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Text der Kantate:
Accompagnat-Rezitativ
Ach, wo nun hin,
weil ich an Seel’ und Geist
verstimmet bin?
Erbärmliche Gestalt,
wo ist dein Aufenthalt,
da dich der Sünden Not
hin zur Verzweiflung reißt?
Ich bin ja schon lebendig tot.
Der Abgrund zeigt schon seinen Rachen
und will noch hier
mit dir
die scharfe Rechnung machen.
Dass Gott erbarm’!
Wie bin ich doch so fehl gegangen?
Ich bin an meiner Seelen arm.
Der Satan hat mich ja gefangen
und wer will alle Schulden sagen,
die mich zu Ach und Seufzen fragen.
Choral
Ich bin vom Seufzen müde,
hab’ weder Kraft noch Macht;
in großem Schweiß ich liege
durchaus die ganze Nacht.
Mein Lager nass von Tränen,
mein G’stalt vor Trauren alt,
zu Tod ich mich fast gräme;
die Angst ist mannigfalt’.
Dictum
Du hast mir Arbeit gemacht in deinen Sünden
und hast mir Mühe gemacht in deinen Missetaten.
Ich, ich tilge deine Übertretung um meinetwillen
und gedenke deiner Sünden nicht.
Secco-Rezitativ
Von wannen kommt mir dies?
Mein Heiland höret mich gewiss;
was vor ein Labsal vor die Sünden
kann man doch hierdurch finden!
Bedenke doch:
Mein Heiland will der Sünden nicht gedenken!
Was soll ich ihm dagegen schenken?
Ich höre ja die Worte noch.
Arie
Der Schuldbrief ist schon unterstrichen,
die Sündenangst ist weggewichen,
mein Herze lacht bei Reu’ und Leid.
Das macht: Ich lebe nun befreit
und bin mit meinem Gott verglichen.
Dictum
Gott hat Geduld mit uns und will nicht,
dass jemand verloren werde.
Arie
Gott hat Geduld,
drum dürft ihr nicht erschrecken.
Will euch es Moses Furcht erwecken,
so denkt nur an des Höchsten Huld:
Gott hat Geduld.
Secco-Rezitativ
Drum will ich auch forthin,
weil ich mit Gott versöhnet bin,
den Anfang und das Ende preisen.
Mein Heiland, der hierzu
das A und O,
wird meiner Seelen Ruh’
und auch den Weg zur Buße weisen.
Er wird mich schon dafür
mit solchen Schätzen zieren,
die mich zu ihm in Himmel führen.
Wie bin ich hier
schon dessentwegen froh!
Choral
Wie bin ich doch so herzlich froh,
dass mein Schatz ist das A und O,
der Anfang und das Ende.
Er wird mich doch zu seinem Preis
aufnehmen in das Paradeis,
des klopf’ ich in die Hände.
Amen, Amen!
Komm, du schöne Freudenkrone,
bleib nicht lange,
deiner wart’ ich mit Verlangen.