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Text der Kantate:
Dictum
Mein Gott, mein Gott,
warum hast du mich verlassen?
Ich heule, aber meine Hülfe ist fern.
Arie
Soll ich mich denn stets mit Tränen
nach dem düstren Grabe sehnen?
Ach, mein Gott, mein Trost, mein Licht,
hörst du denn mein Seufzen nicht?
Sieh doch, wie mein Herz verschmachtet
und nach deinem Troste trachtet.
Accompagnato-Rezitativ/Dictum
Verbirge doch dein Antlitz nicht vor mir
und verstoß’ nicht im Zorn deinen Knecht,
denn du bist meine Hülfe.
Arie
Eifre doch nicht allzulange,
denn mir wird entsetzlich bange,
wo dein Zorn noch ferner währt.
Liebster Gott, lass doch mein Flehen
endlich Trost und Hülfe sehen,
weil mich sonst mein Schmerz verzehrt.
Dictum
Seid getrost und unverzagt,
alle, die ihr des Herren harret.
Arie
Ach, wie süß ist dieser Trost
und wie lieblich dies Versprechen.
Nun, mein Gott, ich trau’ auf dich.
Schlägst du mich, verlässt du mich,
wird dir doch nach kurzer Zeit
auf mein Ächzen, auf mein Leid
dein erbarmend Herze brechen.
Choralstrophe
Er kennt die rechten Freudenstunden,
er weiß wohl, wenn es nützlich sei.
Wenn er uns nur hat treu erfunden
und merket keine Heuchelei,
so kömmt Gott, eh’ wir uns verseh’n,
und lässet uns viel Gut’s gescheh’n.