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Text der Kantate:
Arie
Ende gut und alles gut.
Wer sich lebenslang beflissen,
dass ihm stets ein gut Gewissen
hat zum Leitstern dienen müssen,
der behält zuletzt den Mut,
der auf dieser Losung ruht:
Ende gut und alles gut.
Secco-Rezitativ
Was mit der Zeit den Anfang hat genommen,
muss mit der Zeit zu Ende kommen.
Arie
Nichts weiß von einer Ewigkeit,
was diese Welt gezeugt,
weil doch sich alles mit der Zeit
zu seinem Ende neigt.
Wohl dem der alle Tage spricht:
„Dies ist mein letzter Tag“,
dass ihm zur bösen Stunde nicht
sein Ende kommen mag.
Secco-Rezitativ
Was bildet man sich ein
und will auf Glück und Güter trotzig sein?
Dem Glück ist oft das Ende schon bestimmt,
eh’ der beglückte Mensch noch selbst sein Ende nimmt.
Arie
Ehr’ und Würde, Gut und Geld
wankt und fliehet, bricht und fällt.
Keinem ist auf dieser Welt
ein beständig Glück gestellt,
als der nichts vor glücklich hält.
Secco-Rezitativ
Und was ist doch die ganze Lebenszeit?
Ein Spiel und Spott der Unbeständigkeit!
Arie
Geht die Jugend lieblich auf.
Dennoch, wenn der Mai vergangen
und der Winter angefangen,
folgt ein hässlich’ Alter drauf,
dass man endlich von sich spricht:
„Mir gefall’ ich selber nicht.“
Secco-Rezitativ
Die ganze Welt - wie herrlich und wie schön,
ihr Wesen und Gebäude -
muss doch mit aller Lust und Freude
zu Ende geh’n.
Arie
Welt und alles geht zu Grunde,
doch wer weiß die letzte Stunde?
Zwar indessen weiß ich dies:
Zeit und Stunde sind gewiss.
O, in der Minute können
Erd’ und Himmel noch verbrennen.
Secco-Rezitativ
Ach! Mit dem Ende dieser Zeit
fängt an die Ewigkeit,
die nun und nimmermehr mit keiner Zeit sich endet.
Es sei gleich, ob sie sich
nach Himmel oder Hölle wendet.
Chor
Ewig, ewig, ewig, ewig!
Ach, das ist ein Schreckenswort,
das den Menschen als ein Mord
in die sichre Seele dringet,
wenn’s von Höll’ und Teufel klinget.
Aber doch! Es muss daneben
ungemeines Labsal geben,
wenn es sich auf Gott bezieht
und man in den Himmel sieht.
Secco-Rezitativ
Mensch, willst du nun
das Ende stets bedenken,
so wirst du deinen Weg zum guten Zwecke lenken
und nimmermehr nichts Übels tun.
Arie
Gott gebe nur ein selig Ende!
Das ist mein Wunsch und Trost allein.
Sonst mag er mir in meinem Leben
viel, wenig oder gar nichts geben,
ich will damit zufrieden sein.
Secco-Rezitativ
Wiewohl - ich zweifle nicht daran -,
ich ziehe ganz getrost die Sterbekleider an.
Mein Glaube gründet sich auf Jesu Christi Blut
und dieses macht mein End’ und Alles gut.
Solo und Chor
Mein Jesus, mein Alles im Leben und Sterben,
der lässt mich die himmlische Seligkeit erben.
Drum bis ich das Leben im Sterben vollende,
bleibt Jesus mein Anfang, mein Mittel und Ende.