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Text der Kantate:
Dictum
Gedenke des Sabbath-Tages,
dass du ihn heiligest.
Sechs Tage sollst du arbeiten
und alle deine Dinge beschicken;
aber am siebenten Tage ist der
Sabbath des Herrn, deines Gottes,
da sollst du kein Werk tun.
Secco-Rezitativ
Der Pharisäer arger Sinn
hält oft ein gutes Werk am Sabbath-Tag vor Sünde.
Wenn ich mich stets in Gottes Tempel
und sonst in guten Sachen
geschäftig bin,
so seh’n sie das mit scheelen Augen an.
Wenn sie sich aber lustig machen,
wenn sie in Heuchelei, in Pracht,
im Scherz und sonst den Sabbath zugebracht,
so heißt es ihnen „Wohl getan!“
Ach Gott, wie lang soll es die Welt so treiben?
Soll ihre Bosheit denn ganz ungerochen bleiben?
Arie
Die Sabbath-Feier wahrer Christen
ist sehr genau, doch ohne Zwang.
Sie dienen Gott zu allen Zeiten,
gleichwohl begeh’n sie auch mit Freuden
den äußer’n Sabbath gern,
und in dem Haus des Herrn
wird ihnen keine Zeit zu lang.
Secco-Rezitativ
Was Jesus tut, ist recht getan.
Er ist am Sabbath sehr bemühet,
doch bricht Er Gottes Willen nicht.
Er isset Brot, Er lehrt, Er spricht,
Er nimmt sich armer Menschen an.
Er fliehet
den Tempel nicht,
ja keines Feindes Haus,
wenn Er nur andern dienen kann.
Ihr Christen, lernt hieraus,
was an dem Sabbath löblich sei
und feiert ihn nicht so in Heuchelei.
Arie
Der Tag des Herrn ist angebrochen.
Komm Jesu, nimm in mir die Ruh’.
Begnade mich mit Geisteskräften,
dass ich in heiligen Geschäften
den Sabbath feire gleich wie Du.
Secco-Rezitativ
Ach Jesu!
Fällt einmal der Sabbathsabend ein,
dass ich im Todesschweiß erkalte,
so woll’st Du mir
behülflich sein,
dass dort mein Geist bei Dir
im Himmel Sabbath halte.
Choralstrophe
Wie werd’ ich dann so fröhlich sein,
werd’ singen mit den Engelein
und mit der auserwählten Schar
ewig schauen Dein Antlitz klar.
Dichter: J.C. Lichtenberg
