´ ich hin zu Jesu Christ,
    mein’ Arm tu ich ausstrecken.
    Ich schlafe ein und ruhe fein,
    kein Mensch kann mich aufwecken,
    denn Jesus Christus, Gottes Sohn,
    der wird die Himmelstür auftun,
    mich führ’n zum ew’gen Leben.