Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1158/40

Habt einerlei Sinn untereinander



Originaltitel:
Habt einerley Sinn unter- / einander / a / 2 Hautb. / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 17. p. Tr. / 1740.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 17. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1740
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 09.10.1740
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: ob (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,ob(2),str,bc) - g - C
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,str,bc) - B - 3 (allegro)
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,str,bc) - C - C (allegro)
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,(ob(2)),str,bc) - g - 3 (affettuoso)

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Wer nur den lieben Gott läßt walten (Seite 140)
Strophentext: Legst du was auf, so hilfs auch tragen

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 14 Seiten;
S, A (2x), T, B (2x): 1, 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne, bc: 2, 2, 2, 1, 2, 2 - ob 1, 2: 1, 1f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-448-54
RISM ID:   450006605
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Habt einerlei Sinn untereinander.
    Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern
    haltet euch herunter zu dem Niedrigen.
  2. Rezitativ
    Die Welt sitzt gerne obenan
    und weiß sich auch, hinauf zu dringen.
    Ihr stolzer Wahn
    hält andre neben sich für nichts.
    Ein Kind des Lichts
    hält wenig von dergleichen Dingen.
    Es lacht und grämt sich bei Verachtung nicht.
    Wenn andre fast für Hochmut bersten,
    so fällt ihm ein, was Jesus spricht:
    Die Letzten werden einst die Ersten,
    die Ersten denn die Letzten sein.
  3. Arie
    Lass, mein Herz, der Welt die Ehre,
    setze dich nur unten an!
    Wollen andre heimlich lachen,
    dass sie dich so niedrig machen:
    Denke, dass sich’s ändern kann.
  4. Rezitativ
    Was tut der Stolz bei eitlen Leuten?
    Seht nur die Pharisäer an!
    Kaum haben sie ganz brüderlich getan,
    sie lauren ganz in einem Sinn,
    da sie dem Lamm den Strick zum Fall bereiten.
    Jetzt steht die Ehre zum Gewinn,
    da sieht man sie um Rang und Vorzug streiten.
    Das mögen Wölfe sein,
    die sich zwar auf der Jagd vertragen.
    Doch wenn sie an dem Raube nagen,
    so nimmt sie G’winn und Eifer ein.
    Behüt’ uns Gott vor solchen Leuten!
  5. Arie
    Die Stolzen dienen nicht zu Freunden,
    ihr Lieben währt gar kurze Zeit.
    Wer sich nicht immer beugt
    und sich nicht immer schmieget
    und ihnen stets zu Füßen lieget,
    der reizt sie bald zum Hass, zum Neid.
  6. Rezitativ
    Setzt euch nur immer unten an,
    ihr Glaubigen, und lasst die Stolzen gehen,
    lasst ihnen ihren Wahn.
    Der Herr, von dem ihr Jünger seid,
    wird euch zu Seiner Zeit
    weit über sie erhöhen.
    Indessen: Duldet euch, wenn euch die Wölfe kränken.
    Der Herr wird auch auf eure Rettung denken.
  7. Choralstrophe
    Legst Du was auf, so hilf’s auch tragen;
    gib nur Geduld in Leidenszeit.
    Und sei in gut’ und bösen Tagen
    mein Trost, mein Rat und meine Freud’.
    Gib Demut, Einfalt, Lieb’ und Zucht.
    Was hoch und falsch ist, sei verflucht.