Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu dieser Kantate melden:
Text der Kantate:
Dictum
Vergib deinem Nächsten, was er dir
zuleide getan hat, und bitte, denn so
werden dir deine Sünden auch
vergeben. Gedenke an das Gebot und
lass dein Dräuen wider deinen
Nächsten.
Secco-Rezitativ
Der Herr vergibt, wir sollen auch vergeben.
Gott tut sonst uns, wie wir am Nächsten tun.
Will jemand unversöhnlich leben,
auf dem bleibt seine Sünde ruh’n.
Ach, merkt’s, die ihr in Rache brennt,
und bessert euch beizeiten.
Der Höchste trennt
und ändert Seine Ordnung nicht.
Hier gilt, was Jesus spricht:
„Was Gott zusammenfügt, das soll der Mensch nicht scheiden.“
Arie
Gern vergeben
und mit Allen liebreich leben,
dies trägt Trost und Segen ein.
Gott wird solcher Herzen schonen,
sollten sie auch Millionen
Ihm in Rechnung schuldig sein.
Secco-Rezitativ
Ihr strenge Würger, fürchtet euch!
Der Herr wird eure Bosheit rächen.
Seid ihr nicht Satans Mord-Bild gleich?
Wie könnt ihr sprechen
„Ach, Herr, vergib uns unsre Schuld!“
da ihr so grimmig seid?
Der Herr hat nur Geduld
mit sanftmutvollen Herzen.
Ach, fürchtet euch,
die Rache ist nicht weit.
Auf Unversöhnlichkeit
erfolgen ew’ge Höllenschmerzen.
Arie
Ach, Vater! präge meiner Seele
das Bild von Deiner Sanftmut ein.
Schmückst Du mich so,
so kann ich froh
und freudig an die Rechnung gehen.
Ach ja, ich werde wohl bestehen.
Dein Bild kann nicht verwerflich sein.
Secco-Rezitativ
Der sanfte Sinn,
wann Glaubige bei And’rer Sünden
sich willig zur Versöhnung finden,
hat bei der Welt
zwar oft Verspottung zum Gewinn.
Allein, der Herr sieht solchen anderst an:
Wer solchen Schmuck einst zeigen kann,
der wird in Gottes Reich den Engeln zugesellt.
Choralstrophe
All’ unser Schuld vergib uns Herr,
dass sie uns nicht betrüben mehr,
wie wir auch unsern Schuldigern
ihr’ Schuld und Fehl’ vergeben gern.
Zu dienen mach’ uns all’ bereit
in rechter Lieb’ und Einigkeit.