Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1157/27

Alles Fleisch ist wie Gras



Originaltitel:
Alles Fleisch ist wie Graß / u. alle / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / e / Continuo. / Dn. 16. p. Tr. / 1727.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 16. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1727
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 28.09.1727
Vokal: Sopran, Alt, Tenor
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SAT,str,bc) - F - 3
     2.rec (T,bc)
     3.aria (T,vl unis,vla,bc) - d - 2/4
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,vl unis,vla,bc) - G - C
     6.acc (A,str,bc)
     7.choral (SAT,str,bc) - F - 3

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Herr, mich armen Sünder (Seite 4)
Strophentext: Ich hab mich Gott ergeben

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 9 Seiten;
S, A, T: 1, 2, 1 - vl 1, 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-435-25
RISM ID:   450006170
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit
    des Menschen wie des Grases Blumen.
    Das Gras ist verdorret und die Blume abgefallen.
  2. Secco-Rezitativ
    Was prangst du doch in deinem Schatten!
    Du armer Mensch, besinne dich!
    Dein Leib wird sich
    vielleicht gar bald mit Würmern gatten.
    Kein Ort, kein Alter, keine Zeit
    kann dich von solchem Fall befreien.
    Was hilft hernach die Eitelkeit,
    die dich zum Sklaven macht?
    Lass dich’s nicht allzu langsam reuen,
    dass du dein Ende nicht bedacht.
  3. Arie
    Du eitles Naïn dieser Zeiten,
    fahr hin, ich weiß ein besser Land.
    Die schönen Wohnungen dort oben
    sind meiner Seelen aufgehoben,
    mein Geist sehnt sich hinauf.
    Nach wohl vollbrachtem Lauf
    ruht er in Gottes Vaterhand.
  4. Rezitativ
    Wer wollte diese Erde lieben,
    wo Kreuz, wo Unbestand
    den stets gequälten Geist betrüben
    und herbe Tränenflut
    die Wangen täglich netzet?
    Die Lust der Welt, der eitle Tand,
    dran sich ein eitler Sinn ergötzet,
    ist ach! ein allzu nichtig Gut,
    ein Rauch der bald verschwindet.
    Weg, schnöder Dunst! Mein Geist sehnt sich dahin,
    wo er ein besser Kleinod findet,
    wo er ganz sanft und sicher ruht.
    Ach, möcht’ ich heute noch in solche Wohnung zieh’n!
  5. Arie
    Sollt ich Todt und Leben scheuen?
    Nein! Gott wird mich sehr erfreuen,
    wenn mir neues Leben lacht.
    Meines Jesu Allmachts-Hand
    führt mich aus des Todes Land.
    Alle Himmels-Herrlichkeiten,
    lauter hohe Seltenheiten
    sind mir droben zugedacht.
  6. Accompagnato-Rezitativ
    Stillt euch, ihr herbe Tränenfluten,
    die Freudentage sind nicht weit.
    Der Geist wird mehr erfreut,
    als alle Sinnen hier vermuten.
    Ja, Jesus Trost vergnügt in Ewigkeit.
  7. Choral
    Ich hab mich Gott ergeben,
    dem liebsten Vater mein.
    Hier ist kein immer Leben
    es muss geschieden sein.
    Der Tod bringt mir kein’ Schaden,
    er ist nur mein Gewinn,
    darum in Gottes Gnaden
    fahr ich mit Fried dahin.