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1723. Leipzig sucht den Thomaskantor
Der Tod des langjährigen Thomaskantors Johann Kuhnau zwingt den Rat der Stadt, seine Nachfolge zu regeln. Wer kommt in die engere Auswahl? Die vier aussichtsreichsten Kandidaten sind Georg Philipp Telemann (1681-1767), Christoph Graupner (1683-1760), Johann Friedrich Fasch (1688–1758) und Johann Sebastian Bach (1685-1750), die jeweils ein rund 20 minütiges Portfolio ihrer Musik zusammenstellen, mit dem sie sich der Leipziger Jury so gut wie möglich präsentieren Diese Jury ist das Darmstädter Konzertpublikum am 2. Juni 2023: Wem würden Sie den Vorzug geben?
Eine Kooperation der Christoph-Graupner-Gesellschaft und dem Staatstheater Darmstadt.
Komponist 1: Johann Friedrich Fasch
(15. April 1688 in Buttelstedt - 5. Dezember 1758 in Zerbst)
Allegro (1. Satz) aus Konzert FaWV L:d7 d-moll für 2 Flöten, 2 Oboen, Fagott, Streicher und B.C.
Aria “Ihr Sünder, seht doch was ihr machet” aus der Kantate “Wachet und betet” für den 5. Sonntag n. Epiphanias für Bass, 2 Oboen, Streicher und B.C.
Aria “Wir setzen uns’re Freudenopfer” aus der Kantate “Die Gerechten müssen sich freuen”, FaWV D:D4 für Sopran, Chor, 2 Oboen, Streicher und B.C.
Allegro (1. Satz) aus dem Konzert FaWV L:D3 D-Dur für Violine, 3 Trompeten, 2 Pauken, 2 Oboen, Fagott, Streicher und B.C.
Komponist 2: Johann Sebastian Bach
Sinfonia aus der Kantate “Ich steh mit einem Fuß im Grabe”, BWV 156, für den 3. Sonntag n. Epiphanias für Oboe, Streicher und B.C.
Duetto “Nun verschwinden alle Plagen” aus der Kantate “Liebster Jesu, mein Verlangen”, BWV 32, für den 1. Sonntag n. Epiphanias für Sopran, Bass, Oboe, Streicher und B.C. + Choral “Öffne mir die Pforten”
Aria “Qui tollis peccata” aus der Missa Brevis A-Dur, BWV 234 für Sopran, 2 Flöten und Viole
Duetto “So hat Gott die Welt geliebt” aus der Kantate “Erhöhtes Fleisch und Blut”, BWV 173, für den 2. Pfingsttag für Sopran, Bass, 2 Flöten, Streicher und B.C.
Sinfonia aus dem Oster-Oratorium “Kommt, eilet und laufet”, BWV 249 für 3 Trompeten, 2 Pauken, 2 Oboen, Fagott, Streicher und B.C.
Komponist 3: Christoph Graupner
(13. /23. Januar 1683 in Kirchberg - 10. Mai 1760 in Darmstadt)
Ouverture (1. Satz) aus der Konzertsuite g.moll, → GWV 470 für 2 Flöten, Streicher und B.C.
Choral (1. Satz) aus der Kantate “Jesus stirbt, ach soll ich leben”, → GWV 1125/13, für Palmsonntag 1713 für 2 Soprane (Oboe), Streicher und B.C.
Aria “Wachet und betet” aus der Kantate “Die Nacht ist vergangen” → GWV 1101/22, für den 1. Advent 1722 für Bass, Chor, Horn, Streicher und B.C.
Chaconne aus Konzertsuite C-Dur, → GWV 410 für 2 Hörner, 2 Trompeten, 3 Pauken, Oboen, Streicher und B.C.
Komponist 4: Georg Philipp Telemann
(14. / 24. März 1681 in Magdeburg - 25. Juni 1767 in Hamburg)
Vivace (1. Satz) aus Konzert D-Dur, TWV 53:D5 für Trompete, Violine, Violoncello, Streicher und B.C.
Aria “Jesu, komm in meine Seele” aus der Kantate “Machet die Tore weit”, TWV 1:1074 für 1. den Advent 1719 für Sopran, 2 Oboen, Streicher und B.C. + Choral “Warum willst du draußen stehen”
Arioso (1. Satz) aus der Kantate “Der Engel des Herrn lagert sich”, TWV 1:232, für Michaelis (Kantatenzyklus “Geistliches Singen und Spielen” 1710/11) für Bass, 2 Hörner, Streicher und B.C. + Choral “Darum wir billig loben dich”
Duetto “Beides, Mund und Herze, sprichts” + Arioso “Und weil du, lieber Gott” + Choral “Jesu, meine Freude” aus der Kantate “Meine Schafe hören meine Stimme”, TWV 1:1102 für Misericordias (Kantatenzyklus “Geistliches Singen und Spielen” 1710/11) für Sopran, Bass, Chor, Streicher und B.C.
Presto (4. Satz) aus Konzert D-Dur, TWV 54:D4 für 3 Trompeten, 2 Pauken, Streicher und B.C.
Der Tod des langjährigen Thomaskantors Johann Kuhnau zwingt den Rat der Stadt, seine Nachfolge zu regeln. Wer kommt in die engere Auswahl? Die vier aussichtsreichsten Kandidaten sind Georg Philipp Telemann (1681-1767), Christoph Graupner (1683-1760), Johann Friedrich Fasch (1688–1758) und Johann Sebastian Bach (1685-1750), die jeweils ein rund 20 minütiges Portfolio ihrer Musik zusammenstellen, mit dem sie sich der Leipziger Jury so gut wie möglich präsentieren Diese Jury ist das Darmstädter Konzertpublikum am 2. Juni 2023: Wem würden Sie den Vorzug geben?
Eine Kooperation der Christoph-Graupner-Gesellschaft und dem Staatstheater Darmstadt
Komponist 1: Johann Friedrich Fasch
(15. April 1688 in Buttelstedt - 5. Dezember 1758 in Zerbst)
Allegro (1. Satz) aus Konzert FaWV L:d7 d-moll für 2 Flöten, 2 Oboen, Fagott, Streicher und B.C.
