Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1068

Bei Pauken und Trompeten Schallen



Originaltitel:
Bey Paucken und Trompeten
Abschnitt im Kirchenjahr: weltlich
Sonntag im Kirchenjahr: Hochzeit
Entstehungszeit: 1748
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: fl (2), chal (2)ab, fg, hn (2), clar (2), timp (4), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,clar(2),timp(4),hn(2),str,bc) - D - 3
     2.rec (T,bc)
     3.coro (1) DC
     4.rec (B,bc)
     5.aria (TB,hn(2),str,bc) - F - 3 (allegro)
     6.rec (S,bc)
     7.aria (S,hn(2),timp(4),fl(2),str,bc) - G - 3
     8.rec (B,bc)
     9.aria (B,hn(2),timp(4),fl(2),str,bc) - D - C (andante)
     10.rec (T,bc)
     11.coro (T,SATB,clar(2),timp(4),hn(2),str,bc) - G - 2/4
     12.rec (S,bc)
     13.aria (SB,chal(2)SB,fg,str,bc) - F - 3 (allegro)
     14.acc (T,hn(2),timp(4),str,bc) - D - C (adagio)
     15.aria (T,hn(2),timp(4),str,bc) - G - 3
     16.coro (SATB,clar(2),timp(4),hn(2),str,bc) - D - 3 (allegro)
Dichter: ?
Partitur: 20 Seiten;
20 parts - S, A, T, B, vl 1 (2x), 2, vla, vlne, cemb (= bc), fl 1, 2, chalumeau 1, 2, fag, cor 1, 2, clno 1, 2, timp - 2, 1, 2, 3, 3, 3, 3, 3, 3, 4, 1, 1, 2, 2, 1, 2, 2, 1, 1, 2f. Autograph manuscript: 1748 (1748); 1748 (1748) 35 x 22,5 cm
Kommentar: Zur Vermählung des Prinzen Georg mit Louise von Leiningen am 16. März 1748



