Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1161/41

Ihr Menschen hört



Originaltitel:
Ihr Menschen hört, der Herr / Herr Zebaoth / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 20. p. Tr. / 1741.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 20. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1741
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 15.10.1741
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.acc (B,str,bc)
     2.aria (B,str,bc) - F - 3
     3.rec (S,bc)
     4.aria (S,vl unis,vla,bc) - G - 3 (allegro)
     5.rec (T,bc)
     6.choral (SATB,str,bc) - F - C

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
O Ewigkeit, du Donnerwort (Seite 108)
Strophentext: O du verfluchtes Menschenkind

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 12 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 1, 1, 2 - ob: 1f.
Kommentar: ob-part with chorale melody /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-449-46
RISM ID:   450006664
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Accompagnato-Rezitativ
    Ihr Menschen, hört! Der Herr, Herr Zebaoth,
    hat euch was Großes zugedacht.
    Der große Gott
    will Seinem Sohne Hochzeit machen und ihr sollt Gäste sein.
    Ehrt Seine Huld, scheut Seine Macht
    und stellt euch willig ein:
    Wer kommt, wird große Gnade finden;
    wer Ihn verschmäht, wird Gottes Zorn entzünden.
  2. Arie
    Groß, ach, groß ist Gottes Gnade:
    Ist ein Mensch bei Gott so wert?
    Kann das allerhöchste Wesen
    keinen besser’n Gast erlesen?
    Engel sollen es nicht sein,
    nein, ach nein,
    Menschen sind’s, die Gott begehrt.
  3. Secco-Rezitativ
    Wer nimmt nicht ein Erstaunen ein?
    Seht an, der Mensch, die Made
    schlägt Gottes übergroße Gnade
    verwegen aus.
    Er spricht verächtlich „Nein!“
    Er macht sich wenig d’raus,
    wenn er die Boten Gottes schmäht,
    die ihn so freundlich eingeladen.
    Er schlägt gar auf sie drein,
    wenn einer solchen Undank schilt.
    Verweg’ne Welt, bistu so wild,
    ringstu so frech nach deinem Schaden?
  4. Arie
    Sollte Gottes Rache schweigen,
    wenn sich Menschen so erzeigen?
    Nein! Sein Eifer muss entsteh’n.
    Menschen sind nicht gern verschmähet.
    Wenn es Gott nun so ergehet,
    kann Er das wohl überseh’n?
  5. Secco-Rezitativ
    Der Herr hat viele Heere
    und ihre Macht ist schrecklich groß.
    Bricht Gottes Eifer los,
    so retten sie gewisslich dessen Ehre.
    Schwert, Feuer, Wasser, Luft,
    Frost, Hagel, Schnee, die Tiere groß und klein,
    die stellen sich geflissen ein,
    wenn Gott nur ruft.
    So sind sie da, Verächter heimzusuchen.
    O Mensch, besinne dich! Soll dich der Herr verfluchen?
  6. Choralstrophe
    O du verfluchtes Menschenkind,
    von Sinnen toll, von Herzen blind,
    lass ab, die Welt zu lieben!
    Ach, ach, soll denn die Höllenpein,
    da mehr denn tausend Henker seÿn,
    ohn’ Ende dich betrüben?
    Wo lebt ein so beredter Mann,
    der dieses Werk ausreden kann.