Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1163/53

Weh mir dass ich so oft



Originaltitel:
Weh mir daß ich so offt / und viel / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 22. p. Tr. / 1753. / ad / 1742.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 22. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1753
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 18.11.1753
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.choral (SATB,str,bc) - C - C (allabreve moderato)
     2.rec (S,bc)
     3.aria (S,vl unis,vla,bc) - G - 3 (vivace)
     4.rec (B,bc)
     5.aria (T,str,bc) - F - C (allegro moderato)
     6.choral (SATB,str,bc) - C - C (allabreve moderato)

Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Aus tiefer Not schrei ich zu dir (1. Melodie in CB 1728) (Seite 14)
Strophentext: Weh mir, dass ich so oft und viel


Synthetischer Eindruck der Choralvertonung:   Beispiel auf YouTube

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Aus tiefer Not schrei ich zu dir (1. Melodie in CB 1728) (Seite 14)
Strophentext: Ob bei uns ist der Sünden viel


Synthetischer Eindruck der Choralvertonung:   Beispiel auf YouTube
Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 12 Seiten;
S (2x), A, T, B: 2, 1, 1, 2, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2f.
Kommentar: Die Continuostimme ist mit Organo bezeichnet



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-461-33
RISM ID:   450007116
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Choral
    Weh mir, dass ich so oft und viel,
    als wär’ ich gar verblendet,
    gesündigt ohne Maß und Ziel,
    von Gott mich abgewendet,
    der mir doch nichts als lauter Gnad’
    und Wohltat stets erwiesen hat
    in meinem ganzen Leben.
  2. Secco-Rezitativ
    Der frechste Sünder glaubt’s oft nicht,
    dass er in großen Schulden stecke,
    dass er sein Herz so sehr beflecke.
    Wenn er dies, das ganz frech verbricht,
    so nennt er’s Fehlercher,
    Er sieht’s als Schwachheit-Sünden an,
    bis ihm der Herr
    den Gräu’l und was er missgetan
    durch Strafe unter Augen stellt.
    Denn fällt
    auch wohl ein Schalksknecht Gott zu Fuße,
    er spricht: „Herr, hab’ Geduld!“,
    und Gottes Herz wird weich bei solcher Buße.
    Er schenkt die größte Schuld,
    Er lässt ihn frei und los.
    Herr Gott, wie ist doch Deine Huld so groß!
  3. Arie
    Groß ist Gottes Huld und Gnade,
    Sünder stellt euch dankbar ein.
    Wollte jedermann auf Erden
    Gottes Sinne ähnlich werden,
    o, das würde löblich sein.
  4. Secco-Rezitativ
    Ach Sterbliche, seht Gottes Langmut an!
    Wie lange trägt Er eure Sünden
    und wenn ihr missgetan,
    so lässt Er sich auch allzu gern,
    wenn ihr euch beugt, geneigt,
    euch zu vergeben, finden.
    Folgt doch dem guten Sinn des Herrn,
    seid allzeit willig zu vergeben.
    Wenn ihr euch so erzeigt,
    so könnt ihr ohne Furcht für’m Zorn des Richters leben.
  5. Arie
    Wohl uns, wenn wir gern vergeben,
    weh dem, der nicht gern vergibt!
    Schenken wir
    etwa hundert Groschen hier,
    ei, so schenkt Gott Millionen;
    doch wird Er der’ keinen schonen,
    welcher Zorn und Hass verübt.
  6. Choral
    Ob bei uns ist der Sünden viel,
    bei Gott ist vielmehr Gnade.
    Sein Hand zu helfen hat kein Ziel,
    wie groß auch sei der Schade.
    Er ist allein der gute Hirt,
    der Israel erlösen wird
    aus seinen Sünden allen.