Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1122/46

Die Sünd' hat uns verderbet sehr



Originaltitel:
Die Sünd hat uns verderbet / sehr / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore/ Basso / e / Continuo. / Dn. Oculi / 1746. / ad / 1737.
Abschnitt im Kirchenjahr: Fastenzeit
Sonntag im Kirchenjahr: Oculi (3. Sonntag der Passionszeit)
Entstehungszeit: 1746
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 13.03.1746
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.choral (SATB,str,bc) - e - C (largo)
     2.rec (S,bc)
     3.aria (S,vl unis,vla,bc) - G - 12/8
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,vl unis,vla,bc) - B - 3
     6.rec (T,bc)
     7.choral (1) DC

Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Vater unser im Himmelreich (Seite 127)
Strophentext: Die Sünd hat uns verderbet sehr

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Vater unser im Himmelreich (Seite 127)
Strophentext: Es komm dein Reich zu dieser Zeit

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-454-07
RISM ID:   450006884
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Choralstrophe
    Die Sünd’ hat uns verderbet sehr,
    Der Teufel plagt uns noch vielmehr.
    Die Welt auch unser Fleisch und Blut
    Uns allezeit verführen tut.
    Solch’ Elend kennst Du, Herr, allein.
    Ach! Lass’ uns Dir empfohlen sein.
  2. Secco-Rezitativ
    Die Andacht hat auch darin ein Geschäfte,
    dass sie des Teufels Macht bedenkt.
    Ersieht sie dessen Bosheitskräfte
    und merket seine Tyrannei,
    so wird das Herz vom Dienste Baals abgelenkt
    und scheut sich solche Sklaverei.
    Wie nützlich wär’ es Sünden-Knechten,
    wenn sie zu solchem Zweck oft an den Teufel dächten.
  3. Arie
    Jesu, starker Schlangentreter,
    brich des Satans Joch entzwei!
    Diesen höllischen Tyrannen
    kann sonst niemand übermannen,
    als nur Du, drum steh’ uns bei.
  4. Secco-Rezitativ
    Ihr, die ihr Satans List und Ränke
    nur unter Kleinigkeiten zählt,
    seht doch das klägliche Geschicke
    von seinen Sklaven an.
    Denkt, wie er arme Seelen quält:
    Er fesselt Mund und Ohr,
    dass, ach! der Mensch sein Elend nicht verstehen
    noch seinen Jammer klagen kann.
    Ihr Sünder, wollt ihr nicht zu Jesu gehen?
    Kommt, stellt euch Ihm doch vor:
    Er kann alleinv in solcher Not ein Retter sein.
  5. Arie
    Jesus hilft aus Satans Banden,
    Satans Rotte wird zu Schanden,
    wenn sie Jesus Machtwort hört.
    Will der freche Fürst der Höllen
    gleich verwegen widerbellen,
    sein Palast wird doch zerstört.
  6. Secco-Rezitativ
    Der Satan tut noch immer groß,
    er mehrt sein Reich mit List und Stärke.
    Ach! Großer Held aus Gottes Schoß,
    zerstöre doch des frechen Feindes Werke.
    Ach Jesu! Hilf, Dein kleines Häuflein weint,
    erweit’re doch Dein Reich in allen Seelen.
    Ach! Warum soll der Höllen-Feind
    mehr Sklaven als Du Reichsgenossen zählen.
  7. Choralstrophe
    Es komm’ Dein Reich zu dieser Zeit
    und dort hernach in Ewigkeit.
    Der Heil’ge Geist uns wohne bei
    mit seinen Gaben mancherlei.
    Des Satans Zorn und groß Gewalt
    zerbrich’, vor ihm Dein’ Kirch’ erhalt’.