Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1167/09a

Ende gut und alles gut



Originaltitel:
Ende gut und alles gut / ‚àö.¢ / 2 Violin. / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dom. 26. p. Trin. / p. / 1709.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 26. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1709
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 24.11.1709
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 4
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.dictum (S,vl unis,bc) - A - 3 (largo)
     2.rec (T,bc)
     3.aria (T,bc) - D - C
     4.rec (A,bc)
     5.aria (A,bc) - e - C
     6.rec (B,bc)
     7.aria (B,vl unis,bc) - G - 12/8 (molto adagio)
     8.rec (B,bc)
     9.aria (B,vl unis,bc) - G - C (allegro/andante)
     10.rec (A,bc)
     11.coro (SATB,str,bc) - C - C+3
     12.rec (S,bc)
     13.aria (S,vl unis,bc) - D - 3 (affettuoso)
     14.rec (S,bc)
     15.coro (S,SATB,str,bc) - A - 3/8
Dichter: E. Neumeister
Partitur: 17 Seiten;
S (2x), A (2x), T (2x), B (2x): 2, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2 (2x), vla, vlc, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 2, 1, 2, 2, 3, 2f.
Kommentar: true



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-417-17
RISM ID:   450005732
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Arie
    Ende gut und alles gut.
    Wer sich lebenslang beflissen,
    dass ihm stets ein gut Gewissen
    hat zum Leitstern dienen müssen,
    der behält zuletzt den Mut,
    der auf dieser Losung ruht:
    Ende gut und alles gut.
  2. Secco-Rezitativ
    Was mit der Zeit den Anfang hat genommen,
    muss mit der Zeit zu Ende kommen.
  3. Arie
    Nichts weiß von einer Ewigkeit,
    was diese Welt gezeugt,
    weil doch sich alles mit der Zeit
    zu seinem Ende neigt.
    Wohl dem der alle Tage spricht:
    „Dies ist mein letzter Tag“,
    dass ihm zur bösen Stunde nicht
    sein Ende kommen mag.
  4. Secco-Rezitativ
    Was bildet man sich ein
    und will auf Glück und Güter trotzig sein?
    Dem Glück ist oft das Ende schon bestimmt,
    eh’ der beglückte Mensch noch selbst sein Ende nimmt.
  5. Arie
    Ehr’ und Würde, Gut und Geld
    wankt und fliehet, bricht und fällt.
    Keinem ist auf dieser Welt
    ein beständig Glück gestellt,
    als der nichts vor glücklich hält.
  6. Secco-Rezitativ
    Und was ist doch die ganze Lebenszeit?
    Ein Spiel und Spott der Unbeständigkeit!
  7. Arie
    Geht die Jugend lieblich auf.
    Dennoch, wenn der Mai vergangen
    und der Winter angefangen,
    folgt ein hässlich’ Alter drauf,
    dass man endlich von sich spricht:
    „Mir gefall’ ich selber nicht.“
  8. Secco-Rezitativ
    Die ganze Welt - wie herrlich und wie schön,
    ihr Wesen und Gebäude -
    muss doch mit aller Lust und Freude
    zu Ende geh’n.
  9. Arie
    Welt und alles geht zu Grunde,
    doch wer weiß die letzte Stunde?
    Zwar indessen weiß ich dies:
    Zeit und Stunde sind gewiss.
    O, in der Minute können
    Erd’ und Himmel noch verbrennen.
  10. Secco-Rezitativ
    Ach! Mit dem Ende dieser Zeit
    fängt an die Ewigkeit,
    die nun und nimmermehr mit keiner Zeit sich endet.
    Es sei gleich, ob sie sich
    nach Himmel oder Hölle wendet.
  11. Chor
    Ewig, ewig, ewig, ewig!
    Ach, das ist ein Schreckenswort,
    das den Menschen als ein Mord
    in die sichre Seele dringet,
    wenn’s von Höll’ und Teufel klinget.
    Aber doch! Es muss daneben
    ungemeines Labsal geben,
    wenn es sich auf Gott bezieht
    und man in den Himmel sieht.
  12. Secco-Rezitativ
    Mensch, willst du nun
    das Ende stets bedenken,
    so wirst du deinen Weg zum guten Zwecke lenken
    und nimmermehr nichts Übels tun.
  13. Arie
    Gott gebe nur ein selig Ende!
    Das ist mein Wunsch und Trost allein.
    Sonst mag er mir in meinem Leben
    viel, wenig oder gar nichts geben,
    ich will damit zufrieden sein.
  14. Secco-Rezitativ
    Wiewohl - ich zweifle nicht daran -,
    ich ziehe ganz getrost die Sterbekleider an.
    Mein Glaube gründet sich auf Jesu Christi Blut
    und dieses macht mein End’ und Alles gut.
  15. Solo und Chor
    Mein Jesus, mein Alles im Leben und Sterben,
    der lässt mich die himmlische Seligkeit erben.
    Drum bis ich das Leben im Sterben vollende,
    bleibt Jesus mein Anfang, mein Mittel und Ende.