Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1149/52

Seid nüchtern und wachet



Originaltitel:
Seyd nüchtern und wachet / denn euer / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 8. p. Tr. / 1752. / ad / 1743.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 8. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1752
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 23.07.1752
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.dictum (T,str,bc) - G - 6/8
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,str,bc) - g - 6/8 (allegro)
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,str,bc) - D - 6/8
     6.choral (SATB,str,bc) - G - C (largo)

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Freu dich sehr, o meine Seele (Seite 42)
Strophentext: Kommt, laßt euch den Herren lehren

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 10 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1, 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-460-04
RISM ID:   450007077
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Seid nüchtern und wachet, denn euer Widersacher,
    der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe
    und suchet, welchen er verschlinge.
    Dem widerstehet fest im Glauben.
  2. Rezitativ
    Ein Spötter spricht:
    „Wer hat jemals den Satan hören brüllen?“
    Verwegenheit!
    Er heult und brüllt zwar freilich nicht,
    doch sucht er - Wölf’ und Löwen gleich -
    den Höllenschlund mit Raub zu füllen.
    Aus Arglist ziehet er ein Kleid
    des Lichts und eines Engels an.
    Ihr Menschen fürchtet euch!
    Er kommt nicht selbst, er schickt Propheten,
    die – ach! - durch Schein auf breiter Bahn
    nur allzu viele Seelen töten.
  3. Arie
    Satan schleicht, wacht arme Seelen,
    merkt auf ihn, er kommt verstellt.
    Seine Klauen sind verborgen.
    Trifft er Seelen ohne Sorgen,
    ohne Glaubensklugheit an,
    o, so ist es leicht getan,
    dass er sie erwürgt und fällt.
  4. Rezitativ
    Ein Irrprophet ist leichtlich zu erkennen,
    gebt nur auf seine Lehre acht.
    Er macht
    den Weg zum Himmel leicht und breit,
    ihm ist’s genug, den Herrn „Herr! Herr!“ zu nennen.
    Die strenge Lebensheiligkeit
    sei nicht vor jedermann,
    es komme alles auf den Glauben,
    den Gott gebiete, an.
    Er dringt nie auf des Glaubens Kraft,
    die er nicht kennt, die neue Herzen schafft.
    Der äußern Werke leeren Schein
    preist er als gute Trauben
    und hätte sie ein noch so wildes Herz,
    ein Dornstrauch ausgeheckt.
    Lust, Eitelkeit und frecher Scherz
    sind ihm erlaubte Kleinigkeiten.
    Wer seine Meinung so entdeckt,
    o Seelen, ach! den flieht beizeiten.
  5. Rezitativ
    Weicht, ihr eitle Irr-Propheten,
    Jesus soll mein Lehrer sein!
    Wie ich glauben soll und leben,
    wie ich Gott mein Herz soll geben,
    das zeigt Er mir alles an
    und ich folge Seiner Bahn,
    denn Er lehrt und lebet rein.
  6. Choral
    Kommt, lasst euch den Herren lehren,
    kommt und lernet allzumal!
    Welche die sind, die gehören
    in der rechten Christen Zahl,
    die bekennen mit dem Mund,
    glauben fest aus Herzensgrund
    und bemühen sich daneben,
    fromm zu sein, dieweil sie leben.