Originaltitel: Ach! eitle Hertzen, was / schmückt ihr / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 1. Trin. / 1745. / ad / 1738. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 1. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1745 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 20.06.1745 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.acc (S,str,bc) (largo) 2.aria (S,str,bc) - G - 3 (andante) 3.rec (T,bc) 4.aria (TB,vl unis,vla,bc) - C - C (vivace) 5.rec (B,bc) 6.choral (SATB,str,bc) - G - C (allegro)
Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Gott ist mein Heil, mein Hilf, mein Trost (Seite 48) Strophentext: Nicht mehr begehr ich von meinem Gott
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Text der Kantate:
Accompagnato-Rezitativ
Ach, eitle Herzen!
Was schmückt ihr doch den Leib mit Pracht
und füllet ihn mit Niedlichkeiten an?
Ihr bahnt euch selbst den Weg zu Schmerzen,
die hier kein Arzt und dort nichts lindern kann.
Unsinnige, nehmt euch in Acht!
Es kommt die Zeit,
da ihr gewiss, was ihr jetzt tut, zu spät bereut.
Arie
Ach Jesu, reines Bild der Tugend!
Hilf, dass ich mäßig sei wie Du.
Wenn ich von Deiner milden Gabe
notdürftig Brot und Kleider habe,
so gib, dass ich zufrieden sei.
Reißt mich die Welt zur Füllerei,
so lass doch meinen Fall nicht zu.
Secco-Rezitativ
Was hilft’s, sich hier in Pracht und Purpurkleiden?
Was hilft’s, den Leib in Überfluss
mit allen Niedlichkeiten weiden?
Wird nicht durch Pracht der Geist vor Gott verstellt?
Und was notwendig folgen muss:
Der ausgemäste’ Leib zerfällt
nur zeitlicher in Staub und Moder.
Der ganze Mensch wird ein verdammter Toter.
O, schlechte Lust verfluchter Eitelkeit!
Wer seine Seele liebt,
der wird in dieser Zeit
nach solcher Freude nicht gelüsten,
die dort so sehr betrübt.
Bedenkt es doch und bessert euch, ihr Christen,
die ihr noch jetzt des Schlemmers Brüder seid.
Arie/Duett
Weg, Pracht! Weg, schnödes Freudenleben!
Ich hasse deinen eitlen Schein.
Soll mir nach Gottes Rat auf Erden
auch vieles zugemessen werden,
so wird mein Herz doch mäßig sein.
Secco-Rezitativ
Fällt Gläubigen auch Reichtum zu,
so hängt ihr Herz nicht dran;
sie wenden ihn
auch sonst nicht sündlich an.
Die Mäßigkeit ist ihr Bemüh’n,
die setzt ihr Herz in Ruh’.
Kommt endlich ihre Sterbenszeit,
so hält sie keine Weltbegierde
in Furcht und Schrecken auf.
Ach nein, ihr Herz beschließt in seiner Zierde
des Glaubens und der Heiligkeit
mit Freuden seines Lebens Lauf.
Choralstrophe
Nicht mehr begehr’ ich von meinem Gott,
Denn dass ich möcht’ ererben
Ein ehrlich’s Leben nach Sein’m Gebot,
Darnach ein selig’s Sterben.
Denn ich hab’ all’ mein’ Zuversicht
Zum lieben Gott gericht’t,
Denn Er verlässt die Seinen nicht.