Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1123/43

Mein Gott warum hast du mich verlassen - oT: Das Klägliche Angstgeschrei des gekreuzigten Heilands



Originaltitel:
Mein Gott, mein Gott, warum / hast du mich / a / 2 Violin / Viola / 2 Chalum. / Hautb. / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. Laetare / 1743. [headline:] Das Vierde Wort: / Das klägliche Angst Geschrey deß / gecreutzigten Heylandes.
Abschnitt im Kirchenjahr: Fastenzeit
Sonntag im Kirchenjahr: Laetare (4. Sonntag der Passionszeit)
Entstehungszeit: 1743
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 24.03.1743
Vokal: ATB
Solostimmen: 2
Instrumente: ob, chal (2)tb, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.dictum (B,T,str,bc) - g - C (largo)
     2.aria (T,ob,chal(2)tb,str,bc) - F - C (largo)
     3.acc (B,str,bc)
     4.aria (B,str,bc) - a - C (andante)
     5.rec (T,bc)
     6.choral (ATB,str,bc) - G - C (largo)

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Nun ruhen alle Wälder (Seite 106)
Strophentext: Wie heftig unsre Sünden

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 13 Seiten;
A, T, B: 1, 1, 1 - vl 1 (2x), vl 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 1, 1, 1, 1, 2 - ob, chalumeau 1, 2: 1, 1, 1f.
Kommentar: Passionszyklus Die Sieben Wort 4 - Die Titel D DS Mus.ms 451/11-14, 16, 18, 19 sind durch ""Das erste, zweite usw. bis siebte Wort"" als zusammengehörig gekennzeichnet



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-451-14
RISM ID:   450006752
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    
Eingespielt auf CD, LP, usw.:



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    Text der Kantate:
  1. Dictum / Accompagnato-Rezitativ
    Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?
    Ach Jesu, dies geschehe nicht,
    dass Dich Dein Gott verlassen sollte.
    Wie kann es sein? Weicht Gott von Sich,
    das Licht vom Licht?
    Ach großer Bürge, ach wie wollte
    der Trost in die Erfüllung geh’n,
    den sich Dein Volk von Dir verspricht.
    Doch ja, Dein lautes Schreien ist nicht
    umsonst getan:
    Du fühlst etwas, das ich
    ach! nicht versteh’n
    noch in der Schwachheit fassen kann.
  2. Arie
    Jesus wird von Gott verlassen,
    Jesus schmeckt den ew’gen Tod.
    Ach warum? Dass Staub und Erde
    nicht von Gott verlassen werde,
    drum kommt Er in solchen Stand.
    Und, ach! diese Seine Not
    ist nur Gott und Ihm bekannt.
  3. Accompagnato-Rezitativ
    Ach Herr, ach Gott!
    Was muss mein Bürge nicht ertragen?
    Dein Zorn ist gegen Ihn entbrannt,
    Sein Herz fühlt Höllenplagen.
    Er schreit: Mein Gott, mein Gott!
    und ach! die Welt treibt Spott
    mit Seinen Klagen.
    Sie denkt in tollem Unverstand,
    als ob Er noch auf Menschenhülfe sähe
    und in Abgötterei
    von Gott gewichen sei.
    Mein Heiland, ach! wie wehe
    muss Dir hierbei
    in Deiner Seele sein:
    Man schenkt Dir Essig ein,
    Die Bosheit sucht Dein Leben noch
    zu ferner´m Spott zu fristen.
    Ach sich´re Christen,
    was leidet Jesus nicht für euch, bedenkt es doch!
  4. Arie
    Ich werde frei durch Deinen Jammer,
    mein Heiland, ach wie dank ich Dir?
    Dein Gott verlässt Dich,
    mir aber naht Er sich.
    Mich sollte Er im Zorn verdammen!
    So leidest Du des Eifers Flammen
    und wendest allen Zorn von mir.
  5. Rezitativ
    Ich will, o Jesu, alles hassen
    was Dich in solche Not gebracht.
    Kommt Kreuz, kommt Kampf, kommt meine
    Todesnacht,
    so wirst Du mich, mein Heiland, nicht verlassen.
    Indessen soll mir Deine Pein
    allzeit ein Warnungsspiegel sein.
  6. Choralstrophe
    Wie heftig unsre Sünden
    den frommen Gott entzünden,
    wie Rach´ und Eifer geh´n,
    wie grausam Seine Ruten,
    wie zornig Seine Fluten,
    will ich aus diesem Leiden seh´n.