Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1166/50

Um des Landes Sünde willen



Originaltitel:
Um des Landes Sünde willen / werden viel / a / 2 Corn. / 2 Violin / Viola / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 25. p. Tr. / 1750. / ad / 1733.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 25. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1750
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 15.11.1750
Vokal: ATB
Solostimmen: 2
Instrumente: , hn (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (ATB,hn(2),str,bc) - F - C
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,hn(2),str,bc) - f - C (largo)
     4.rec (T,bc)
     5.aria (T,hn(2),str,bc) - F - C
     6.rec (B,bc)
     7.choral (ATB,hn(2),str,bc) - F - C (largo)

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Du Friedefürst, Herr Jesu Christ (Seite 28)
Strophentext: Erleucht doch unser Sinn und Herz

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 12 Seiten;
A, T, B: 1, 1, 2 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 2, 2, 2 - cor 1, 2: 1, 1f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-458-20
RISM ID:   450007048
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Um des Landes Sünde willen werden
    viel Änderungen der Fürstentümer;
    aber um der Leute willen, die verständig
    und vernünftig sind, bleiben sie lange.
  2. Rezitativ
    Welch Wetter, welch ein Jammerstand
    will Salem überziehen,
    es wollen sich Schwert, Glut und Tod bemühen,
    Stadt, Volk und Land
    zum Jammerspiegel darzustellen.
    Und ein Verwüstungsheer
    soll Zions Mauren fällen.
    Warum?
    Es ist kein Zion mehr,
    es ist zur Mördergrube worden,
    zum Gräu’l, den Gott nicht leiden kann.
    Du frecher Sünder Orden,
    ach spiegle dich hieran!
  3. Arie
    Fleuch, o Sünder! Gottes Rache
    brennt in heißem Eifer schon.
    Fleuch!
    Wohin?
    Auf Zions Hügel
    unter Jesus Gnadenflügel,
    der hilft Redlichen davon.
  4. Rezitativ
    Gott scherzet nicht.
    Verschmäht ein Land Sein Wort,
    so jagt Er die Verächter fort;
    Er kann bei andern Eingang finden.
    Es bricht Sein Zorn oft unvermutet ein
    und auf ein großes Maß der Sünden
    wird gleichgemess’ne Strafe sein.
    Solch’ Elend stellt die Sünde an.
    Ach, aber ach! Wer kehrt sich dran?
  5. Arie
    Seid unverzagt, ihr Auserwählten,
    der Vater hat euch wohl bedacht.
    Ach ja, um wenig Frommer willen
    wird Er die Eiferflamme stillen,
    eh sie der Welt den Garaus macht.
  6. Rezitativ
    Du tolle Welt,
    was zürnest du so auf die Frommen,
    die dein Gespött vor Narren hält?
    Ihr Beten ist’s,
    das oft Gerichte hemmt,
    wenn sie mit großen Fluten kommen.
    Sie haben sich schon aufgedämmt.
    Ach fürchte dich, sie brechen los,
    du wirst mit Schrecken untergehen,
    wenn jene in des Vaters Schoß
    vor allem Unfall sicher stehen.
  7. Choral
    Erleucht’ doch unser Sinn und Herz
    durch Deines Geistes Gnad’,
    dass wir nicht treiben draus ein Scherz,
    der unsrer Seelen schad.
    O Jesu Christ,
    allein Du bist,
    der solches kann ausrichten.