Aria “Ihr Sünder, seht doch was ihr machet” aus der Kantate “Wachet und betet” für den 5. Sonntag n. Epiphanias für Bass, 2 Oboen, Streicher und B.C.
Aria “Wir setzen uns’re Freudenopfer” aus der Kantate “Die Gerechten müssen sich freuen”, FaWV D:D4 für Sopran, Chor, 2 Oboen, Streicher und B.C.
Allegro (1. Satz) aus dem Konzert FaWV L:D3 D-Dur für Violine, 3 Trompeten, 2 Pauken, 2 Oboen, Fagott, Streicher und B.C.
Komponist 2: Johann Sebastian Bach
(21. März 1685 in Eisenach – 28. Juli 1750 in Leipzig)
Sinfonia aus der Kantate “Ich steh mit einem Fuß im Grabe”, BWV 156, für den 3. Sonntag n. Epiphanias für Oboe, Streicher und B.C.
Duetto “Nun verschwinden alle Plagen” aus der Kantate “Liebster Jesu, mein Verlangen”, BWV 32, für den 1. Sonntag n. Epiphanias für Sopran, Bass, Oboe, Streicher und B.C. + Choral “Öffne mir die Pforten”
Aria “Qui tollis peccata” aus der Missa Brevis A-Dur, BWV 234 für Sopran, 2 Flöten und Viole
Duetto “So hat Gott die Welt geliebt” aus der Kantate “Erhöhtes Fleisch und Blut”, BWV 173, für den 2. Pfingsttag für Sopran, Bass, 2 Flöten, Streicher und B.C.
Sinfonia aus dem Oster-Oratorium “Kommt, eilet und laufet”, BWV 249 für 3 Trompeten, 2 Pauken, 2 Oboen, Fagott, Streicher und B.C.
Komponist 3: Christoph Graupner
(13. /23. Januar 1683 in Kirchberg - 10. Mai 1760 in Darmstadt)
Ouverture (1. Satz) aus der Konzertsuite g.moll, → GWV 470 für 2 Flöten, Streicher und B.C.
Choral (1. Satz) aus der Kantate “Jesus stirbt, ach soll ich leben”, → GWV 1125/13, für Palmsonntag 1713 für 2 Soprane (Oboe), Streicher und B.C.
Aria “Wachet und betet” aus der Kantate “Die Nacht ist vergangen” → GWV 1101/22, für den 1. Advent 1722 für Bass, Chor, Horn, Streicher und B.C.
Chaconne aus Konzertsuite C-Dur, → GWV 410 für 2 Hörner, 2 Trompeten, 3 Pauken, Oboen, Streicher und B.C.
Komponist 4: Georg Philipp Telemann
(14. / 24. März 1681 in Magdeburg - 25. Juni 1767 in Hamburg)
Vivace (1. Satz) aus Konzert D-Dur, TWV 53:D5 für Trompete, Violine, Violoncello, Streicher und B.C.
Aria “Jesu, komm in meine Seele” aus der Kantate “Machet die Tore weit”, TWV 1:1074 für 1. den Advent 1719 für Sopran, 2 Oboen, Streicher und B.C. + Choral “Warum willst du draußen stehen”
Arioso (1. Satz) aus der Kantate “Der Engel des Herrn lagert sich”, TWV 1:232, für Michaelis (Kantatenzyklus “Geistliches Singen und Spielen” 1710/11) für Bass, 2 Hörner, Streicher und B.C. + Choral “Darum wir billig loben dich”
Duetto “Beides, Mund und Herze, sprichts” + Arioso “Und weil du, lieber Gott” + Choral “Jesu, meine Freude” aus der Kantate “Meine Schafe hören meine Stimme”, TWV 1:1102 für Misericordias (Kantatenzyklus “Geistliches Singen und Spielen” 1710/11) für Sopran, Bass, Chor, Streicher und B.C.
Presto (4. Satz) aus Konzert D-Dur, TWV 54:D4 für 3 Trompeten, 2 Pauken, Streicher und B.C.
Wer bestimmt den Leipziger Thomaskantor? Hören Sie 4 Sonaten für Violine und Cembalo der Kandidaten von 1722 und wählen Sie Ihren Favoriten. Telemann - Graupner - Fasch - Bach? Die Reihenfolge wird im Konzert bestimmt! Sie könne live mit abstimmen!
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Sonate G-Dur BWV 1021
Johann Friedrich Fasch (1688-1758): Sonate A-Dur
Christoph Graupner (1683-1760): Sonata per Cembalo e Violino g-moll→ 710">GWV 710
Georg Philipp Telemann (1681-1767): Sonate methodique à Violon avec la Basse chiffrèe h-moll TWV 41:h3
Ausführende:
La Porta Musicale: Gabriele Steinfeld (Violine), Anke Dennert (Cembalo)
Christoph Graupner - Berenice und Lucilla, Titelblatt des Librettos von 1712 (Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel)
Berenice und Lucilla oder Das tugendhafte Lieben (Oper)
Das Libretto schrieb L. Osiander nach einer italienischen Vorlage von Aurelio Aureli.
20. Oktober 2010 (Erste Aufführung seit 1710)
Mitwirkende:
Berenice: Petra van der Mieden (Sopran)
Lucilla: Bettina Ranch (Sopran)
Lucius Verus: David Pichlmaier (Bariton)
Vologesus: Jean-Pierre Ouellet (Tenor)
Claudius: Richard Logiewa (Bariton)
Anicetus: Christian Rathgeber (Tenor)
Nisus: Burkhard Hildebrandt (Tenor)
Ausführende:
Darmstädter Hofkapelle, Konzertchor Darmstadt, Leitung: Wolfgang Seeliger
Regie: Sigrid T'Hooft
Dramaturgie: Prof. Dr. Ursula Kramer und Steffen Meder
Ort: Orangerie Darmstadt
Weitere Einzelheiten zum Werk sowie eine kurze Handlungsbeschreibung auf Wikipedia.
