Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu dieser Kantate melden:
Text der Kantate:
Dictum
Habt einerlei Sinn untereinander.
Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern
haltet euch herunter zu dem Niedrigen.
Rezitativ
Die Welt sitzt gerne obenan
und weiß sich auch, hinauf zu dringen.
Ihr stolzer Wahn
hält andre neben sich für nichts.
Ein Kind des Lichts
hält wenig von dergleichen Dingen.
Es lacht und grämt sich bei Verachtung nicht.
Wenn andre fast für Hochmut bersten,
so fällt ihm ein, was Jesus spricht:
Die Letzten werden einst die Ersten,
die Ersten denn die Letzten sein.
Arie
Lass, mein Herz, der Welt die Ehre,
setze dich nur unten an!
Wollen andre heimlich lachen,
dass sie dich so niedrig machen:
Denke, dass sich’s ändern kann.
Rezitativ
Was tut der Stolz bei eitlen Leuten?
Seht nur die Pharisäer an!
Kaum haben sie ganz brüderlich getan,
sie lauren ganz in einem Sinn,
da sie dem Lamm den Strick zum Fall bereiten.
Jetzt steht die Ehre zum Gewinn,
da sieht man sie um Rang und Vorzug streiten.
Das mögen Wölfe sein,
die sich zwar auf der Jagd vertragen.
Doch wenn sie an dem Raube nagen,
so nimmt sie G’winn und Eifer ein.
Behüt’ uns Gott vor solchen Leuten!
Arie
Die Stolzen dienen nicht zu Freunden,
ihr Lieben währt gar kurze Zeit.
Wer sich nicht immer beugt
und sich nicht immer schmieget
und ihnen stets zu Füßen lieget,
der reizt sie bald zum Hass, zum Neid.
Rezitativ
Setzt euch nur immer unten an,
ihr Glaubigen, und lasst die Stolzen gehen,
lasst ihnen ihren Wahn.
Der Herr, von dem ihr Jünger seid,
wird euch zu Seiner Zeit
weit über sie erhöhen.
Indessen: Duldet euch, wenn euch die Wölfe kränken.
Der Herr wird auch auf eure Rettung denken.
Choralstrophe
Legst Du was auf, so hilf’s auch tragen;
gib nur Geduld in Leidenszeit.
Und sei in gut’ und bösen Tagen
mein Trost, mein Rat und meine Freud’.
Gib Demut, Einfalt, Lieb’ und Zucht.
Was hoch und falsch ist, sei verflucht.