Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1150/09

Ach wo nun hin



Originaltitel:
[no title]
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 9. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1709
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 28.07.1709
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.acc (S,str,bc)
     2.choral (S,str,bc) - Es - C
     3.aria (B,bc) - c - C
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,str,bc) - Es - C
     6.coro (SATB,str,bc) - B- C
     7.aria (S,vl unis,bc) - g - 3
     8.choral (SATB,str,bc) - F - 3/8

Melodie zum 2. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Herr, mich armen Sünder (Seite 4)
Strophentext: Ich bin vom Seufzen müde

Melodie zum 8. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Wie schön leuchtet der Morgenstern (Seite 138)
Strophentext: Wie bin ich doch so herzlich froh

Dichter: ?
Partitur: 0 Seiten;
no parts
Kommentar: steht bei 9. nach Trinitatis (Textbezüge!) (Bill) - no parts (FH)



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-417-03
RISM ID:   450005718
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Accompagnat-Rezitativ
    Ach, wo nun hin,
    weil ich an Seel’ und Geist
    verstimmet bin?
    Erbärmliche Gestalt,
    wo ist dein Aufenthalt,
    da dich der Sünden Not
    hin zur Verzweiflung reißt?
    Ich bin ja schon lebendig tot.
    Der Abgrund zeigt schon seinen Rachen
    und will noch hier
    mit dir
    die scharfe Rechnung machen.
    Dass Gott erbarm’!
    Wie bin ich doch so fehl gegangen?
    Ich bin an meiner Seelen arm.
    Der Satan hat mich ja gefangen
    und wer will alle Schulden sagen,
    die mich zu Ach und Seufzen fragen.
  2. Choral
    Ich bin vom Seufzen müde,
    hab’ weder Kraft noch Macht;
    in großem Schweiß ich liege
    durchaus die ganze Nacht.
    Mein Lager nass von Tränen,
    mein G’stalt vor Trauren alt,
    zu Tod ich mich fast gräme;
    die Angst ist mannigfalt’.
  3. Dictum
    Du hast mir Arbeit gemacht in deinen Sünden
    und hast mir Mühe gemacht in deinen Missetaten.
    Ich, ich tilge deine Übertretung um meinetwillen
    und gedenke deiner Sünden nicht.
  4. Secco-Rezitativ
    Von wannen kommt mir dies?
    Mein Heiland höret mich gewiss;
    was vor ein Labsal vor die Sünden
    kann man doch hierdurch finden!
    Bedenke doch:
    Mein Heiland will der Sünden nicht gedenken!
    Was soll ich ihm dagegen schenken?
    Ich höre ja die Worte noch.
  5. Arie
    Der Schuldbrief ist schon unterstrichen,
    die Sündenangst ist weggewichen,
    mein Herze lacht bei Reu’ und Leid.
    Das macht: Ich lebe nun befreit
    und bin mit meinem Gott verglichen.
  6. Dictum
    Gott hat Geduld mit uns und will nicht,
    dass jemand verloren werde.
  7. Arie
    Gott hat Geduld,
    drum dürft ihr nicht erschrecken.
    Will euch es Moses Furcht erwecken,
    so denkt nur an des Höchsten Huld:
    Gott hat Geduld.
  8. Secco-Rezitativ
    Drum will ich auch forthin,
    weil ich mit Gott versöhnet bin,
    den Anfang und das Ende preisen.
    Mein Heiland, der hierzu
    das A und O,
    wird meiner Seelen Ruh’
    und auch den Weg zur Buße weisen.
    Er wird mich schon dafür
    mit solchen Schätzen zieren,
    die mich zu ihm in Himmel führen.
    Wie bin ich hier
    schon dessentwegen froh!
  9. Choral
    Wie bin ich doch so herzlich froh,
    dass mein Schatz ist das A und O,
    der Anfang und das Ende.
    Er wird mich doch zu seinem Preis
    aufnehmen in das Paradeis,
    des klopf’ ich in die Hände.
    Amen, Amen!
    Komm, du schöne Freudenkrone,
    bleib nicht lange,
    deiner wart’ ich mit Verlangen.