Chalumeau - Ein vergessenes Instrument
Joseph I (Habsburg) (1678-1711): Aria "Tutto in pianto" für Sopran, Chalumeau und B.C. aus dem Drama per Musica "Chilonida" (Marco-Antonio Ziani, 1709)
Christoph Graupner (1683-1760): Triosonate C-Dur für Bass-Chalumeau, Fagott und B.C. → GWV 201
Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Liebster Gott vergisst du mich", Aria und Rezitativ "Es ist genug, Herr Jesu, laß mich sterben" (Fagott) → GWV 1148/11
Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Seid barmherzig wie auch euer Vater", Rezitativ "O Seele, denke doch wie groß" und Arie "Mein Herz! laß dich des Armen in seiner Not erbarmen" (Bass-Chalumeau) → GWV 1163/34
Giovanni Battista Bonocini (1670-1747): Oper "L’Abdolomino", Aria "Ebbi di lui pietà" für Sopran, Chalumeau, Flöte und B.C.
Georg Philipp Telemann (1681-1767): Sonata a 4 in F-Dur für Chalumeau, Fagott und Cembalo, TWV 43:F2
Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Ach bleib bei uns Herr Jesu Christ", Arie "Jesus naht sich schwachen Seelen" (Fagott) → GWV 1129/46
Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Das ist das ewige Leben", Arie "Licht der Heiden, laß dich finden" (Alt-Chalumeau) → GWV 1111/39
Georg Philipp Telemann (1681-1767): Sonate in f-moll für Fagott und B.C., TWV 41:f1 (aus: Der getreue Musikmeister 1728)
Georg Philipp Telemann (1681-1767): Partia I in B-Dur, für Chalumeau und B.C., TWV 41:B1 (1716)
Ernst-Ludwig von Hessen-Darmstadt (1667-1739): Arie "Der Himmel pflanzt sein Glücke" für Sopran, Chalumeau und B.C. aus der Oper "Berenice e Lucilla", → GWV 1009 (Chr. Graupner, 1710)
Ausführende:
Jana Pieters (Sopran), Himawari Arai (Chalumeau), Elena Bianchi (Fagott), Florian Heyerick (Cembalo)
Georg Friedrich Händel (1685-1759): Allegro aus Concerto grosso C-Dur"Alexanderfest" HWV 318
Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784): Sinfonia F-Dur F67 „Dissonanzen-Sinfonie“
Christoph Graupner (1683-1760): Ouverture aus Ouverture g-moll für 2 Traversflöten, 2 Violinen, Viola und Cembalo → GWV 470
Johann Samuel Endler (1694-1762) Contentement, à la Pastorelle - Passepied I und II – Vivement - Menuet I und II aus Orchesterstücke ULB Mus-Ms 1193
Christoph Graupner (1683-1760): Uccellino chiuso aus Ouvertüre für 2 Waldhörner, Tympani, 2 Violinen, Viola und Cembalo G-Dur → GWV 466
Christoph Graupner (1683-1760): (Plaisanterie) – Gigue aus Ouverture g-moll für 2 Traversflöten, 2 Violinen, Viola und Cembalo → GWV 470
Georg Philipp Telemann (1681-1767): Ouvertürensuite burlesque TWV 55:B8
Ausführende:
Musikalisches Programm unter der Gesamtleitung von Eva Maria Pollerus sowie mit weiteren Dozenten, Studierenden und Gästen des „Instituts für Historische Interpretationspraxis“ an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/M.
Arie "Ach, was fällt uns doch vor Segen" aus der "Dramatischen Kantate" (Divertissement) zur Hochzeit von Erbprinz Ludwig (1717) → GWV 1012
Entrada per la Musica di Tavola (Ouverture) G-Dur → GWV 453
Ausführende:
Petra van der Mieden (Sopran), Garrie Davislim (Tenor)
Mitglieder der Mannheimer Hofkapelle, Leitung: Florian Heyerick
Datum: 4. September 2011 Ort: Karolinensaal Staatsarchiv Darmstadt Veranstalter: Christoph-Graupner-Gesellschaft
Graupner streamen und probehören
Musik von Christoph Graupner wird mittlerweile auf vielen Kanälen zum Hören angeboten. Diese Vielfalt ist für uns als Gesellschaft nicht zu kontrollieren. Wir verweisen hier deshalb auf die Möglichkeit des Musikstreamings und des Probehörens.
Musikstreaming
Als Musikstreaming (auch Music as a Service) bezeichnet man die Übertragung von Musikangeboten per Streaming Audio zur Wiedergabe auf Computern oder mobilen Endgeräten mit Internetanbindung. Im Gegensatz zum Musikdownload erwirbt der Nutzer bei diesem Vertriebsweg keine Musikstücke zur freien privaten Nutzung, sondern kann die Musik lediglich im Stream abhören. Diese Dienste sind im allgemeinen nicht kostenfrei, sondern erfordern zur Nutzung ein kostenpflichtiges Abonnement.
Nachfolgend geben wir Ihnen einen kleinen Überblick über mögliche Quellen, die Musik von Christoph Graupner als Stream anbieten. Soweit möglich verweisen unsere Links in den Diensten auf das konkrete Angebot mit Musik von Christoph Graupner. Von den Diensten werden ca. 50-100 Millionen CDs zur Verfügung gestellt, unter denen die Angebote zur Musik von Christoph Graupner zwar einen sehr kleinen, aber dennoch hörenswerten Ausschnitt bilden. Diese Links stellen keine Bewertung der angebotenen Dienste, deren Graupner-Angebot oder die technische Qualität der Musik dar.
Probehören
Desweiteren kann man bei einigen Anbietern von CD/DVD-Produkten diese in kleinen Mengen probehören. Dies ist kostenlos und ermöglicht einen ersten Zugang zu dem jeweiligen Angebot und Klang, unabhängig von einer Kaufabsicht. Dazu muss man meist den Titel auswählen und eventuell nach einer MP3-Version Ausschau halten.