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-416-17
RISM ID:   450005709
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Chor
    Bei Pauken- und Trompetenschallen
    lass Brust und Herz in Freuden wallen,
    ein Glücksstern, Darmstatt, geht dir auf!
    Bei dessen segensvollem Glänzen
    setz’ dem Vergnügen keine Grenzen,
    nein! gönn’ ihm voll’ und freien Lauf.
  2. Secco-Rezitativ
    Beglücktes Hessen! Sei erfreut,
    denn dieser holde Gnadenschein
    tritt nicht vergebens ein;
    dir wird von ihm viel Heil, viel Wonne prophezeit.
    Der Himmel zeiget dir ein frisches Wohlergehen
    und will dich heut’
    mit neuem Licht, mit neuem Flor versehen.
  3. Chor
    Bei Pauken- und Trompetenschallen
    lass Brust und Herz in Freuden wallen,
    ein Glücksstern, Darmstatt, geht dir auf!
    Bei dessen segensvollem Glänzen
    setz’ dem Vergnügen keine Grenzen,
    nein! gönn’ ihm voll’ und freien Lauf.
  4. Secco-Rezitativ
    Schau, was das teure Fürstenblut,
    dein Prinz, zu deinem Trost aus treuer Vorsorg’ tut:
    er legt, so hart es hält, Schild Helm und Waffen nieder
    und lässt den Helden Ruhm,
    sein schönes Eigentum,
    um nur dein Glücke zu bewahren,
    aus fürstlich-milder Treue fahren.
    Er bringt - o hoffnungsvolle Zeit -v der Väter Wunsch, den alten Wohlstand, wieder.
    Die Vorsicht leutet seinen Fuß
    durch göttlichen Entschluss
    in Hymens angenehmen Tempel
    und stellt ihm dessen Schätze dar.
    Doch er wird dort der Liebe selbst gewahr,
    er fasst sie bei der Hand
    und führt - o würdiges Exempel -
    sie dir hieher, getreues Hessenland.
  5. Duett/Arie
    Frohlocket, ihr Herzen,
    mit Jauchzen und Scherzen,
    die Liebe zieht ein!
    Bewundert des Glückes,
    des günst’gen Geschickes
    vergnüglichen Schein
    und lasset in vollen, vereinigten Chören
    mit Ehrfurcht vermengeten Jubelton hörenv und euere Freude verewiget sein!
  6. Secco-Rezitativ
    Ja seht, die Liebe kommt, die Anmut leitet sie,
    die Eintracht sitzet ihr zur Seiten.
    Seht, von der Hoffnung lässt sie sich begleiten,
    der Segen folgt mit ohnverkürztem Schritt
    und teilt ihr seinen Reichtum mit.
    Ja seht, sie kommt, sie stellt sich wirklich ein.
    Was kann wohl Herrlicher’s, was kann Erwünschter’s sein?
  7. Arie
    Edles Kleinod, sei willkommen,
    weil auf dir der Segen ruht.
    Wo die Liebe triumphieret,
    wo man ihre Stufen spüret,
    o, da, da gehet alles gut.
  8. Secco-Rezitativ
    Vollkomm’ne Fürstenblum’,
    durchlauchtigste Louise!
    Dein Ruhm,
    der dich in fernsten Landen preist,
    erzählet und beweist
    der Gaben Seltenheit,
    der Zierden Mannigfaltigkeit,
    damit der Himmel dich versehen:
    Die Weisheit, die den Geist geschmückt,
    die Anmut, die den Mund beglückt,
    und wie die Tugenden in dir versammlet stehen,
    wie hold dein liebreich Angesicht,
    wie trefflich deiner Schönheit Licht,
    wie ohnvergleichlich dein Gemüte,
    wie zärtlich deines Herzens Güte,
    und kurz:
    Dass du der Sitz von Huld und Freundlichkeit,
    ein Muster der Vollkommenheit,
    die Liebe selbsten seist.
    Drum wundere dich nicht,
    wenn dir, o Teuersten, von Gott verliehnem Pfand,
    das frohe Hessenland,
    mit innigstem Erfreuen
    Lust, Opfer, Wunsch und Herz
    heut’ will auf einmal weihen.
  9. Arie
    Fürstin,
    lass dies treue Lallen
    dir gefallen,
    nimm dies Opfer huldreich an.
    Sei mit deiner Gnaden Sonne
    uns zur Wonne
    nun und ewig zugetan.
  10. Secco-Rezitativ
    Und dir,
    durchlauchtigster Georg,
    der Fürsten Preis und Zier,
    du Kleinod in dem Heldensaal,
    geschmückt mit herrlichem Verstande,
    bewundert von der großen Welt,
    geliebet von dem ganzen Lande,
    uns zum Ergötzen dargestellt,
    dir sei vor deine Treu’ und kluge Wahl
    mit Herzen und mit Zungen
    Ehr, Ruhm und Dank mit Wunsch gesungen.
  11. Chor
    Himmel, krön’ mit tausend Segen
    dieses höchst erlauchte Paar.
    Und da unser sehnlich Hoffen
    so vollkommen eingetroffen,
    o, so mach auch dieses wahr:
    dass der Ausfluss deiner Güte
    an dem fürstlichen Geblüte
    werde kräftigst offenbar.
  12. Secco-Rezitativ
    O, was für güldne Zeit verhoffet und verspricht
    sich alles Volk und Land
    von dieser himmlischen und reinen Bindung nicht?
    Denn wo der Tugend Glanz in dopp’ltem Maß erscheinet
    und wo der Weisheit Licht
    durch Klugheit wird beseelt,
    wo wahrer Liebe Brand
    mit Liebe wird vereinet
    und wo der Anmut Pracht mit Schönheit wird vermählt,
    ja,
    wo die Engel sich mit ihresgleichen paaren,
    was kann man anders da
    als Wohlstand, Glück und Heil, als Lust und Freud erfahren.
  13. Duett/Arie
    Ein Herz in zweien Seelen,
    wer so nicht weiß zu wählen,
    der bauet sein Glücke nicht.
    Was hilft ein Sitz auf Thronen,
    was helfen Reich und Kronen,
    wo es an Lieb’ und Ruh’ gebricht?
  14. Accompagnato-Rezitativ
    Du aber, großer Ludewig,
    sieh’ nun in Freud’ und Ruh’
    dem Glücke deines Bluts, des Prinzen Wohlfahrt zu.
    Der Höchste, der dich mächtig schützet
    und deinen Fürstenthron
    so dauerhaft, so fest, so weislich unterstützet,
    streu’ auf dein teu’rstes Haupt vergnügte Palmen aus
    und bau’ durch deinen würd’gen Sohn
    dir, Vater unsers Heils, ein neues Götterhaus.
  15. Arie
    Wirf, Höchster! aus den Höhen
    der Gnad’ und Allmacht Strahl
    auf Ludwigs Hochergehen,
    mehr Seiner Jahre Zahl
    und lasse Ihn erleben,
    dass Ihm der Purpur Pracht
    noch von des Sohnes Rebenv in spät’sten Zeiten lacht.
  16. Chor
    Vergnügen auf Erden und Gnade von oben
    erquicke, vermehre, beschütze dies Haus.
    Es müsse sich diese durchlauchtigste Seelen
    der Segen des Himmels zur Wohnstatt erwählen,
    er breite Sich mildiglich über sie aus!