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Text der Kantate:
Dictum
Seid nüchtern und wachet, denn euer Widersacher,
der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe
und suchet, welchen er verschlinge.
Dem widerstehet fest im Glauben.
Rezitativ
Ein Spötter spricht:
„Wer hat jemals den Satan hören brüllen?“
Verwegenheit!
Er heult und brüllt zwar freilich nicht,
doch sucht er - Wölf’ und Löwen gleich -
den Höllenschlund mit Raub zu füllen.
Aus Arglist ziehet er ein Kleid
des Lichts und eines Engels an.
Ihr Menschen fürchtet euch!
Er kommt nicht selbst, er schickt Propheten,
die – ach! - durch Schein auf breiter Bahn
nur allzu viele Seelen töten.
Arie
Satan schleicht, wacht arme Seelen,
merkt auf ihn, er kommt verstellt.
Seine Klauen sind verborgen.
Trifft er Seelen ohne Sorgen,
ohne Glaubensklugheit an,
o, so ist es leicht getan,
dass er sie erwürgt und fällt.
Rezitativ
Ein Irrprophet ist leichtlich zu erkennen,
gebt nur auf seine Lehre acht.
Er macht
den Weg zum Himmel leicht und breit,
ihm ist’s genug, den Herrn „Herr! Herr!“ zu nennen.
Die strenge Lebensheiligkeit
sei nicht vor jedermann,
es komme alles auf den Glauben,
den Gott gebiete, an.
Er dringt nie auf des Glaubens Kraft,
die er nicht kennt, die neue Herzen schafft.
Der äußern Werke leeren Schein
preist er als gute Trauben
und hätte sie ein noch so wildes Herz,
ein Dornstrauch ausgeheckt.
Lust, Eitelkeit und frecher Scherz
sind ihm erlaubte Kleinigkeiten.
Wer seine Meinung so entdeckt,
o Seelen, ach! den flieht beizeiten.
Rezitativ
Weicht, ihr eitle Irr-Propheten,
Jesus soll mein Lehrer sein!
Wie ich glauben soll und leben,
wie ich Gott mein Herz soll geben,
das zeigt Er mir alles an
und ich folge Seiner Bahn,
denn Er lehrt und lebet rein.
Choral
Kommt, lasst euch den Herren lehren,
kommt und lernet allzumal!
Welche die sind, die gehören
in der rechten Christen Zahl,
die bekennen mit dem Mund,
glauben fest aus Herzensgrund
und bemühen sich daneben,
fromm zu sein, dieweil sie leben.