Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1145/44

Mein Herz zieh redliches Erbarmen



Originaltitel:
Mein Hertz zieh redliches / Erbarmen / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 4. p. Tr. / 1744. / ad / 1739.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 4. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1744
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 21.06.1744
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - A - C
     2.rec (B,bc)
     3.dictum (B,str,bc) - G - 3
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,vl unis,vla,bc) - E - C
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - a - 12/8

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Allein zu dir, Herr Jesu Christ (Seite 3)
Strophentext: Gib mir nach dein'r Barmherzigkeit

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-452-27
RISM ID:   450006824
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Arie/Chor
    Mein Herz, zieh redliches Erbarmen
    nach deines Gottes Vorbild an.
    Wenn jeder vor’s Gericht muss gehen,
    so wird Gott keinen nicht verschmähen,
    der dieses Kleinod angetan.
  2. Secco-Rezitativ
    Die Welt, die fordert auch die Liebe,
    und gleichwohl gibt sie diesem Schatz
    in ihrem Herzen keinen Platz.
    Sie hegt die Splitterrichters Triebe,
    doch sticht
    ihr gift’ger Mund den, der von ihr nur spricht,
    mit Läster-Pfeilen an.
    Verkehrter Wahn!
    Ihr Unrecht soll man überseh’n,
    sie aber will niemand vergeben.
    Von ihr ist niemand Gut’s gescheh’n,
    doch sieht man sie nach Gaben streben.
    Verkehrte Welt! Willst du geliebet sein,
    so gehe hin und stell’ dich auch so ein.
  3. Dictum
    Alles, was ihr wollet, dass euch die Leute
    tun sollen, das tut ihr ihnen. Das ist das
    Gesetz und die Propheten.
  4. Secco-Rezitativ
    Fragst du: „Wie soll ich Liebe üben?“
    so stelle dir
    Gott und dich selbst zur Regel für.
    Tust du, was Gott, das höchste Gut,
    an dir getan und annoch tut,
    wirst du den Nächsten also lieben,
    wie du von ihm geliebt willst sein,
    dann brauchst du kein’ Gesetze. Nein, nein!
    Dann wirst du geben und vergeben;
    dann wirst du recht nach Gottes Willen leben.
  5. Arie
    Gott will Sich dein’ erbarmen.
    O Mensch! Lass auch die Armen
    von dir ein Gleiches seh’n.
    Ach, dass wir’s glauben wollten:
    Das Gute wird vergolten,
    wie wir tun, so wird uns gescheh’n.
  6. Secco-Rezitativ
    Der Glaube gibt der Liebe Kraft,
    wo jener fehlt, da gilt kein Schein der Liebe.
    Ach, Jesu! Hilf durch Deinen Geist,
    der alles Gute schafft,
    dass ich im Glauben Liebe übe,
    die dort der Richter gültig heißt.
  7. Choralstrophe
    Gib mir nach Dein’r Barmherzigkeit
    den wahren Christenglauben,
    auf dass ich Deine Süßigkeit
    mög’ inniglich anschauen,
    vor allen Dingen lieben dich
    und meinen Nächsten gleich als mich.
    Am letzten End’ Dein Hülf’ mir send’,
    damit behänd
    des Teufels List sich von mir wend’.