Originaltitel: Um des Landes Sünde willen / werden viel / a / 2 Corn. / 2 Violin / Viola / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 25. p. Tr. / 1750. / ad / 1733. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 25. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1750 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 15.11.1750 Vokal: ATB Solostimmen: 2 Instrumente: , hn (2), str, bc Satzbeschreibung: 1.coro (ATB,hn(2),str,bc) - F - C 2.rec (B,bc) 3.aria (B,hn(2),str,bc) - f - C (largo) 4.rec (T,bc) 5.aria (T,hn(2),str,bc) - F - C 6.rec (B,bc) 7.choral (ATB,hn(2),str,bc) - F - C (largo)
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Du Friedefürst, Herr Jesu Christ (Seite 28) Strophentext: Erleucht doch unser Sinn und Herz
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Text der Kantate:
Dictum
Um des Landes Sünde willen werden
viel Änderungen der Fürstentümer;
aber um der Leute willen, die verständig
und vernünftig sind, bleiben sie lange.
Rezitativ
Welch Wetter, welch ein Jammerstand
will Salem überziehen,
es wollen sich Schwert, Glut und Tod bemühen,
Stadt, Volk und Land
zum Jammerspiegel darzustellen.
Und ein Verwüstungsheer
soll Zions Mauren fällen.
Warum?
Es ist kein Zion mehr,
es ist zur Mördergrube worden,
zum Gräu’l, den Gott nicht leiden kann.
Du frecher Sünder Orden,
ach spiegle dich hieran!
Arie
Fleuch, o Sünder! Gottes Rache
brennt in heißem Eifer schon.
Fleuch!
Wohin?
Auf Zions Hügel
unter Jesus Gnadenflügel,
der hilft Redlichen davon.
Rezitativ
Gott scherzet nicht.
Verschmäht ein Land Sein Wort,
so jagt Er die Verächter fort;
Er kann bei andern Eingang finden.
Es bricht Sein Zorn oft unvermutet ein
und auf ein großes Maß der Sünden
wird gleichgemess’ne Strafe sein.
Solch’ Elend stellt die Sünde an.
Ach, aber ach! Wer kehrt sich dran?
Arie
Seid unverzagt, ihr Auserwählten,
der Vater hat euch wohl bedacht.
Ach ja, um wenig Frommer willen
wird Er die Eiferflamme stillen,
eh sie der Welt den Garaus macht.
Rezitativ
Du tolle Welt,
was zürnest du so auf die Frommen,
die dein Gespött vor Narren hält?
Ihr Beten ist’s,
das oft Gerichte hemmt,
wenn sie mit großen Fluten kommen.
Sie haben sich schon aufgedämmt.
Ach fürchte dich, sie brechen los,
du wirst mit Schrecken untergehen,
wenn jene in des Vaters Schoß
vor allem Unfall sicher stehen.
Choral
Erleucht’ doch unser Sinn und Herz
durch Deines Geistes Gnad’,
dass wir nicht treiben draus ein Scherz,
der unsrer Seelen schad.
O Jesu Christ,
allein Du bist,
der solches kann ausrichten.