Originaltitel: Weh mir daß ich so offt / und viel / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 22. p. Tr. / 1753. / ad / 1742. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 22. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1753 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 18.11.1753 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.choral (SATB,str,bc) - C - C (allabreve moderato) 2.rec (S,bc) 3.aria (S,vl unis,vla,bc) - G - 3 (vivace) 4.rec (B,bc) 5.aria (T,str,bc) - F - C (allegro moderato) 6.choral (SATB,str,bc) - C - C (allabreve moderato)
Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Aus tiefer Not schrei ich zu dir (1. Melodie in CB 1728) (Seite 14) Strophentext: Weh mir, dass ich so oft und viel
Synthetischer Eindruck der Choralvertonung:
Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Aus tiefer Not schrei ich zu dir (1. Melodie in CB 1728) (Seite 14) Strophentext: Ob bei uns ist der Sünden viel
Synthetischer Eindruck der Choralvertonung: Dichter: J.C. Lichtenberg Partitur: 12 Seiten; S (2x), A, T, B: 2, 1, 1, 2, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2f. Kommentar: Die Continuostimme ist mit Organo bezeichnet
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Text der Kantate:
Choral
Weh mir, dass ich so oft und viel,
als wär’ ich gar verblendet,
gesündigt ohne Maß und Ziel,
von Gott mich abgewendet,
der mir doch nichts als lauter Gnad’
und Wohltat stets erwiesen hat
in meinem ganzen Leben.
Secco-Rezitativ
Der frechste Sünder glaubt’s oft nicht,
dass er in großen Schulden stecke,
dass er sein Herz so sehr beflecke.
Wenn er dies, das ganz frech verbricht,
so nennt er’s Fehlercher,
Er sieht’s als Schwachheit-Sünden an,
bis ihm der Herr
den Gräu’l und was er missgetan
durch Strafe unter Augen stellt.
Denn fällt
auch wohl ein Schalksknecht Gott zu Fuße,
er spricht: „Herr, hab’ Geduld!“,
und Gottes Herz wird weich bei solcher Buße.
Er schenkt die größte Schuld,
Er lässt ihn frei und los.
Herr Gott, wie ist doch Deine Huld so groß!
Arie
Groß ist Gottes Huld und Gnade,
Sünder stellt euch dankbar ein.
Wollte jedermann auf Erden
Gottes Sinne ähnlich werden,
o, das würde löblich sein.
Secco-Rezitativ
Ach Sterbliche, seht Gottes Langmut an!
Wie lange trägt Er eure Sünden
und wenn ihr missgetan,
so lässt Er sich auch allzu gern,
wenn ihr euch beugt, geneigt,
euch zu vergeben, finden.
Folgt doch dem guten Sinn des Herrn,
seid allzeit willig zu vergeben.
Wenn ihr euch so erzeigt,
so könnt ihr ohne Furcht für’m Zorn des Richters leben.
Arie
Wohl uns, wenn wir gern vergeben,
weh dem, der nicht gern vergibt!
Schenken wir
etwa hundert Groschen hier,
ei, so schenkt Gott Millionen;
doch wird Er der’ keinen schonen,
welcher Zorn und Hass verübt.
Choral
Ob bei uns ist der Sünden viel,
bei Gott ist vielmehr Gnade.
Sein Hand zu helfen hat kein Ziel,
wie groß auch sei der Schade.
Er ist allein der gute Hirt,
der Israel erlösen wird
aus seinen Sünden allen.