Einige Musikstücke von Graupner können Sie auch ganz einfach über unser Angebot "Graupner hören" jederzeit anhören.
Christoph Graupners Opern gehören zu den frühesten Werken, die wir aus seiner Feder kennen. Längst nicht alle Werke sind erhalten, bei manchen Titeln aus Graupners Zeit an der Gänsemarktoper in Hamburg wird seine Mitwirkung als Komponist vermutet, ist aber nicht eindeutig geklärt. Zudem finden sich in der älteren Literatur Angaben, die heute zumindest fraglich erscheinen.
Die nachfolgende tabellarische Aufstellung gibt den derzeitig bekannten, gesicherten Stand der Forschung wieder.
M‘invita alla caccia la diva (Prolog zur Oper La Costanza GWV 1011)
1719
Literatur
[1]Rashid-S. Pegah: Zu den theatralischen Aufführungen am Darmstädter Hofe 1709 - 1719. Altbekannte und neu erschlossene Quellen, in: Ursula Kramer (Hg.), Musikalische Handlungsräume im Wandel. Christoph Graupner in Darmstadt zwischen Oper und Sinfonie. Mainz 2011, S. 209-228.
[2]Ralph-Jürgen Reipsch: Die Arienparodien des Johann Friedrich Armand von Uffenbach. Eine Bestandsaufnahme in: Wolf Hobohm, Brit Reipsch (Hg.), Volksmusik und nationale Stile in Telemanns Werk. Bericht über die Internationale Wissenschaftliche Konferenz anläßlich der 12. Magdeburger Telemann-Festtage Magdeburg, 10. bis 14. März 1994 / Der Opernkomponist Georg Philipp Telemann. Neue Erkenntnisse und Erfahrungen. Bericht über die Internationale Wissenschaftliche Konferenz anläßlich der 13. Magdeburger Telemann-Festtage Magdeburg, 14. bis 15. März 1996 (Telemann-Konferenzberichte XI), Hildesheim, Zürich, New York 2006, S. 352-391
[3]Hans-Joachim Marx, Dorothea Schröder: Die Hamburger Gänsemarkt-Oper. Katalog der Textbücher. Laaber 1995
[4]Hermann Knispel: Das alte Opernhaus in Darmstadt. Eine theaterhistorische Skizze, in: ders., Bunte Bilder aus dem Kunst- und Theaterleben. Darmstadt 1900, S. 3.
KAMMERKONZERT ZUM 3. FASTENSONNTAG
Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736): Stabat Mater
Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Demütiget euch nun" → GWV 1144/12
Georg Friedrich Händel (1685-1759): Arie „Haec est Regina virginum”, HWV 235
La Princesse de Darmstadt ca. 1717/18, Choreographie: Olivier, Musik: Ernst Ludwig Landgraf von Hessen-Darmstadt (1667-1739)
Georg Philipp Telemann (1681-1767): Suite a-moll für Blockflöte, Streicher und B.C. TWV 55:a2
Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Schallet ihr Stimmen": Aria "Auf der Liebe zartes Flehen" → → GWV 1058>
Friedrich Karl Graf von Erbach (1680-1731): Divertissement Melodiuex. Duo Nr. 2
Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Preise Jerusalem den Herrn": Aria "Grosser König jener Höhen" → GWV 1174/20
Historische Choreographien 2
Harlequinade (Contredanse) erstes Viertel 18. Jh., Choreographie: N.N., Musik: Air des Matelots aus "Alcyone", Marin Marais (1656-1728)
Entrée de Matelot zw. 1706 - 1710, Choreographie: Raoul Auger Feuillet, Musik: Marche pour les Matelots aus "Alcyone", Marin Marais (1656-1728)
Folies d´Espagne à Deux zw. 1700 - 1720, Choreographie: N.N., Musik: Jean-Baptiste Lully (1632-1687)
Rigaudon à Quatre 1713, Choreographie: Guillaume-Louis Pecour, Musik: Louis de la Coste (1675-1750)
Ausführende:
Elisabeth Scholl (Sopran), Changhoun Eo (Altus)
Marie-Claire Bär le Corre, Pierre-Francois Dollé, Carola Finkel, Christian Griesbaeck (historische Choreographien)
Neumeyer Consort, Leitung: Felix Koch
Datum: Samstag, 1. Dezember 2018, 19:30 Uhr Ort: Ernst-Ludwig-Saal, Darmstadt-Eberstadt (D) Veranstalter: Dotter Stiftung
Musik
Christoph Graupner – Seine Musik
Der südliche Thomaskirchhof mit Thomasschule und Thomaspförtchen 1850 (Stadtgeschichtliches Museum Leipzig)
In seiner Autobiographie aus dem Jahr 1740 hob Graupner rückblickend die große Bedeutung hervor, die der Organist und spätere Kantor der Leipziger Thomaskirche, Johann Kuhnau, für seine musikalische Ausbildung gehabt hat: Jener unterrichtete Graupner nicht nur auf dem Clavier, sondern auch in Komposition. Besonders wichtig war für Graupner nach eigener Aussage aber vor allem die Möglichkeit, für den Lehrer Abschriften anzufertigen und so Einblicke in die verschiedensten musikalischen Sparten zu erhalten. Auf dieser Grundlage sei er für seine zukünftige musikalische Laufbahn bestens gerüstet gewesen ("Durch den täglichen Fleiß gerieth es also nach und nach dahin, daß ich mich weder in Kirchen- noch in theatralischen Sachen nicht sonderlich mehr zu fürchten hatte; sondern fest ging“).
