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Text der Kantate:
Dictum
Mache Dich auf, Gott, und führe aus
Deine Sache; gedenke an die Schmach, die Dir
täglich von den Toren widerfährt.
Rezitativ
Wie töricht handelt nicht die Welt!
Die Weisen,
die Gott als Lichter aufgestellt,
die müssen bei ihr ‚Toren’ heißen,
ein Volk, das man nicht leiden soll.
Der Lebensweg,
den Gottes treue Knechte zeigen,
der heißt bei ihr ein Lastersteg.
Ach, blinde Welt,
sei nicht so toll!
Glaub‛s, Gottes Rache wird nicht schweigen.
Arie
Ändert euch, ihr frechen Toren!
Euer Spott
trifft nicht Menschen, sondern Gott.
Wollt ihr Gottes Rat verschmähen,
wollt ihr frech verloren gehen?
Tolle Sünder, haltet ein!
Euer Fall wird schrecklich sein.
Rezitativ
Ist’s je erhört:
Die Sünder irren ihre Wege,
ihr Lauf reißt sie
zum Höllenabgrund hin.
Wer ihrer Bosheit wehrt,
der kriegt für sein Bemüh’n
Spott,
Widerspruch, ja mörderische Schläge.
Ach, Gott!
Wie kann es sein,
dass Menschen solche Bosheit üben?
Sie sind ihr eig’ner Feind.
Dein Ruf lockt sie,
sie aber sprechen ‚Nein‛.
Wie muss Dich das, o Menschenfreund,
bei Deinem Liebessinn betrüben.
Arie
Erscheine, Herr, zur Rache
und rette Deine Sache.
Steh‛ Deinen Zeugen bei.
Lass alle Welt ersehen,
was denen, die Dich schmähen,
von Dir zum Lohn bereitet sei.
Rezitativ
Ihr sich‛re Sünder, wisset dies:
„Der Herr lässt sich nicht spotten.“
Sein Dräuungswort trifft ganz gewiss
zu eurem Schrecken ein.
Besinnet euch, ihr freche Rotten:
Wer Gottes Wort verschmäht, der fällt in Höllenpein.
Choralstrophe
Ich glaub’ g’wiss gar,
dass es sei wahr,
was Paulus uns tut schreiben:
Es muss gescheh’n,
dass all’s vergeh’.
Dein Göttlich’ Wort soll bleiben
in Ewigkeit,
wär’ es auch Leid
viel’ hart verstockten Herzen.
Kehr’n sie nicht um,
werden sie drum
leiden gar große Schmerzen.