Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1157/42

Sagt was sind doch unsre Tage



Originaltitel:
Sagt, was sind doch unsre / Tage / a / 2 Hautb. / Fagott / 2 Violin / Viola / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 16. p. Tr. / 1742.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 16. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1742
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 09.09.1742
Vokal: ATB
Solostimmen: 2
Instrumente: ob (2), fg, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (ATB,ob(2),str,bc) - F - 12/8
     2.rec (T,bc)
     3.choral (ATB,ob(2),str,bc) - f - 12/8 (largo)
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,ob(2),fg,str,bc) - F - C
     6.choral (3) DC

Melodie zum 3. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Leben (Seite 6)
Strophentext: Ach wie nichtig, ach wie flüchtig sind der Menschen Tage

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Leben (Seite 6)
Strophentext: Ach wie nichtig, ach wie flüchtig sind der Menschen Sachen

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 13 Seiten;
A, T, B: 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2 - ob 1, 2, fag: 1, 1, 1f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-450-43
RISM ID:   450006721
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Chor
    Sagt: Was sind doch unsre Tage?
    Nichts! Ein Spiel der Eitelkeit!
    Kaum dass wir sie angefangen,
    ach! so sind sie schon vergangen;
    was wir sehen, was wir kennen,
    was wir Glück und Freude nennen,
    alles währt nur kurze Zeit.
  2. Rezitativ
    Es fährt hier alles schnell dahin,
    ein Jüngling liegt,
    oft eh’ er denkt, schon auf der Bahre.
    Kaum dass die Rosen blüh’n,
    so hat ein Wurm schon ihren Pracht besiegt.
    Wir rechnen oft auf viele Jahre,
    jedoch der Herr spricht: „Nein,
    dies soll das letzte sein.“
    Und allzubald verlauft der Sand
    im Stundenglas,
    das unser Ziel bestimmt.
    O Unbestand!
    Ach, wer ist doch, der das
    zu Herzen nimmt.
  3. Choral
    Ach wie nichtig,
    ach wie flüchtig
    sind der Menschen Tage!
    Wie ein Strom beginnt zu rinnen
    und mit Laufen nicht hält innen,
    so fährt unsre Zeit von hinnen.
  4. Rezitativ
    Wahr ist’: schnell ist die Zeit,
    kurz ist das Leben dieser Welt,
    doch wird es Frommen oft zu lange.
    Der Dienst der Eitelkeit,
    der sie gefangen hält,
    macht ihnen angst und bange.
    Drum scheuen sie das Sterben nicht,
    sie denken stündlich an ihr Ende.
    Sie sind gewiss, ihr abgeschiedner Geist
    zieht hin in Gottes Hände.
    Sie glauben, was der Herr verspricht:
    Ihr Leib soll, wenn er hier verwesen,
    zum bess’ren Leben dort genesen,
    wo ihn ein himmlisch Manna speist.
  5. Arie
    Tod und Sterben
    bringt Gerechten kein Verderben,
    ihre Hoffnung bleibt besteh’n.
    Leben sie hier wenig´ Tage,
    ei, so muss auch ihre Plage
    hiermit bald zu Ende geh´n.
  6. Choral
    Ach wie nichtig,
    ach wie flüchtig
    sind der Menschen Sachen!
    Alles, alles was wir sehen,
    das muss fallen und vergehen.
    Wer Gott furcht, bleibt ewig stehen.