Originaltitel: Schmecket und sehet wie / freundlich der Herr / a / 2 Flaut. Tr. / 2 Violin / Viola / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / D. 2. p. Tr. / 1753. / ad / 1731. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 2. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1753 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 01.07.1753 Vokal: ATB Solostimmen: 2 Instrumente: fl (2), str, bc Satzbeschreibung: 1.coro (ATB,str,bc) - D - 6/4 2.rec (B,bc) 3.aria (B,vl unis,vla,bc) - G - 6/8 4.rec (T,bc) 5.aria (T,fl(2),str,bc) - h - C (allegro) 6.rec (B,bc) 7.choral (ATB,str,bc) - D - C
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Wie schön leuchtet der Morgenstern (Seite 138) Strophentext: O zuckersüße Herzenslust, des Lebens Brunn, wem du bewusst
Dichter: J.C. Lichtenberg Partitur: 12 Seiten; A, T, B: 1, 2, 2 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 3, 3, 2, 2, 2, 2, 2 - fl 1, 2: 1, 1f. Kommentar: Die Continuostimme ist mit Organo bezeichnet
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Text der Kantate:
Dictum
Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist.
Wohl dem, der auf Ihn trauet.
Secco-Rezitativ
Dies Schmecken deucht die meisten fremde.
Die tolle Welt vermeint,
es hemmte
die Gottesfurcht das, was Vergnügen heißt.
O blinder Wahn!
Wer nur mit reinem Geist
bei Gottes Mahl erscheint,
wird größre Süßigkeit empfinden,
als alle Welt gewähren kann;
das irdische bleibt weit dahinten.
Bei Gott trifft Herz und Geist des Himmels
Wohllust an.
Arie
In eitlen und irdischen Schätzen
sein einzig Vergnügen zu setzen,
bringt endlich auf Freude die ewige Pein.
Die Güter des Himmels verscherzen,
ist frevlen und üppigen Herzen
und keinen erleuchteten Seelen gemein.
Secco-Rezitativ
Wer Gottes Freundlichkeit verschmäht,
wenn Er zu Seiner Tafel ladet,
der schadet
sich selbst an seinem Seelen Glück.
Doch eilt und geht
so mancher auf das Eitle hin
und wirft sich in verstocktem Sinn
in Höllenstricke.
O Unbesonnenheit!
Was hilft, den Leib in Wollust mästen,
wenn, ach! die Seele hungern soll?
Ach Sterbliche, seht Gottes Freundlichkeit!
Die Gnadentafel stehet voll.
Kommt! Gott ruft euch zu eurem besten.
Arie
Ich schmecke süße Freude,
Gott Selbst lockt mich zur Weide,
die Kost muss himmlisch sein.
Bei Gott kann mir nichts fehlen;
auf das, was andre wählen,
trifft allzeit bittre Unlust ein.
Secco-Rezitativ
Was Gott zur Speise setzt,
das wird zum rechten Leben nähren.
Durch Seines Trostes süße Lehren
wird Herz und Seel ergötzt.
Die Süßigkeit wird dort noch mehr vermehret,
wenn sich die Lust der Welt in bittre Gall verkehret.
Choral
O zuckersüße Herzenslust,
Du Lebensbrunn! Wem Du bewusst,
der wird durch Dich erleuchtet.
In Dir ist mehr, als man begehrt,
Dein Meer die Tropfen all verzehrt,
womit die Welt anfeuchtet.
Hülle,
Fülle
kannst Du geben,
unserm Leben,
tausend Freuden,
süßes Leben ohne Leiden.