Originaltitel: Without title Abschnitt im Kirchenjahr: andere Anlass: Trauerfeier- / Beerdigungskantaten Entstehungszeit: 1746 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.coro (SATB,str,bc) - d - C 2.acc (B,str,bc) 3.aria (B,str,bc) - C - C 4.acc (S,str,bc) 5.aria (S,str,bc) - G - C (sostentato) 6.acc (T,str,bc) 7.choral (SATB,str,bc) - F - 3
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Christus, der ist mein Leben (Seite 19) Strophentext: Christus, der ist mein Leben
Dichter: J.C. Lichtenberg (?) Partitur: 0 Seiten; no parts Kommentar: Zum Tode des Prinzen Johann Friedrich Car (Sohn von Ludwig VIII), gestorben am 26. Januar 1746 (20 J. alt)
Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu dieser Kantate melden:
Text der Kantate:
Dictum
Der Tod ist zu unsern Fenstern
hereingefallen und in unsere Paläste
kommen. Darum ist auch unser Herz
betrübt und unsere Augen sind finster
worden.
Accompagnato-Rezitativ
O Jammertag!
Betrübter Tag von allen Tagen.
Wie hart hat, Hessen, dich
des Höchsten Rat und Hand geschlagen!
O Jammertag!
Dein Prinz, dein teu’rster Friederich
liegt tot, ach, welch ein Schlag!
Er wird, ach, allzu früh zur Gruft getragen.
Bestürztes Land, ach, weine bitterlich,
lass Ach und Weh in deinen Grenzen tönen.
Dein Fürst, Sein Haus, klagt unter Tränen:
„Mein Prinz, wie beugst du mich.
Brecht, brecht ihr Tränenquellen los,
der Schlag ist hart. Ach, der Verlust ist groß.“
Arie
Ach, wie hart sind wir getroffen!
Unsre Freude, unser Hoffen
ändert sich in Angst und Not.
Allzu strenges Ungemach,
Weh und Ach
muss in unsern Grenzen schallen.
Ach, ein Großer ist gefallen,
unser Friederich ist tot.
Accompagnato-Rezitativ
Ach Prinz, in welches Leid
setzt uns dein allzu frühes Scheiden!
Wir sahen dich mit Freuden
in angeerbter Tapferkeit,
die Heldenbahn beschreiten.
Die Tugend flochte schon
für dich die Lorbeer-Kron’
Ach, aber ach! Es unterbricht
der Feind, der Tod, dein Helden-Glücke.
Doch nein! Des Allerhöchsten Rat,
der deinen Fürstengeist
- uns zwar zu früh - von dannen ziehen heißt,
beraubt dich deiner Krone nicht.
Es hat
Sein unerforschliches Geschicke
dir größ’re Ehren zugedacht:
Den Palmenschmuck in jenen Höhen,
wo wahre Freude lacht,
wo dich ein himmlisch’ Los vergnügt,
wo reine Seelen herrlich stehen,
obgleich ihr Leib hier in dem Tod erliegt.
Arie
Der Tod bringt kein Verderben!
Wenn Gottes Kinder sterben,
so fängt ihr Leben an.
Ihr Kämpfen und ihr Leiden
belohnt Gott dort mit Freuden,
das nie ein Trauren stören kann.
Accompagnato-Rezitativ
Höchstseligster! Dein Glück ist ungemein!
Dein letzter Feind ist nun bezwungen,
die Palmen sind errungen,
du hast den Lauf sieghaft vollbracht,
die Krone ist nun dein.
Uns aber, ach, nimmt herbe Wehmut ein.
Doch müssen wir die höchste Macht,
die dir, o Prinz, den himmlischen Gewinn
zum Erbteil zeitlich zugedacht,
in Glaubens-Stille ehren.
Dein Sterben heißt uns, unsern Sinn
hinauf zum rechten Kleinod kehren,
das dich vergnügt und schmückt.
Wohl dem, der sich mit Ernst es zu erringen schickt.
Choralstrophe
Christus, der ist mein Leben,
Sterben ist mein Gewinn.
Dem tu’ ich mich ergeben,
mit Freud’ fahr’ ich dahin.
Mit Freud’ fahr’ ich von dannen
Zu Christ, dem Bruder mein,
auf dass ich zu Ihm komme
und ewig bei Ihm sei.