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Text der Kantate:
Choralstrophe
Es ist leider zu beklagen,
ja, wem bricht das Herze nicht,
wenn man siehet so viel tausend
fallen an dem hellen Licht.
Ach, wie sicher schläft der Sünder!
Ist es nicht ein großes Wunder?
Secco-Rezitativ
O böse Welt, o böse Zeit!
Des höchsten Lehrers Freundlichkeit,
die doch so treu zur Buße leitet,
wird, ach, verlacht.
Was Menschenwitz erdacht,
was wider Gott und Seine Wahrheit streitet,
dem hängt man hitzig an.
Die Schrift heißt ‚Einfalt, armer Wahn!’.
So rennt die Welt in ihr Verderben.
O Unvernunft, ruchloser Sinn!
Verstocktes Volk, wo denkst du hin?
Ach, warum willst du ewig sterben?
Arie
Ändert euch, verweg’ne Herzen!
Gottes Gnade frech verscherzen,
ist ein allzu tolles Tun.
Ach, ist das umsonst getan!
Kommt, sonst kommt sein Zorn gegangen.
Wo Sein Locken nichts verfangen,
da wird Seine Rache ruh’n.
Secco-Rezitativ
Ach, dass man solchen Greu’l
gleichwohl in Salems Grenzen siehet!
Wenn Jesus lockt, wenn seine Liebe ziehet,
was hilft’s, wer stellt sich ein?
Der Mund nimmt zwar an Jesu Teil,
allein, das Herz bleibt in der Eitelkeit.
Sich zu der Buße zu bequemen,
will vielen ungemächlich sein,
so spottet man der Gnadenzeit.
Verfall’ne Christenheit,
was wird’s mit dir noch vor ein Ende nehmen?
Arie
Würde doch vor Babels Wunden
eine Arzenei erfunden,
doch der Schade[n] ist zu groß!
Ach, es fällt
alle Welt
immer tiefer in die Sünden.
Will sie gleich ein Arzt verbinden,
so reißt sie das Heilband los.
Choralstrophe
Unterdessen, Herr, mein Herrscher,
will ich treulich lieben Dich,
denn ich weiß, Du treuer Vater,
dass Du heimlich liebest mich.
Zeuch mich kräftig von der Erden,
dass mein Herz mag himmlisch werden.