Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1142/13

Ihr irdischen Gedanken flieht



Originaltitel:
Ihr irdischen Gedanken flieht / a 10. / 2 Hautbois / 2 Violin. Conc. / 2 Violin. / Viola / Canto / Basso / e / Continuo. / Domin. 1 p. Trinit. / 1713.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 1. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1713
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 18.06.1713
Vokal: Sopran, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: ob (2), vl (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.aria (S,ob(2),vl(2),str,bc) - B - 3
     2.rec (S,bc)
     3.aria (S,vl unis,bc) - g - 3
     4.rec (S,bc)
     5.aria (1) DC
     6.arioso+rec (SB,bc) - F - 3+C
     7.aria (B,ob(2),str,bc) - F - 3+C
     8.rec (SB,bc)
     9.aria (SB,ob(2),vl(2),str,bc) - B - 2(/4)
Dichter: G.C. Lehms
Partitur: 12 Seiten;
S, B: 1, 1 - vl conc 1, 2, vl 1, 2, vla, vlc, vlne, bc: 2, 2, 2, 2, 1, 2, 2, 2 - ob 1, 2: 2, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-421-14
RISM ID:   450005807
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Arie
    Ihr irdischen Gedanken, flieht,
    weil Seel‘ und Geist gen Himmel steiget.
  2. Secco-Rezitativ
    Der Wandel, den wir hier
    in Kedars Hütten führen,
    soll himmlisch und auch selig sein.
    Weg also, Welt, weil itzt in mir
    nur Jesus und mein Gott regieren.
  3. Arie
    Geliebtes Zion, das ich ehre,
    wenn ich von deinen Wundern höre
    und mich mein Jesus an sich zieht,
    wird meiner Brust ein Heil gezeiget,
    in welchem Glück und Segen blüht.
  4. Secco-Rezitativ
    Ja, wenn wir nur nach Gottes Höhen
    bei unsrer Seelenandacht gehen,
    muss man schon irdisch selig sein.
  5. Arie
    Ihr irdischen Gedanken, flieht,
    weil Seel‘ und Geist gen Himmel steiget.
  6. Secco-Rezitativ
    O selige Gedanken,
    die nach dem Himmel geh‘n.
    Will ich vor Gott besteh‘n,
    so muss ich auch nach seiner Vorschrift wandeln.
    Die hier gleich klug und weise handeln,
    sind oben doch den Toren gleich,
    wenn sie das Himmelreich
    nicht vor die letzte Wohnung halten.
    Drum soll auch Herz und Geist,
    der itzo schon nach diesem Zion reist,
    in Gottes Liebe nicht erkalten.
    O höchstbeglücktes Herz,
    durch diesen Glaubenstrost
    flieht auch der größte Schmerz.
  7. Arie
    Ich reiße Geist und Blut aus meinen Gliedern,
    nur dass der Mensch ein ewig‘s Leben find‘t.
    Ach, aber ach, wo bleibt die Gegenliebe?
    Ihr Menschen wendet nur der Seelen Triebe
    auf Welt und Augenlust, so euch entzünd‘t.
  8. Secco-Rezitativ
    Deswegen will ich ein Ergötzen
    in meine Seele setzen,
    das ewig, ewig bleibt;
    und dies sollst du allein,
    geliebter Jesu sein.
    Ein diamant‘nes Herz muss gleich erweichen,
    wenn man so viel verspricht.
    Was will nun Jesus tun,
    dem gleich das Herze bricht,
    wenn sich der Mensch durch diese Zeichen
    so wert und teuer macht?
    Des Todes finstre Nacht
    sei mir die größte Plage,
    wenn ich nicht stets „Mein Jesus! Jesus!“ sage.
    Ach Seele, so kannst du mich überwinden,
    und stets in mir ein‘ ruhig‘ Eden finden.
  9. Arie
    Bleibst und wankst du nicht von mir,
    so kannst du recht selig sterben.
    Bleib‘ und wank‘ ich nicht von dir,
    so kann ich recht selig sterben
    Streit‘st und siegst du, wenn die Welt
    dir nur Lust vor Augen stellt,
    so wird dir
    dein Gott schon hierv Paradeis und Himmel geben.
    Streit‘ und sieg‘ ich, wenn die Welt
    mir nur Lust vor Augen stellt,
    so wird mir
    mein Gott schon hier
    Paradeis und Himmel geben.