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Text der Kantate:
Chor / Accompagnato-Rezitativ / Chor /Accompagnato-Rezitativ
Der größte Lehrer, Jesus, spricht.
Merkt auf!
Ihr stolze Pharisäer!
Euch gilt’s, die ihr
euch Gottes Reiche näher
als andere zu sein vermeint.
Ihr
seid es nicht!
Das Äußere, darin
ihr heilig scheint,
reicht lang nicht hin,
den Himmel zu erwerben.
O nein! O nein!
Merkt’s! Jesus spricht:
Es muss was besser’s sein,
will man dies schöne Erbteil erben.
Arie
Ohne Glaubens Kraft und Leben
gelten Wort und Werke nicht.
Ist das Herz nicht neu geboren,
so ist aller Trost verloren,
den man sich von Gott verspricht.
Secco-Rezitativ
Die bessere Gerechtigkeit
ist, wenn man Christum angezogen.
Jedoch der findet sich betrogen,
wer dieses reine Kleid nur in Gedanken trägt.
Wer diesen Schmuck im Glauben angelegt,
der zeigt ihn auch im besser’n Leben:
Er hält Herz, Mund und Hände rein.
Dünkt’s manchem, g’nug zu sein,
wenn er nur keinen Mord begeht,
und will sich keine Mühe geben,
Hass, Zorn und Bitterkeit
im inner’n Herzensgrund zu dämpfen,
so steht ein Jünger Jesu stets im Streit,
den Zorn-Trieb in sich zu bekämpfen.
Und so übt er die bessere Gerechtigkeit.
Arie
Mord und Rache in Gedanken
sind bei Gott im gleichen Wert.
Zorn in Worten und Gebärden
muss mit Ernst vermieden werden,
wenn man gern
bei dem Herrn
angenehm zu sein begehrt.
Choralstrophe
Wir rühmen uns des Glaubens sehr
und sprechen oft „Ach, lieber Herr,
an Deiner Gnad’ ich klebe!“,
das Herz ist aber nicht dabei.
Drum ist und bleibt es Heuchelei,
wie scheinbar man auch lebe.
Dann 14 Glaube muss nicht bloß im Mund
steh’n, sondern tief im Herzens-Grund
mit völligem Vertrauen
auf Gottes Gnad’ und Christi Tod.
Sonst ist’s kein Glaub’, der gilt für Gott;
macht auch den Herrn nicht schauen.