Offenkundig war Graupner in Leipzig nicht nur mit der Kirchenmusik (für einen Thomasschüler gleichsam selbstverständlich), sondern bereits auch mit Opernkompositionen in Berührung gekommen – schließlich hatte die Stadt neben Hamburg als einzige deutsche Stadt bereits seit dem späten 17. Jahrhundert ein eigenes bürgerliches Opernhaus. Nach seinen musikalischen und juristischen Studien in Leipzig verschlug es Graupner zunächst für ungefähr drei Jahre (genaue Datierungen sind nicht mehr möglich) nach Hamburg, wo er eine Stelle als Cembalist an der Gänsemarktoper in Hamburg erhielt.
Discant-Chalumeaux, re- konstruiert von Rudolf Tutz
Neben dieser Tätigkeit bekam er dort zunehmend Gelegenheit, sich auch in der Komposition von Opernmusik zu erproben. Die Abwerbung nach Darmstadt durch den Landgrafen Ernst Ludwig dürfte Graupner gleich in mehrfacher Hinsicht gelegen gekommen sein: So sprach er selbst von "Verdrießlichkeiten", die ihm den Abgang in Hamburg leicht gemacht haben. Zudem lag ein durchaus vielfältiges Aufgabengebiet vor ihm; denn auch wenn der Landgraf vermutlich in erster Linie am Auf- und Ausbau einer stehenden Oper in seiner Residenz interessiert war, war es doch selbstverständlich, dass zu Graupners Verpflichtungen ebenfalls die Bereitstellung der Kirchenmusik gehörte. Und schließlich schloss eine gewöhnliche Hofhaltung auch die schier selbstverständliche Beteiligung von Musik etwa bei der Tafel oder als Begleitung von Tanzveranstaltungen, Bällen etc. ein, was für Graupner bedeutete, auch Instrumentalmusik zu komponieren – Ouvertürensuiten, Solokonzerte, Sonaten und – gegen Ende seiner Laufbahn – auch Sinfonien. Für ein derartig breites musikalisches Spektrum bestand für den zukünftigen Darmstädter Kapellmeister in Hamburg jedenfalls kein Bedarf.
Opern
Immerhin hatte Graupner bei seinem ersten festen Anstellungsverhältnis in Hamburg sowohl rezipierend (als Cembalist bei der Aufführung der Werke seiner Kollegen) als auch aktiv Erfahrung mit der größten und zweifellos bedeutendsten Gattung der Barockzeit, der Oper, gesammelt; er hatte gelernt, was es hieß, den Figuren in zahllosen Arien Gelegenheit zu geben, verschiedenste Affekte musikalisch schlagkräftig zu präsentieren. Dass er sich dabei rasch ein beeindruckendes Handwerkszeug zulegte, beweisen die beiden frühesten erhaltenen Werke, seine Dido sowie Antiochus und Stratonica. Sie sind zugleich die beiden einzigen erhaltenen großen theatralen Kompositionen aus seiner Hamburger Zeit. Doch bereits in beiden Partituren finden sich Charakteristika, die auch sein späteres Schaffen auszeichnen sollten: eine Vorliebe für dramatische Schreibweise, die sich vor allem durch abrupte Wechsel innerhalb einer Nummer auszeichnet, sowie eine ausgeprägte Klangsinnlichkeit. Letztere ließ ihn die Vokalpartien der Arien zum einen bevorzugt durch Klang“teppiche“ unterlegen; zum anderen zeichnen sich seine Werke immer wieder durch exquisite und exklusive Kombinationen von Instrumenten aus, unter denen vor allem die etwas dunkleren Klangfarben dominieren.
Graupner war, so ergibt sich der Eindruck, weniger ein Komponist der lauten, majestätischen Klänge – wiewohl er dieses Spektrum selbstverständlich auch beherrschte und bediente – als vielmehr ein Mann der leiseren Töne, der verhalten-verschatteten Stimmungen. Chalumeau, Flauto d’amore, Viola d’amore, Fagott – das waren die Instrumente, die ihn zu besonderen musikalischen Lösungen inspirierten. Die Bandbreite der vertonten Affekte reichte von rasenden Wut- und Eifersuchtsausbrüchen bis hin zu resignativ-verzweifelten Todesahnungen, die er musikalisch gleichermaßen virtuos wie intensiv realisierte.
Das von Landgraf Ernst Ludwig umgebaute und mit Graupners Oper "Telemach" 1711 eingeweihte Opernhaus diente bis zu seiner Zerstörung im 2. Weltkrieg in Darmstadt als "Kleines Haus"
Auch in Darmstadt komponierte Graupner für die Bühne. Überliefert ist jedoch auch für diese Zeit seines Wirkens nur der kleinste Teil davon: die Oper Berenice und Lucilla, die 1710 und nochmals 1712 am Hof zur Aufführung kam (und die 2010 im Rahmen der Veranstaltungen zum 250. Todestag von Graupner durch Wolfgang Seeliger in einer Inszenierung durch Sigrid T’Hooft in der Darmstädter Orangerie zur ersten Wiederaufführung nach 300 Jahren gelangte ( "Non puo ridere" und "Ardi, oh cuor"), sowie die Pastorale La Costanza vince l’inganno. Dass Graupner in seiner Eigenschaft als Darmstädter Hofkapellmeister weitere Opern geschaffen hat, weiß man, doch sind von den übrigen nur mehr die Libretti erhalten. Mit der Einstellung des Opernbetriebs 1719 erlosch Graupners diesbezügliches Wirken.
Kantaten
Autograph Christoph Graupner: Kantate "Preise Jerusalem, den Herrn" zum Jubiläum der Augsburger Konfession 1730, vorgesehene GWV Nummer 1173/30b (Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt)
Den mit riesigem Abstand größten Teil von Graupners musikalischem Schaffen nehmen seine Kantaten ein, die er über einen Zeitraum von mehr als 44 Jahren in Darmstadt komponierte; mehr als 1450 Werke sind erhalten. Die meisten von ihnen dienten als Kirchenkantaten für die sonntäglichen Gottesdienste, die in der Regel in der Schlosskirche stattfanden. Ausnahmen bilden die frühen Kantaten; diese dürften wohl ebenso wie etwa die Trauerkantaten zum Tod von Ernst Ludwig im Jahr 1739 in der Stadtkirche erklungen sein, das legen zumindest die Transpositionen der Bassstimmen nahe, mit denen Graupner auf die anders intonierte Orgel vor Ort reagierte. Nach dem Tod seines Vorgängers Wolfgang Carl Briegel war Graupner für die Bereitstellung der Kirchenmusik hauptverantwortlich. Über lange Jahre konnte er sich dabei mit seinem Vize-Kapellmeister Grünewald, der 1711 nach Darmstadt gekommen war, abwechseln. 1739 jedoch starb dieser, und Graupner hatte Woche für Woche eine neue Komposition für den Gottesdienst zu schreiben. Kein Wunder, dass sich unter der Masse der Werke neben klanglich und kompositorisch herausragenden auch zahlreiche "gewöhnliche“ Werke befinden, die, wiewohl handwerklich sauber gemacht, nicht unbedingt darauf warten, wiederentdeckt zu werden. Es gilt vielmehr, aus der Fülle des musikalischen Schaffens die "Perlen“ herauszupicken.
Die frühe Prägung durch die Opern ist stilistisch auch in den Kantaten zu spüren. Besonders exklusive Klangwirkungen durch ungewöhnliche Farb“teppiche“ behält Graupner auch hier bei. Gerne musizieren solistische Instrumente in den Arien gemeinsam mit den Gesangssolistinnen und Solisten. Der Kapellmeister kannte die Musiker seines Orchesters, er wusste, was er ihnen zutrauen bzw. zumuten konnte – und so finden sich in den Arien immer wieder regelrechte Solokonzerte. Dank der künstlerischen Ambitionen seines Dienstherrn waren in den Jahren nach Graupners Einstellung auch herausragende Sängerpersönlichkeiten nach Darmstadt verpflichtet worden.
Und als 1719 der Opernbetrieb endgültig eingestellt wurde, blieben vor allem die Kantaten als Betätigungsfeld übrig – kein Wunder also, dass Graupner in seinen Kompositionen das eindeutige Schwergewicht auf die Arien legte. Nur in Ausnahmewerken kommt dem Chor eine größere Rolle zu, in der Regel ist seine Funktion jedoch eher beschränkt. In Darmstadt erhaltenes, originales Stimmmaterial lässt zudem den Schluss zu, dass solche Chorpartien nicht nur vom Verbund der beteiligten Solisten gesungen wurden, sondern dass sie vielmehr Unterstützung durch Kapellknaben des Darmstädter Pädagogs erhielten. Über die Kantaten für den Gottesdienst hinaus schrieb Graupner weitere Werke etwa zu Geburtstagen, Hochzeiten, Namenstagen in der landgräflichen Familie. Gerade die Geburtstagskantaten für seinen langjährigen Dienstherrn Ernst Ludwig sind ganz der zeitüblichen Panegyrik verpflichtet, die dem Lob und Preis des Landesvaters galt.
Ouvertürensuiten
Alt-Chalumeau rekonstruiert von Rudolf Tutz (im “Sinne Denners”)
85 Ouvertürensuiten und Entraten für die Tafelmusik zählt das Graupner-Werkverzeichnis (GWV) und umreißt damit die am klarsten zuzuordnende Gattung instrumentaler Musik am Darmstädter Hof. Die Funktion dieser vielsätzigen Werke mit eröffnender Ouvertüre und anschließenden Tanzsätzen bezieht sich zum einen auf die Begleitung und Untermalung beim Tafeln; zum anderen aber auch ganz funktional als Grundlage für das Tanzen und die (soweit wir wissen: freilich nur seltenen) Bälle. Die Ouvertürensuite nach französischem Vorbild war seinerzeit in Deutschland äußerst beliebt, und auch im Schaffen von Georg Philipp Telemann, den Graupner noch aus Leipziger Tagen kannte, nimmt diese Gattung eine überaus gewichtige Rolle ein. Anders als Telemann geht Graupner jedoch eher sparsam mit deskriptiven Satzbezeichnungen um. Auch wenn die damalige Modegattung im Lauf des zweiten Jahrhundertdrittels immer mehr in den Hintergrund gedrängt wurde, hatte sie gerade in Darmstadt weiterhin Fürsprecher: Auch Ernst Ludwigs Sohn, Landgraf Ludwig VIII, mochte die Ouvertürensuite und ließ sich noch in den 1750er Jahren eine Suite von Telemann widmen.
Solokonzerte
Tenor-Chalumeau, rekonstruiert von Rudolf Tutz (nach Denner)
Wie auch an anderen Höfen konnten die Solokonzerte auch als Visitenkarte für besonders befähigte Orchestermitglieder dienen; ihr Bestand lässt sich demnach auch ziemlich direkt als Spiegel der Leistungsfähigkeit der jeweiligen Hofkapelle interpretieren. Doch neben dem italienischen, von Vivaldi in Reinform kulturvierten Solokonzert mit anspruchsvollen, ja virtuosen Passagen für den Solisten gab es auch noch die Form des Gruppenkonzerts, bei dem gleich mehrere Instrumente miteinander musizierten, was mitunter weniger im halsbrecherischen Wettlauf der einzelnen Partien als vielmehr in einem farbenfrohen, hinsichtlich des instrumentaltechnischen Anspruchs etwas reduzierten von statten ging. Unter Graupners Konzerten finden sich beide Typen.
Mit Ausnahme des Cellos gibt es kein Instrument, das nicht als Soloinstrument bedacht worden wäre: Violinen, Viola (in der Sonderform der Viola d’amore), Holzbläser, darunter auch das Chalumeau sowie das Fagott, Blechbläser (Clarinen und Pauken) und alle erdenklichen Kombinationen. Die Mehrzahl von Graupners Konzerte bedient sich der italienischen Form mit drei Sätzen; allerdings gibt es auch einige Konzerte, die aus vier Sätzen – mit vorangestelltem langsamen Eröffnungssatz – bestehen.
Sonaten
Mit 19 Werken bildet die Kammermusik die kleinste Gruppe in Graupners Instrumentenschaffen. Zumeist handelt es sich um Varianten der Triosonate, nicht immer, aber auch in der ganz "klassischen“ Besetzung mit zwei Violinen und Violoncello. Doch auch hier spürt man Graupners ausgeprägten Sinn für Klangfarben: so schreibt er in der Besetzung für Flöte, Viola d’amore und Bass, für Viola d‘amore, Chalumeau und Bass, für Fagott, Chalumeau und Bass – und bevorzugt demnach auch in diesem Genre die dunkleren Klangfarben. Von wenigen Ausnahmen ab gesehen, die dem Typus der Konzertform verpflichtet sind, überwiegt formal eindeutig die viersätzige Kirchensonate mit ihrem langsamen, oftmals pathetischen Beginn (Largo).
Sinfonien
Bass-Chalumeau rekonstruiert von Rudolf Tutz (im “Sinne Denners”)
Quantitativ noch gewichtiger als die Gruppe der Ouvertürensuiten nehmen sich die 112 Sinfonien aus. Sie entstanden vornehmlich in den 1740er und frühen 1750er Jahren, als sich die neue Gattung auch andernorts überall zu etablieren begann. Es scheint, als habe Graupner auf seine Weise Anteil an dieser Entwicklung genommen und dabei sehr Unterschiedliches ausprobiert, dem er jedoch einheitlich den Titel "Sinfonie“ gab.
Über die Hälfte der Werke folgt dem dreisätzigen Prinzip mit schnellen Rahmensätzen und einem langsamen Satz in der Mitte; ein weiteres Viertel erprobt den "modernen“ Typus der Viersätzigkeit mit langsame(re)m zweiten Satz und nachfolgendem Menuett, und die letzte (traditionellste) Untergruppe bilden vielsätzige Werke mit fünf (19) und mehr Sätzen, in der Regel sind dies vor allem Tanzsätze wie Gavotte, Sarabande oder Loure.
Einigendes Band ist hingegen die Instrumentation: bis auf zwei Ausnahmen sind alle mit Hörnern und/oder Clarinen und Streichern besetzt, häufig kamen aber auch noch weitere Instrumente wie Flöten und Fagott hinzu. Die konkrete Verwendung dieser Werke liegt bislang im Dunkeln; auffällig erscheint aber die Tatsache, dass in beinahe allen Fällen einzelne Orchesterstimmen erhalten sind – was sehr wohl auf (zumindest intendierte) konkrete Aufführungssituationen schließen lässt.
Claviermusik
Autograph Christoph Graupner: Partita F-Dur GWV 140, 1. Satz (Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt)
Relativ früh, in den ersten Dekaden seines Wirkens am Darmstädter Hof, hat Graupner sich nicht nur mit der Komposition von Werken für Tasteninstrumente befasst, sondern diese auch im Selbstverlag herausgegeben: 1718 erschien die erste Sammlung von 8 Partiten, jeweils als Folge diverser französischer (Tanz)sätze. Es folgten 1722 die Monatlichen Clavierfrüchte, deren zwölf individuelle Bestandteile ebenfalls eine Abfolge von Tänzen bildeten, denen zusätzlich jeweils ein Präludium vorangestellt wurde. Ein gleichermaßen programmatischer Titel, Die vier Jahreszeiten, herausgebracht 1733, ist bis auf den Winter allerdings verschollen. Erhalten ist hingegen noch eine ganze Anzahl handschriftlicher Kompositionen für Clavier.
Mitunter sind es lediglich Einzelsätze, aber auch die von den Druckausgaben bekannten Folgen zeitgenössischer Tanzsätze. Ob und in welchem Rahmen Graupner diese Musik für höfische Belange schrieb, ist gänzlich unklar. Es hat viel eher den Anschein, als seien diese Werke eher den privaten "Muße“stunden Graupners zu verdanken, in denen er sich jenseits seiner offiziellen Aufgaben den eigenen musikalischen Vorlieben widmen konnte (vergleichbar den großen Clavierzyklen von J.S. Bach, wenn auch satztechnisch-kontrapunktisch bei Graupner weniger anspruchsvoll).
Musikalischer Wochenschluss am 12. Mai mit Barockmusik
Christoph Graupner (1683-1760): Kantate "Geist der Geister, Seel der Seelen" → GWV 1137/18
sowie ein Werk von Georg Friedrich Händel.
Ausführende:
Petra Dieterle (Sopran), Günter Knoll und Wedigo Orlowsky (Violine), Friedborg Keller (Viola) und Albrecht Rieß (Violoncello), Orgel und Leitung Jörg M. Sander.
Christoph Graupners Musik zu zeremoniellen Anlässen am Hof der Landgrafen zu Hessen-Darmstadt. Zwischen "Frohlockendem Jubel-Geschrey" und "Demüthiger Pflicht im Angesichte des Herrn"
Norderstedt: Books on Demand, 2015. ISBN 978-3-73479-923-5.
Musik und Politik in Frankfurt am Main und in Hessen-Darmstadt. Georg Philipp Telemann und Christoph Graupner zwischen höfischer und städtischer Repräsentationskultur.
In: Musik und Dichtung. Telemann Konferenzberichte XXII. Tradition und Innovation in Telemanns Vokalwerk. Ohms, 2023, S. 43-68
Ursula Kramer
Arkadien in Darmstadt. La Costanza vince l’inganno und die Adaption italienischer Libretti in den Opern Christoph Graupners.
In: Musiktheorie 37 (2022), S. 139–150
Beate Sorg
Die Bewerbung des Darmstädter Hofkapellmeister Christoph Graupner auf das Amt des Kantors an der Thomasschule zu Leipzig
In: Die Tonkunst, Oktober 2022, S. 482
Ursula Kramer
Pasticcios in Darmstadt? Christoph Graupner and the Use of Non-domestic Librettos in the Early 18th Century
In: Berthold Over, Gesa zur Nieden (Hg.), Operatic Pasticcios in 18th-Century Europe. Bielefeld 2021, S. 669-686.
Ursula Kramer
Konzertieren und kommunizieren. Zum Konzertschaffen von Christoph Graupner
Concertare – Concerto – Concert. Das Konzert bei Telemann und seinen Zeitgenossen. Konferenzbericht Magdeburg 2016. Hildesheim 2020, S. 44-54.
Ursula Kramer
Fundament und mehr. Zur Verwendung des Fagotts bei Christoph Graupner.
In: Christian Philipsen (in Verbindung mit Monika Lustig) (Hrsg.), Geschichte, Bauweise und Repertoire des Fagotts. Augsburg 2020 (Michaelsteiner Konferenzberichte 84), S. 51-84.
Beate Sorg
Gottfried Heinrich Stölzel und Christoph Graupner. Zyklische Passionskantaten in Sachsen-Gotha und in Hessen-Darmstadt
In: Die Tonkunst, April 2020, S. 178-186.
Ursula Kramer
Von Zerbst nach Darmstadt – die richtige Wahl? Neues zur Berufsbiographie des Fagottisten Johann Christian Klotsch
In: Musik in Anhalt-Zerbst. Bericht über die Internationale Wissenschaftliche Konferenz 2019 in Zerbst/Anhalt, Beeskow 2020 (Fasch Konferenzbericht 15), S. 275-297.
Ursula Kramer
Die Suiten des Darmstädter Landgrafen Ernst Ludwig und ihre kompositorische Verortung
In: Ursula Kramer, Margret Scharrer (Hrsg.), Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt (1667-1739) – Sänger, Tänzer, Komponist. Regentschaft und musikalisch-künstlerische Ambition im 18. Jahrhundert. Schott Music, Mainz 2019, S. 163-184.
Ursula Kramer
Allegorische Theaterformen am Hof von Hessen-Darmstadt und das Divertissement von 1717
In: Morgenglantz 29 (2019), S. 123-145.
Ursula Kramer
Artikel Christoph Graupner
In: Lexikon der Holzblasinstrumente, hrsg. v. Achim Hofer, Ursula Kramer und Udo Sirker. Laaber 2018, S. 312-316.
Ursula Kramer
»une musique assés comique« oder: Der Landgraf singt. Zur Funktion der Musik im Leben von Ernst Ludwig (1667-1739) von Hessen-Darmstadt.
In: Annette Cremer, Matthias Müller, Klaus Pietschmann (Hrsg.), Fürst und Fürstin als Künstler. Herrschaftliches Künstlertum zwischen Habitus, Norm und Neigung. Berlin 2018 (Schriften zur Residenzkultur 11), S. 314-339.
Beate Sorg
Graupner in Zerbst? Die mutmaßlichen Kantaten Christoph Graupners im sogenannten "Dresdner Jahrgang"
In: Fasch und die Konfessionen. Bericht über die Internationale Wissenschaftliche Konferenz 2017 in Zerbst/Anhalt, Beeskow 2018 (Fasch Konferenzbericht 15), S. 277-292.
Evan Cortens
"Die Musik sowohl in alß außer der Kirchen": Graupners Cantatas and the "Opernteufel" of Darmstadt
In: Fasch und die Konfessionen,.Bericht über die Internationale Wissenschaftliche Konferenz 2017 in Zerbst/Anhalt, Beeskow 2018 (Fasch Konferenzbericht 15), S. 293-316.
Beate Sorg
Die Jubiläumsfeiern des Landgrafen Ernst Ludwig
In: Archiv für Hessische Geschichte und Altertumskunde NF 75 (2017), S. 29–58.
Ursula Kramer
Was macht einen Hof zum „Musenhof“? Zur wechselvollen Begriffshistorie und der Chance einer produktiven Neubelebung am Beispiel des Hofs von Hessen-Darmstadt unter Landgraf Ernst Ludwig (reg. 1688-1739)
In: Zerbst zur Zeit Faschs – ein anhaltinischer Musenhof. Bericht über die Internationale Wissenschaftliche Konferenz am 17./18. April 2015, hg. von der Stadt Zerbst/Anhalt in Verbindung mit der Internationalen Fasch-Gesellschaft e.V., Beeskow 2015, S. 17-29.
Beate Sorg
Christoph Graupners "Wassermusik". Eine Kantate zur Badekur des Landgrafen Ernst Ludwig
Bad Emser Heft Nr. 462 (2016) hrsg. vom Verein für Geschichte / Denkmal- und Landschaftspflege e. V. Bad Ems. ISSN 1436-359X.
Evan Cortens
The Curious Case of Christoph Graupner
In: Newsletter, Issue No. 22 (October 2013), hrsg. von der Music Society for Eighteenth Century (SECM).
Andrew Talle
Bach, Graupner, and the Rest of Their Contented Contemporaries
In: Andrew Talle (Hrsg.): J. S. Bach and his German Contemporaries (= Bach Perspectives 9), Urbana, Ill. [u.a.] : Univ. of Illinois Press 2013, S. 50-76.
Novemberkonzert der Musikschule
Im Großen Saal des Alten Lyzeums fand das traditionelle „Novemberkonzert“ der Städtischen Musikschule Olpe statt, u.a. mit:
sowie Musik von Barbara Ertl, Antonio Vivaldi, K.W. Brandt, Rainer Bartl, Johann Sebastian Bach, Herny Mancici, Wolfgang Amadeus Mozart, J.B. Acoolay, Paul Reade, Harm Evers, Jana Krieger, Alex Stieben, Simeon Schneider
Ausführende:
Helena Mester (Klarinette), Natalie Gierse (Klarinette), Anna Schumacher (Querflöte) und viele andere der Musikschule
Datum: Freitag, 4. Mai 2018, 19.30 Uhr; Samstag, 5. Mai 2018, 19.30 Uhr und Sonntag, 6. Mai 2018, 15.00 Uhr Ort: 1020 SW Taylor St., Suite 200, Portland, OR 97205 (USA) Veranstalter: Portland Baroque Orchestra